Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse
überwältigend, und bloß das Adrenalin, das durch ihre Adern pumpte, verhinderte, dass sie würgte. Sie sprang auf die Füße und hastete hinter der rothaarigen Sith her, die sich davongemacht hatte, um sich Ben vorzunehmen.
Sie hätte sich keine Sorgen um den jungen Skywalker machen müssen. Ben hatte das Lichtschwert an sich gebracht, das Jaina in seine Richtung hatte fliegen lassen, und jetzt setzte er die Klinge ein, um sich den Weg freizukämpfen, während er Kraft und Geschwindigkeit kombinierte, um die Rothaarige zurückzudrängen. Jaina streckte eine Hand aus und verpasste der Sith einen Machtstoß, der sie geradewegs in Bens Lichtschwert stolpern ließ.
Ben war zwar ein bisschen überrascht, bereitete dem Leben der Frau dann jedoch ein schnelles Ende, indem er seine Waffe durch den Torso nach oben riss. Ihr Körper schien sich regelrecht von der Klinge wegzuschälen, als sie auf die Knie fiel und rückwärts auf das Bodengitter sackte. Er trat ihre Waffe beiseite und ließ Jaina dann mit dem roten Lichtschwert in der Hand einen raschen Salut zuteilwerden. »Danke«, sagte er.
»War mir ein Vergnügen, helfen zu können«, meinte Jaina. Sie wies einen schmalen Gang zwischen zwei nahe gelegenen Klärbecken hinunter. »Lass uns gehen.«
Ben wandte sich in die entgegengesetzte Richtung. »Sie haben Vestara.«
Er schickte sich an, dem noch etwas hinzuzufügen, aber Jaina hörte auf, ihm zuzuhören, als sich hinter ihm eine große Gestalt in einer dunklen Robe auf einen Evaporationsbehälter fallen ließ. Als der Sith eine Hand hob, um einen Machtangriff auszuführen, eilte Jaina ihrem Cousin bereits mit einem gewaltigen Satz zu Hilfe.
Ben musste die drohende Gefahr ebenfalls gespürt haben, da er bereits reagierte. Sie stießen mit den Schultern gegeneinander, als er herumwirbelte, dann zerriss ein ohrenbetäubendes Knistern die Luft, und Jaina spürte, wie sie von einem Machtblitz nach hinten geschleudert wurde. Sie krachte gegen die Wand eines Klärtanks und hing dort wie festgenagelt, mit knirschenden Zähnen, in Flammen stehenden Nervenenden und gelähmten Gliedern – bis Ben seine Purpurklinge in die tanzende Energiegabel stieß.
Jaina ging in die Knie. Ihre Muskeln pochten und zitterten, mit einem Mal vollkommen nutzlos. Ihr Angreifer ließ den Blitz abklingen und griff nach seinem Lichtschwert, doch da packte sie ihn bereits mit der Macht. Sie riss ihn von dem Behälter herunter und schleuderte ihn in den Gang. Der Sith schrie noch immer vor Überraschung, als ihr Cousin ihm den Rest gab.
Ben nahm sich einen Herzschlag lang Zeit, um sich nach weiteren Angreifern umzuschauen, doch das Gefecht war von der anfänglichen »Verwirrung und Gemetzel«-Phase in die »Tod aus dem Hinterhalt«-Phase übergegangen, und es ließen sich keine Sith mehr auf freier Fläche blicken. Selbst der Kampflärm war zu sporadischen Ausbrüchen von Donner, Kreischen und Zischen abgeklungen.
Ben trat an Jainas Seite. »Bist du in Ordnung?«
»Warum sollte ich das nicht sein?« Jaina versuchte, sich aufzurichten, doch ihre noch immer zitternden Beine wollten ihr nicht gehorchen. Sie streckte Hilfe suchend die Hand aus – und spürte, wie ihre gesamte Schulter in feuriger Agonie explodierte, die alles übertraf, was sie je an Schmerz empfunden hatte. »Mir ist bloß ein bisschen zittrig zumute«, setzte sie nach. »Hilf mir auf.«
Ben zog sie hoch und warf einen verstohlenen Blick zu dem Becken hinüber, wo er Vestara zuletzt gesehen hatte. Ihr Häscher hatte sich weiter hinter seine Deckung zurückgezogen, doch noch immer ruhte einer von Vestaras Füßen gut sichtbar an der Mauer der Mischanlage.
»Warte, Ben!« Jaina schlang einen Arm um Bens Taille und griff in seine Robe, um ihn mit mehr Kraft zurückzuhalten, als eigentlich nötig war. »Du wirst ihr nicht dadurch helfen, dass du dich umbringen lässt.«
»Wer lässt sich hier umbringen?«
»Was denkst du wohl?«, forschte Jaina. »Wir sind gerade zahlenmäßig zehn zu eins unterlegen, und dieser Kerl, der sich Vestara geschnappt hat, sieht aus, als hätte er hier das Sagen.«
»Und?«
» Und das bedeutet, dass er zumindest ein Lord, vermutlich sogar ein Hochlord ist«, sagte Jaina, der bewusst wurde, dass sich ihr Missionsziel geändert hatte: Jetzt ging es nicht mehr darum, den Feind zu töten, sondern darum, Ben daran zu hindern, vom Feind getötet zu werden. Solche Unvorhersehbarkeiten gehörten zu jeder Schlacht. »Bist du wirklich bereit dafür, es mit
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