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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Arbeit beendet hatten, würde er ausführlich mit ihnen sprechen und versuchen, verschiedene Dinge in Erfahrung zu bringen.
    Doch erst einmal musste er sich auf seine eigenen Augen und seine eigene Nase verlassen.
    Von der Lagerhalle war offensichtlich nicht mehr viel zu retten. Doch das war auch nicht sein Job. Sein Job war es, die Ursachen für die Entstehung des Feuers herauszufinden.
    Aufmerksam studierte er die Gesichter der Umstehenden. Der Wachmann der Firma hatte den Brand gemeldet, so viel wusste er. Er würde ihn ausführlich befragen müssen. Auf den Zügen der jungen Frau, die ihm am nächsten stand, malte sich Panik, vermischt mit Erregung und Faszination. Das war normal. Er kannte die Reaktionen der Menschen, er hatte sie schon unzählige Male erlebt.
    Dann fiel sein Blick auf die blonde Frau.
    Sie stand ein wenig abseits von der Menge, allein, und starrte reglos in die Flammen. Der Wind hatte ein paar Strähnen ihres honigblonden Haars, das sie in einem eleganten Knoten im Nacken verschlungen trug, gelöst. Ihre Füße steckten in teuren hochhackigen Schuhen, und um ihre Schultern hatte sie ein raffiniertes Samtcape geworfen. Der Widerschein der Flammen beleuchtete ihr zartes, blasses, apart geschnittenes Gesicht.
    Ein Wahnsinnsgesicht, registrierte er automatisch. Blass und vornehm, es ließ ihn an eine Statue denken. Die Augen … Er konnte die Farbe nicht erkennen, es war zu dunkel. Nicht die Spur von Erregung, grübelte er, während er sie betrachtete. Keine Panik. Kein Schock. Höchstens Ärger. Entweder war sie eine Frau mit sehr wenigen Emotionen, oder sie hatte sich ausgezeichnet unter Kontrolle.
    Ein Rasseweib, entschied er für sich. Und absolut cool. Was tat sie hier, um vier Uhr morgens, weit entfernt von der vornehmen Gegend, in der sie mit Sicherheit zu Hause war?
    »Hey, Inspector.« Eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, und er sah Lieutenant Holden mit grimmigem Gesicht durch den Matsch auf sich zustapfen. Er schnorrte eine Zigarette von Ry. »Schreiben Sie’s an«, knurrte er.
    Ry grinste. Typisch Holden. Gleich darauf wurde er wieder ernst. »Sie sehen aus, als wollten Sie gleich jemand den Hals umdrehen.«
    »Das war mal wieder so ein verdammter Hurensohn, darauf möcht ich wetten.« Der Lieutenant schirmte mit der Hand ein Streichholz ab gegen den Wind, riss es an und gab sich Feuer. »Seit fast zwei Stunden voll im Einsatz. Der Anruf kam gegen ein Uhr vierzig. Wir sind sofort mit einem Höllentempo angerückt. Als wir eintrafen, standen der erste und der zweite Stock bereits in Flammen. Nur das Erdgeschoss hatte das Feuer noch nicht erreicht. Doch das ging dann so schnell, dass wir auch nicht mehr viel machen konnten. Ich nehme an, Sie werden den Brandherd im ersten Stock entdecken.«
    »Glauben Sie?«
    »Wir haben auf der Treppe ausgerollte Stoffballen gefunden. Möglicherweise dienten sie dazu, dem Feuer Nahrung zu geben.«
    »Was ist das hier für ein Laden?«
    »Damenunterwäsche.«
    »Hmmm?«
    »Damenunterwäsche«, wiederholte Holden grinsend. »Hier ist tonnenweise Damenunterwäsche gelagert. Dessous besser gesagt. Unmengen von Reizwäsche.« Er tippte Ry auf die Schulter. »Viel Spaß damit! Hey, Azubi!«, rief er dann einem Auszubildenden zu. »Willst du mit dem Schlauch das Feuer löschen oder nur mit ihm spielen?« Im Weggehen brummte er Ry zu: »Dem muss man wirklich ständig auf die Finger sehen.«
    Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete Ry, wie die schöne Blondine etwas unsicher auf ihren hohen Absätzen durch den Matsch auf das Feuerwehrauto, das Holden und ihm am nächsten stand, zustöckelte.
    »Können Sie mir schon etwas über den Hergang sagen?«, fragte Natalie einen vollkommen erschöpften Feuerwehrmann. »Wann ist der Brand ausgebrochen?«
    »Lady, ich bin nur dazu da, das Feuer zu löschen.« Damit wandte er sich unwillig ab, aber dann raffte er sich doch noch zu einer weiteren Auskunft auf. »Wenn Sie Ihre Fragen beantwortet haben wollen, wenden Sie sich an den Brand-Inspector.« Bei seinen Worten deutete er in Rys Richtung.
    »Unbeteiligten erteilen wir keinerlei Auskünfte«, sagte Ry hinter ihrem Rücken knapp. Nachdem sie sich umgedreht hatte, sah er, dass ihre Augen von einem herrlichen Grün waren.
    »Ich bin keine Unbeteiligte«, gab sie kühl zurück. »Es ist meine Lager- und Fabrikationshalle, die da eben abgebrannt ist«, fuhr sie erläuternd fort. »Meine Lagerhalle – und mein Problem.«
    »So?« Ry musterte sie kurz und ergänzte seine

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