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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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sein.«
    Die Tage vergingen schnell, während sie am Buckel entlangzogen und nach dem Bergpass Ausschau hielten. Eragon konnte sich nicht über Langeweile beklagen. Wenn er sich nicht gerade mit der alten Sprache beschäftigte, ließ er sich von Brom erklären, wie er Saphira pflegen musste, oder übte sich in Magie. Außerdem lernte er, wie man mit Magie Wild erlegte, was ihnen die Zeit raubende Jagd er-sparte. Dazu nahm er einen kleinen Steinbrocken in die Hand und  schoss damit auf seine Beute. Man konnte das Ziel gar nicht verfehlen. Die Ergebnisse seiner Bemühungen brieten jeden Abend über dem Feuer. Und nach dem Essen kämpften Brom und Eragon mit den Schwertern und gelegentlich auch mit nackten Fäusten.
    Die langen Tage und kräftezehrenden Anstrengungen raubten Eragons Körper alles überflüssige Fett. Seine Arme wurden sehnig und seine gebräunte Haut wölbte sich über straffen Muskeln. Alles an mir wird hart, dachte er trocken.
    Als sie den Pass schließlich erreichten, sah Eragon, dass ein Fluss daraus hervortrat, der die Straße durchschnitt. »Das ist der Toark«, sagte Brom. »Wir folgen ihm den ganzen Weg entlang bis zum Meer.«
    »Wie soll das denn möglich sein«, lachte Eragon, »wenn er in  dieser Richtung aus dem Buckel herauskommt? Er kann den Ozean doch gar nicht erreichen, es sei denn, er fließt durch sich selbst wieder zurück.«
    »Mitten in den Bergen liegt der Woadark-See. Auf beiden Seiten fließt jeweils ein Fluss aus ihm heraus und beide heißen Toark. Vor uns sehen wir den ostwärts fließenden Strom. Etwas später biegt er nach Süden ab und mündet in den Leona-See. Der andere fließt zum Meer.«
    Nach zwei Tagen im Buckel kamen sie zu einem Felsplateau, von dem aus sie freie Sicht über das Gelände hatten. Eragon fiel auf, wie die Landschaft in der Ferne abflachte, und er stöhnte innerlich auf angesichts der enormen Entfernung, die sie noch überwinden mussten. »Dort unten im Norden liegt Teirm«, sagte Brom. »Es ist eine alte Stadt. Manche behaupten, es sei der Ort, an dem die Elfen ursprünglich in Alagaësia an Land gingen. Ihre Zitadelle ist nie gefallen und ihre Krieger wurden niemals besiegt.« Er gab Schneefeuer die Sporen und ritt von dem Plateau herab.
     Sie brauchten bis zum folgenden Mittag, um durch die Ausläufer der Berge hinabzusteigen und die andere Seite des Buckels zu erreichen, wo das bewaldete Land rasch in eine Ebene überging. Der  schützenden Berge beraubt, flog Saphira jetzt dicht über dem Boden und nutzte jede Senke und Vertiefung, um dahinter Deckung zu suchen.
    Als der Wald hinter ihnen lag, bemerkten sie eine Veränderung. Die Landschaft war hier mit weichem Gras und Heidekraut bedeckt, in das ihre Füße einsanken. Moos haftete an jedem Stein, hing von den Ästen herunter und säumte die Bäche. Die Straße war voller morastiger Pfützen, in denen Pferde herumgetrampelt waren. Nach kürzester Zeit waren Brom und Eragon von Kopf bis Fuß mit Schlamm bedeckt.
    »Warum ist denn auf einmal alles so grün?«, fragte Eragon. »Gibt es hier keinen Winter?«
    »Doch, aber er ist sehr mild. Die vom Meer herantreibenden Nebelschwaden erhalten alles am Leben. Manchen gefällt es so, aber ich für meinen Teil finde es befremdlich.«
    Als der Abend hereinbrach, schlugen sie ihr Lager an der trockensten Stelle auf, die sie finden konnten. Beim Essen sagte Brom: »Du solltest weiterhin Cadoc reiten, bis wir Teirm erreichen. Es ist anzunehmen, dass wir anderen Reisenden begegnen, jetzt wo wir aus dem Buckel heraus sind, und es ist besser, wenn du bei mir bleibst. Ein allein reisender alter Mann erregt leicht Argwohn. Mit dir an meiner Seite stellt niemand Fragen. Außerdem will ich in Teirm keinem begegnen, der mich womöglich auf dem Weg in die Stadt allein gesehen hat und sich nun wundert, woher du so plötzlich aufgetaucht bist.«
    »Sollen wir unsere richtigen Namen benutzen?«, fragte Eragon.
    Brom dachte darüber nach. »Jeod können wir nicht täuschen. Er kennt meinen Namen, und ich denke, wir können ihm auch deinen anvertrauen. Aber für alle anderen bin ich Neal und du bist mein Neffe Evan. Falls wir uns aus Versehen versprechen, ist das wahrscheinlich nicht weiter schlimm, aber ich möchte nicht, dass jeder unsere Namen kennt. Die Leute haben die ärgerliche Angewohnheit, sich immer am besten an jene Dinge zu erinnern, die sie lieber vergessen sollten.«
     

ANKUNFT IN TEIRM
    Nach zweitägigem Ritt in nördliche Richtung zum Ozean entdeckte

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