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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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es hätte mir viel Kopfzerbrechen erspart. An der Küste gibt es zahllose Städte und Dörfer, wo Schiffe anlegen können. Ich denke, wir fangen am besten in Teirm an, denn es ist die wichtigste Handelsstadt in der Gegend.« Brom hielt inne. »Mein alter Freund Jeod lebt dort. Wir haben uns seit vielen Jahren nicht gesehen, aber er wird uns bestimmt helfen. Und da er Kaufmann ist, hat er vielleicht Zugang zu diesen Listen.«
    »Wie kommen wir nach Teirm?«
    »Wir müssen nach Südwesten, bis wir einen bestimmten Bergpass erreichen, der über den Buckel führt. Auf der anderen Seite geht es entlang der Küste hinauf nach Teirm«, sagte Brom. Eine leichte Brise zupfte an seinem Haar.
    »Können wir den Pass innerhalb einer Woche erreichen?«
    »Allemal. Wenn wir vom Ninor aus scharf rechts nach Westen abbiegen, könnten wir schon morgen die Berge sehen.«
    Eragon ging zu Saphira und stieg auf. »Dann sehen wir uns zum Abendessen.« Als sie ihre Flughöhe erreicht hatten, sagte er: Morgen werde ich Cadoc reiten. Bevor du widersprichst, lass dir sagen, dass ich es nur tue, um mit Brom zu reden.
    Du solltest jeden zweiten Tag mit ihm reiten. Auf diese Weise er-hältst du weiter deine Lektionen und ich habe Zeit zum Jagen.
    Es macht dir also nichts aus?
    Es ist notwendig.
    Als sie am Ende des Tages wieder landeten, stellte er zufrieden fest, dass seine Beine nicht schmerzten. Der Sattel hatte ihn gut vor Saphiras Schuppen geschützt.
    Eragon und Brom trugen ihren abendlichen Schwertkampf aus, aber es mangelte ihnen an Enthusiasmus, da jeder von ihnen in Gedanken noch mit den Ereignissen des Tages beschäftigt war. Als sie fertig waren, brannten die Muskeln in Eragons Arm vom ungewohnten Gewicht des Schwertes.
     

DAS LIED DES WANDERERS
    Als sie am nächsten Tag wieder unterwegs waren, fragte Eragon Brom: »Wie ist eigentlich das Meer?« »Man hat es dir doch sicherlich schon einmal beschrieben, oder nicht«, sagte Brom.
    »Ja, schon, aber wie ist es wirklich?«
    Broms Blick verschleierte sich, als schaute er auf ein verborgenes Bild. »Das Meer ist lebendig gewordenes Gefühl. Es liebt, hasst und weint. Es entzieht sich jedem Versuch, es in Worte zu fassen. Egal wie man es beschreibt, es gibt immer etwas, das sich nicht beschreiben lässt. Weißt du noch, was ich dir darüber erzählt habe, wie die Elfen übers Meer kamen?«
    »Ja.«
    »Obwohl sie fernab der Küste leben, hegen sie eine tiefe Faszination und Leidenschaft für den Ozean. Der Klang der heranbrandenden Wellen und die salzig duftende Luft ziehen sie magisch an und haben sie zu einigen ihrer schönsten Lieder inspiriert. Eins handelt von dieser Liebe zum Meer, falls es dich interessiert.«
    »Und ob«, sagte Eragon gespannt.
    Brom räusperte sich und sagte: »Ich werde es, so gut ich kann, aus der alten Sprache übersetzen. Auch wenn es nicht perfekt klingt, bekommst du vielleicht eine Ahnung davon, wie es sich im Original anhört.« Er hielt Schneefeuer an und schloss die Augen. Nachdem er einige Augenblicke so verharrt hatte, begann er, leise zu singen: O wogende Verführerin unterm Himmelsblau,  Deine goldenen Weiten rufen mich, sie rufen mich.  Auf ewig möcht ich dir gehören,  Wär da nicht die Elfen-Maid,  Die mich ruft herbei, mich ruft herbei.  Sie fesselt mein Herz mit einem Bande, lilienweiß,  Das nichts zerreißt außer der See.  So sehnt sich mein Herz nach Baum und Gischt.
     
     Die Melodie setzte sich in Eragons Ohr fest. »Dieses Lied heißt Du Silbena Datia und ist eigentlich viel länger. Das war nur eine Strophe. Es erzählt die traurige Geschichte zweier Liebender, Acallamh und Nuada, die getrennt wurden durch die Sehnsucht nach dem Meer. Die Elfen finden diese Geschichte sehr bedeutungsvoll.«
    »Es ist wunderschön«, sagte Eragon.
    Als sie an diesem Abend von den Pferden stiegen, erhob sich am Horizont die blasse Silhouette des Buckels.
     Als sie seine Ausläufer erreichten, änderten sie die Richtung und zogen an den Bergen vorbei nach Süden. Eragon war froh, wieder von Bergen umgeben zu sein; sie fassten seine Welt in beruhigende Grenzen. Drei Tage später kamen sie an eine breite, von Wagenrädern zerfurchte Straße. »Das ist die Straße zwischen Teirm und der Hauptstadt Urû’baen«, sagte Brom. »Sie wird viel benutzt und ist die bevorzugte Route der Händler. Wir müssen jetzt vorsichtiger sein. Dies ist zwar nicht die geschäftigste Zeit des Jahres, aber trotzdem werden mit Sicherheit einige Leute unterwegs

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