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Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Das Vermaechtnis der Drachenreiter

Titel: Das Vermaechtnis der Drachenreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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überrannt wurden. Hilfreich ist auch, dass Galbatorix ihnen Soldaten zur Verteidigung der Stadt zur Verfügung gestellt hat.«
    »Warum sind einige Häuser höher als andere?«, fragte Eragon.
    »Du siehst doch die Zitadelle.« Brom deutete auf die gewaltige Festung. »Von dort aus hat man einen ungehinderten Blick über ganz Teirm. Sollte die Stadtmauer durchbrochen werden, würde man auf den Hausdächern Bogenschützen postieren. Da die vorderen Häuser niedriger sind, könnten die weiter hinten stehenden Männer über sie hinwegschießen, ohne ihre Kameraden zu treffen. Und falls der Feind diese Häuser einnehmen und auf ihnen seine  eigenen Bogenschützen postieren sollte, könnte man sie mühelos abschießen.«
    »Ich habe noch nie eine Stadt gesehen, die mit so viel Überlegung geplant wurde«, sagte Eragon erstaunt.
    »Ja, aber das geschah erst, nachdem Teirm von Piraten beinahe vollständig niedergebrannt worden war«, sagte Brom. Während sie weiter die Straße hinaufritten, warfen die Leute ihnen neugierige Blicke zu, doch das Interesse war nicht übermäßig groß.
    Verglichen mit unserer Begrüßung in Daret werden wir hier mit offenen Armen empfangen. Vielleicht sind die Urgals ja gar nicht an Teirm interessiert, dachte Eragon. Doch er änderte sofort seine Meinung, als sich ein hoch gewachsener Mann mit einem Breitschwert an der Hüfte unfreundlich an ihnen vorbeidrängelte. Und es gab noch andere Hinweise darauf, dass schwere Zeiten herrschten: Auf den Straßen spielten keine Kinder, die Menschen hatten harte Gesichtszüge und vor vielen offensichtlich verlassenen Häusern begann zwischen den Pflastersteinen Unkraut zu sprießen. »Sieht aus, als hätte es hier Schwierigkeiten gegeben«, sagte Eragon.
    »So wie überall sonst auch«, sagte Brom grimmig. »Wir müssen Jeod finden.« Sie stiegen ab, führten ihre Pferde auf die andere Straßenseite zu einem Schankhaus und banden sie an den Pfosten. »Zur Grünen Kastanie - wundervoll«, las Brom auf dem Schild über ihren Köpfen, bevor er und Eragon hineingingen.
    Der schäbige Raum verströmte eine unangenehme Atmosphäre. In einem Kamin glomm ein armseliges Feuer vor sich hin, doch niemand machte sich die Mühe, neues Holz nachzulegen. In den Ecken brüteten einige wenige Gäste mit finsteren Mienen über ihren Getränken. An einem abseits stehenden Tisch starrte ein Mann, dem zwei Finger fehlten, auf die eiternden Stummel. Der Wirt, dessen Lippen ein zynischer Zug umspielte, polierte ein Glas, das bereits mehrere Sprünge hatte.
    Brom lehnte sich an den Tresen und fragte: »Weißt du, wo wir einen Mann namens Jeod finden können?« Eragon stand neben ihm und fummelte an seiner Hüfte mit der Spitze seines Bogens herum,  den er auf dem Rücken trug. In diesem Augenblick hätte er ihn lieber in der Hand gehabt.
    Der Wirt antwortete mit viel zu lauter Stimme: »Woher soll ich das wissen? Glaubst du, ich führe Buch über die räudigen Trunkenbolde, die sich in dieses Dreckloch verirren?« Eragon zuckte zusammen, als sich alle Blicke auf sie richteten.
    Brom indessen blieb gelassen. »Lässt sich dein Erinnerungsvermögen damit vielleicht ein bisschen wachrütteln?« Er legte ein paar Münzen auf den Tresen.
    Die Miene des Wirtes hellte sich auf und er stellte das Glas ab. »Kann sein«, sagte er mit gesenkter Stimme, »aber dazu braucht mein Gedächtnis noch einen weiteren Anstoß.« Brom blickte säuerlich, legte aber noch einige Münzen nach. Der Wirt blies unentschlossen die Backen auf. »Na schön«, sagte er schließlich und griff nach dem Geld.
    Bevor seine Hand es erreichte, rief der Mann mit den fehlenden Fingern von seinem Tisch aus: »Potzblitz, Gareth, was machst du da? Auf der Straße kann ihnen jeder sagen, wo Jeod wohnt. Warum verlangst du Geld dafür?«
    Brom schob die Münzen geschwind in seinen Geldbeutel zurück. Gareth warf dem Störenfried einen giftigen Blick zu, dann wandte er sich um und griff wieder nach dem zersprungenen Glas. Brom ging zu dem Fremden und sagte: »Danke. Ich heiße Neal. Das ist Evan.«
    Der Mann hob sein Glas. »Martin, und Gareth habt ihr ja schon kennen gelernt.« Seine Stimme war tief und rau. Martin wies auf die leeren Stühle neben sich. »Setzt euch doch.« Eragon nahm sich einen Stuhl und stellte ihn so, dass er mit dem Rücken zur Wand saß und die Tür im Blick hatte. Martin zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts.
    »Dank dir habe ich ein paar Kronen gespart«, sagte Brom.
    »Gern geschehen.

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