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Das Vermächtnis der Feen (German Edition)

Das Vermächtnis der Feen (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Endres
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dann.
    Iason schnalzte tadelnd mit der Zunge. »Das Gefühl kennt man auf Loduun nicht, also gibt es logischerweise auch kein Wort dafür.«
    Stimmt, da hätte ich auch selbst drauf kommen können.
    Ich überlegte weiter. »Hallo«, war meine Alternative.
    »Sehr einfallsreich, Frau Wiedemann.«
    »Wieso?«, protestierte ich. »Wenn ich gegen all deine Vorsätze doch mal nach Loduun kommen sollte, möchte ich schließlich anständig grüßen können.«
    Er schmunzelte nicht, aber es fühlte sich so an. »Das Problem ist nur, wir grüßen nicht mit Worten.«
    »Wüsste ich es nicht besser, ich würde glatt denken, euer Planet steckt noch in der Steinzeit fest, wenn man bedenkt, was es da alles nicht gibt.«
    Seine Antwort war schlicht und ergreifend keine Antwort, nur ein leises Flimmern aus den Augen.
    »Schön, dann Mr Es-geht-alles-nicht, schlag eben selber was vor.«
    »Okay.« Er drehte sich so, dass ich ihm genau ins Gesicht sehen konnte.
    Ich starrte auf seine Lippen. Jetzt hieß es aufpassen.
    Es klang wie ShinsA, nur, dass das S ein Zwischenlaut von S und Ch war.
    »Ah, S-chinsA«, machte ich ihn nach.
    Ich bekam sehr wohl mit, dass er grinste.
    Erneut versuchte ich mein Glück.
    »Fast«, sagte Iason und formte das Wort noch einmal ganz langsam mit den Lippen.
    Ich wiederholte es und mein privater Loduunischlehrer nickte zufrieden.
    »Und was heißt das jetzt?«
    »Sinnhaftigkeit«, unterrichtete er mich. »Das gibt es nämlich bei uns zur Genüge.«
    Die Worte fühlten sich auf meiner Zunge so sonderbar an, wie eine andere Welt. Iasons Welt. Ich schmeckte meinen Worten nach, jedem einzelnen Buchstaben, als wären sie Vanilleeis – allerdings mit einem kleinen Klecks Senf obendrauf, zu wenig, um das köstliche Aroma darunter zu überdecken.
    Mit einem Satz sprang Iason auf die Füße. »Komm. Morgen ist dein erster Schultag, da solltest du fit sein.« Er reichte mir die Hand und zog mich zu sich hoch.
    »Was heißt denn das Wort, das Finn so oft benutzt«, wollte ich noch wissen. »Es klingt so ähnlich wie ›süßer Junge‹.« Nur dass es immer fest in Finns Sprachgebrauch verankert war, wenn er sich ärgerte. »Suissa tschungei?«
    »Genau.« 
    Ich war begeistert von mir selbst, weil ich es zumindest schon mal so ausgesprochen hatte, dass er es verstand.
    »Streich das besser aus deiner Liste, Mia.«
    »Warum?«
    »Das ist ein Fluch und heißt ungefähr so viel wie: Mist.«
    »Und was heißt es genau?«
    »Das willst du nicht wirklich wissen.«
    »Och, komm! Bitte.«
    Er fuhr sich über den Nacken. »Sag lieber dombuere .«
    »Das was bedeutet?«
    »Verdammt.«
    Dombuere . Das hatte so was Donnerartiges, einfach klasse!

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