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Das Vermächtnis der Kandari (German Edition)

Das Vermächtnis der Kandari (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis der Kandari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Tracy Schoch
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aufbauen?“
    Fassungsloses Schweigen folgte seinen Worten. Julius starrte den Aquarianer-Fürsten an, ohne zu wissen, wie er reagieren sollte. Nach einem endlosen Moment wandte er ohne ein weiteres Wort den Blick ab.
    „Dalinius?“
    Dieser zuckte mit den Schultern: „Er hat nicht völlig unrecht. Bisher hat niemand die Felder bestellt und die Brochonier haben unsere Vorräte geplündert. Jetzt ziehen Gesetzlose durch das Land. Sie rauben alles, was sie gebrauchen können und zerstören den Rest. Wir müssen das so schnell wie möglich beenden.“
    „So schlimm ist es also?“, nachdenklich blickte Julius von Dalinius zu Logis, der ein Stück entfernt an einer Säule lehnte. „Wie sieht es in Ariana aus?“
    „Die Brochonier sind nicht bis in den Norden vorgedrungen und gemäß unserem Abkommen haben sie Komar verlassen“, Logis richtete sich auf und kam näher, „die Stadt wurde geplündert und sicherlich haben sie viel zerstört, doch das lässt sich alles wieder aufbauen. Schlimmer ist es in Firanien. Nach allem, was Ciarans Bote berichtet hat, gibt es dort kaum einen Ort, der nicht niedergebrannt wurde, und die Zahl der Opfer liegt noch im Dunklen. Aus Terranien haben uns noch keine Nachrichten erreicht, aber die Folgen des Krieges werden dort noch verheerender sein.“
    Julius nickte nur und vergrub sein Gesicht erneut in seinen Händen. Bisher hatte er es nicht gewagt, daran zu denken, was mit Arida geschehen war. Jetzt aber fragte er sich, was er in der Stadt der Könige vorfinden würde, wenn er zurückkehrte. Würden die Häuser in Trümmern liegen, wie er es in Askana gesehen hatte? Deutlich erinnerte er sich an die Verwüstung nach der ersten Schlacht, all das Blut und die Toten, die besudelten, mit Ruß bedeckten Straßen aus ehemals weißem Gestein, die ganze unnötige Zerstörung und dazu die Gewissheit, dass nichts jemals wieder so sein würde wie zuvor. Er hoffte nur, jemand hatte die Toten begraben. Entschieden schüttelte er den Kopf und sah Dalinius und Logis an: „Morgen werde ich die Garde ausschicken, um die Plünderungen zu beenden. Und es ist noch immer früh im Jahr. Wenn wir so schnell wie möglich mit den Aufräumarbeiten anfangen, wird das den Menschen wieder Mut geben. Sicherlich werden die nächsten Jahre nicht einfach sein, doch zusammen werden wir es schaffen“, er bemerkte Logis’ feinsinniges Lächeln sowie das zustimmende Nicken von Dalinius und stand auf. „Geht jetzt schlafen. Es ist schon sehr spät und vor uns liegt viel Arbeit.“
     
    „Arthenius! Warte einen Augenblick.“
    Hastige Schritte, die auf dem Pflaster des Innenhofes widerhallten, erklangen hinter ihm, dennoch ging Arthenius noch ein Stück weiter, bis er schließlich doch auf der Treppe des Hintereinganges der Burg stehen blieb und sich unwillig umdrehte.
    „Was willst du, François?“, fragte er ungeduldig, dann bemerkte er, dass Merla hinter dem Sprecher der Gilde stand, und er hob verwundert die Augenbrauen. „Warum bist du denn noch hier? Die Kandari sind heute Morgen abgezogen und ich dachte, du willst nach Hamada zurückkehren.“
    Es war der Nachmittag des zwanzigsten Quartia, und nachdem Sibelius aus Arida zurückgekehrt war, war das Heer sofort aufgebrochen.
    Merla zuckte mit den Schultern und grinste beinahe unverschämt: „Das wollte ich auch. Aber Sibelius hat darauf bestanden, dass ich noch ein paar Tage länger bleibe und etwas … Überzeugungsarbeit leiste.“
    „Was sie damit tatsächlich sagen will“, mischte sich François ein, „ist, dass Sibelius nicht glaubt, ich könne einen einfachen Auftrag ausführen.“
    „Du übertreibst“, Merla lächelte noch immer, doch der Blick ihrer Augen wurde ernst, „wie geht es Larenia?“
    Die Ungeduld wich aus Arthenius’ Gesicht und plötzlich wirkte er nur noch besorgt: „Sie schläft sehr viel. Felicius hat ein paar Mal mit ihr gesprochen, doch es strengt sie sehr an, sich zu konzentrieren“, er ging weiter, allerdings so langsam, dass ihm François und Merla mühelos folgen konnten. Erst als sie die dämmrigen Gänge der Burg betreten hatten, sprach Arthenius weiter: „Manchmal geht es ihr gut und sie erinnert sich an das, was geschehen ist. Und dann ist das Fieber wieder so hoch, dass sie nichts und niemanden erkennt“, er bemerkte die Sorge in François’ Augen und zwang sich zu einem beruhigenden Lächeln, „aber Felicius meint, dass sie sich erholen wird.“
    François blickte betreten zu Boden und schwieg, Merla jedoch

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