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Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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schlug den letzten Gegner beiseite, bis nur noch Ramiff zwischen ihm und Demarr stand.
    »Geh fort, Ramiff. Dieser Gegner ist nicht für dich bestimmt«, befahl Demarr seinem Adjutanten.

    »Niemals, Herr. Ich werde nicht zulassen, dass Ihr euch dem Schwert alleine stellt.«
    Mit einem trotzigen Schrei stürzte sich der treue Diener auf Calvyn, den gebogenen Säbel über dem Kopf gereckt. Instinktiv wehrte Calvyn den herabsausenden Hieb ab und versetzte dem Terachiten einen vernichtenden Schlag quer über den Bauch. Ramiff krümmte sich über die klaffende Wunde, sein Schwert fiel hinab und seine Hände umklammerten den tiefen Schnitt durch sein Fleisch.
    Demarrs Lippen entfuhr ein erstickter Schrei, der in einem stöhnenden Schluchzen endete. Dann begann der silberne Talisman auf seiner Brust ein blasses weißes Licht auszusenden. Das Licht verstärkte sich rasch zu einem grellen Leuchten und mit dem heimtückischen Glühen wich die Qual in Demarrs Gesicht einer bösen und grausamen Fratze. Es war eine beängstigende und unnatürliche Verwandlung und Calvyn schauderte beim Hinsehen. Anfangs beinahe unmerklich, dann aber deutlicher erglühte das Schwert in Calvyns Händen in einem tiefen Blaugrün und warnte ihn vor den bösen Kräften des Talismans. In Erwartung des bevorstehenden Kampfes tanzten die über die Klinge züngelnden Flammen immer höher.
    Demarr trat vor und seine Augen blitzten unter dem bösartigen Einfluss des Medaillons. Calvyn bewegte sich ruhig in seine Richtung. Der magische Schutzmantel umhüllte ihn mit unerschütterlich funkelndem Schein. Die Zweifel und das Gefühlschaos in seinem Kopf waren verschwunden und Calvyns Weg lag klar vor ihm. Es ging hier nicht mehr um Rache, sondern darum, das Böse zu besiegen. Was ihm da gegenüberstand, war nicht mehr der Mann, der für den Tod seiner Eltern verantwortlich war, sondern eine dunkle Macht, die es zu zerstören galt.
    Die beiden Gegner umkreisten sich. Demarr lauerte wie
ein Raubtier. Calvyn behielt eine defensive Haltung bei und bewegte sich leichtfüßig, aber vorsichtig. Er beobachtete jede Bewegung seines Gegners, um das leiseste Anzeichen von Schwäche zu entdecken.
    Ohne Vorwarnung sprang eine blitzartige Flamme aus Demarrs Talisman und schlug durch Calvyns magischen Schutzschild. In diesem gefrorenen Bruchteil der Zeit schien es, als würde der Blitzschlag leicht die Richtung ändern, bevor er auf Calvyns hell glühendes Schwert traf. Der Schutzschild um Calvyn löste sich auf, und er verlor beinahe sein Schwert, als es unter dem Einfluss der plötzlich aufwallenden magischen Energie in seinen Händen hüpfte.
    Calvyn stolperte, und Demarr nutzte den Moment, um seinen ersten Hieb zu setzen. Calvyn hatte vor dieser Schlacht nie einen echten Kampf erlebt, aber er hatte monatelang mit einem herausragenden Schwertmeister trainiert. Demarr war ein berühmter Schwertkämpfer, aber er war monatelang, ja jahrelang keinem ernsten Gegner in Kampfeswut gegenübergetreten. Das Duell war also ausgeglichen und beide erlangten und verloren abwechselnd die Überhand. Währenddessen tobte die Schlacht der magischen Kräfte mit ähnlicher Heftigkeit.
    Nach dem ersten Flammenstoß aus Demarrs Talisman schleuderte dieser immer mehr weißes blitzartiges Feuer auf Calvyn. Doch nach der Erschütterung, die der erste Angriff verursacht hatte, verspürte Calvyn jetzt nur noch Hitze, wenn die schnell aufeinanderfolgenden Schläge auf ihn zukamen. Sein Schwert schluckte das weiße Feuer. Als habe die Waffe sich auf die Angriffe des Talismans eingestellt, milderte sie die Wucht der Flammenschläge ab.
    Calvyn und Demarr wanden sich im grell aufzuckenden Austausch der Hiebe und weckten die Aufmerksamkeit der
umstehenden Soldaten. Die flammende Magie von Talisman und Schwert zog schließlich alle in ihren Bann und die gegnerischen Linien traten voneinander zurück. Angreifer und Verteidiger gleichermaßen starrten fasziniert auf das unglaubliche Schauspiel.
    Zweimal kurz hintereinander gelang es Demarr beinahe, an Calvyns Deckung vorbeizukommen, aber Calvyn wehrte den Schlag um Haaresbreite ab, bevor das Schwert seines Gegners Blut lecken konnte. Die prasselnde Energie des Talisman strömte ununterbrochen auf Calvyns Schwertklinge ein und die hell blaugrün schimmernde Waffe wurde immer heißer in seinen Händen.
    Der Schweiß rann in Bächen an ihm hinunter, während Calvyn wieder und wieder ausholte, parierte und seinem Feind mit einem Ausfallschritt entgegensprang.

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