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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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er abwandeln konnte.
    Flink wie ein Wiesel rannte Calvyn zu einer Stelle, von der aus gesehen Selkor genau zwischen ihm und dem Kraftwirbel stand. Der Magier war überrascht von diesem Schachzug und ließ mehrere Blitze auf Calvyn los, die er jedoch wieder mit dem Schwert abwehrte. Nun, da er um die Kraft seines Schwertes wusste, baute Calvyn noch einmal einen Schutzschild um sich herum auf und beobachtete zufrieden, wie Selkors Blitze zischend daran abprallten.
    Doch Selkor war noch lange nicht zur Aufgabe bereit. Schlagartig änderte er seine Taktik und lenkte mehrere Blitze durch Darkweavers Amulett. Zu Calvyns Entsetzen durchdrangen sie den Schild mühelos und er musste sie in letzter Sekunde mit dem Schwert abwehren. Bei jedem Aufprall zuckte und hüpfte das Heft in seiner Hand. Die magische Kraft, die von Darkweavers Amulett ausging, war offenbar von einer völlig anderen Art als die der Schlüssel.
    Wie damals im Kampf gegen Demarr wurde das Heft seines Schwertes immer heißer. Calvyn wusste, dass er nun schnell handeln musste. Trotzig reckte er das Kinn vor, zeichnete vor seinem inneren Auge ein Bild davon, was er
erreichen wollte, und wob dann die entsprechenden Runen hinein. Das Schwert wand sich in seiner Hand wie eine Schlange und verdrehte sich mit jedem Flammenstrahl, der es traf. Dabei wurde es heißer und heißer, bis es eine Qual war, das glühende Heft noch in der Hand zu halten. Als Calvyn den Zauber durch die Klinge leitete, durchströmte ihn eine Welle der Erleichterung.
    Eine Mauer aus magischer Kraft baute sich vor Selkor auf. Zunächst schien sie sich um ihn herumzubiegen, bis die Enden parallel zu dem tosenden Kraftwirbel standen. Dann streckte sich der Bogen und zwang Selkor auf diese Art, vor der Mauer zurückzuweichen. Schritt für Schritt wurde der Magier rückwärts auf das offene Tor zugedrängt. Er hatte keine Zeit für einen Gegenzauber, und ehe er sich’s versah, stand er am Rand des Wirbels. »Ich wünschte, ich müsste das nicht tun, Selkor, aber du lässt mir keine andere Wahl. Du willst zur Rechten der Götter sitzen – so sei es.«
    »Nein! Nicht, du Narr! Das Tor ist noch nicht ganz geöffnet. Hör auf. Nicht! Bitte!«
    Selkor schickte einen letzten Blitz durch das Amulett, der Calvyn das Schwert aus der Hand riss. Einen Augenblick lang hing die schwarze Gestalt des Magiers im Rachen des Wirbels, dann wurde sie in den Strudel hineingerissen.
    Calvyn fiel auf die Knie und schickte einen tiefen Seufzer der Erleichterung gen Himmel. Selkor war weg. Er hatte den bösen Magier tatsächlich besiegt. Doch wenn er nicht wollte, dass Selkor samt einem Heer von Göttern im Schlepptau durch das Tor zurückspazierte, musste er den Eingang schleunigst schließen.
    Calvyn, am ganzen Körper grün und blau geschlagen, hob sein Schwert auf. Das Heft war noch glühend heiß, doch er brauchte die Macht des Schwertes, um sein Werk
zu vollenden. Mit eiserner Disziplin verbannte er den Schmerz aus seinen Gedanken, stellte sich das Portal als eine Wunde im Körper der Welt vor und leitete einen Heilzauber nach dem anderen durch das Schwert. Zu seiner Bestürzung zeigten sie keinerlei Wirkung. Die Schäden an Zeit und Raum waren mit Beschwerden des menschlichen Körpers anscheinend doch nicht zu vergleichen.
    Verzweifelt stand Calvyn auf und umfasste das Heft seines Schwertes mit beiden Händen. Mit zusammengekniffenen Augen stellte er sich die Luft, die den Wirbel umgab, als gesunde Haut vor. Er leitete eine Runenfolge in sein Schwert und stieß neben dem Wirbel die Klinge in die Luft wie eine Nadel, mit der man eine klaffende Wunde nähte. Dann nahm er seine ganze Kraft zusammen und zog die Klinge zur Mitte des wirbelnden Strudels. Das Schwert drang zwar in das Kraftfeld ein, doch Calvyn spürte zunächst keine Wirkung. Er wollte die Klinge schon zurückziehen, da traf zu seiner Linken ein leuchtend orangeroter Lichtstrahl den Wirbel. Es folgte ein meergrüner Strahl und einen Augenblick später sah Calvyn auf der anderen Seite einen dritten und vierten aufleuchten.
    »Nicht nachlassen, Calvyn«, hörte er hinter sich die vertraute Stimme Perdimonns. »Versuch es noch einmal.«
    Mit letzter Kraft und unter lautem Stöhnen legte Calvyn sein gesamtes Körpergewicht in die Klinge. Und tatsächlich: Der Wirbel veränderte nach und nach die Form. Langsam, aber sicher zog Calvyn den Wirbel erst von den Seiten her, dann von oben und unten zusammen. Mit einer letzten magischen Formel fuhr er schließlich

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