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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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seltensten ausgeübt wurde. Hauptsächlich, weil nur die Verwegensten und Tollkühnsten den Gefahren trotzten, die naturgemäß damit einhergingen, Dämonen kontrollieren zu wollen. Dazu kam die bedauernswerte Tatsache, dass es kaum einen Hexenmeister gab, der nicht irgendwann der Versuchung erlag, einen mächtigeren Dämon heraufzubeschwören, als
er beherrschen konnte. Doch jeder Fehler im Umgang mit einem Dämon endete normalerweise tödlich, denn der Dämon pflegte in diesem Fall den Hexenmeister zu verschlingen. Abgesehen davon, dass die Zahl der Meister aus diesem Grund stetig zurückging, schreckten deshalb auch mögliche Nachfolger davor zurück, die Hexenkunst zu erlernen.
    »Sagtet Ihr Dämonen? «, fragte Barrathos ungläubig.
    »Du hast richtig gehört. Für die Aufgabe, die mir vorschwebt, reicht ein Dämon nicht aus.«
    »Lord Vallaine, ihr habt gesehen, wie gefährlich es ist, so eine starke Kreatur heraufzubeschwören. Ihr habt miterlebt, welche Zerstörung der eine Gorvath angerichtet hat. Wollt Ihr allen Ernstes, dass ich mehr als einen solchen Dämon herbeirufe? Oder habt Ihr mich nur den ganzen Weg herkommen lassen, um Euch über mich lustig zu machen?«
    »Darauf, dass ich es ernst meine, kannst du deinen letzten Sennut verwetten, Barrathos.« Vallaine trat, die Hände in die Hüften gestemmt, auf den Hünen zu.
    Obwohl er Vallaine weit überragte, wich Barrathos vor dem Zauberer zurück, wie er es vor einer Giftschlange oder einem tollwütigen Hund getan hätte. Barrathos war offensichtlich nicht gewillt, Vallaines Biss zu riskieren, sei er verbaler Art oder sei es Zauberei. Rasch gab er dem Wunsch des Zauberlords nach.
    »Was genau schwebt Euch denn vor, Lord Vallaine?« Die Angst vor der Antwort schwang bereits in Barrathos’ Stimme mit.
    »Nun«, begann Vallaine und hob den Blick nachdenklich zur Decke. »Drei Dämonen müssten ausreichen. Natürlich keine Gorvaths, aber tödlich müssen sie schon sein. Was würdest du vorschlagen?«
    »Alle Dämonen sind auf ihre Art tödlich, Lord Vallaine.
Wie die Menschen haben auch die Dämonen ihre Stärken und Schwächen. Haben wir wie beim Gorvath geistige Unterstützung, um sie zu beherrschen?«, fragte Barrathos.
    Vallaine schüttelte den Kopf. »Wir sind nur zu zweit.«
    »Und Ihr wollt sie losschicken, damit sie jemanden töten?«
    »Ja, aber nicht irgendjemand. Diese Dämonen sollen den jungen Mann töten, dessen Seele wir an den Gorvath verfüttert haben. Er ist trickreich und gefährlich. Die Kreaturen, die wir heraufbeschwören, müssen ihm auf jeden Fall gewachsen sein.«
    »Es wäre hilfreich zu wissen, wie der Gorvath zu Tode kam«, erklärte Barrathos. »Hat der Bursche es irgendwie geschafft, seine eigene Seele zu befreien? Was meint Ihr?«
    Vallaine dachte einen Augenblick nach. Bislang hatte er keine hundertprozentige Gewissheit darüber, dass der Gorvath überhaupt erlegt worden war. In der Tat war seine größte Sorge, dass der seelenlose Lord Shanier ihn einfach ausgetrickst hatte, um seine Ziele voranzutreiben, und dass die verheerende Niederlage in Thrandor seiner eigenen, Vallaines, Fehleinschätzung zuzuschreiben war. Diese Verantwortung drückte ihn nun zusätzlich. Wie hätte er denn auch vorhersehen sollen, dass der Dämon entkommen würde und es dann auch noch jemand schaffte, diese mächtige Kreatur zu erlegen, bevor sie aus eigenem Antrieb ins Dämonenreich zurückkehren konnte? Die Verkettung der Umstände erschien unglaublich, auch wenn er nur zu gut wusste, dass es sich tatsächlich so zugetragen haben musste.
    »Ehrlich gesagt, Barrathos, weiß ich nicht genau, wozu Lord Shanier fähig ist. Er hat mich einmal hintergangen, da will ich ihn lieber nicht noch einmal unterschätzen.«
    »In diesem Fall schlage ich vor, dass ich zwei Naksadämonen und einen Krill heraufbeschwöre. Die Naksa sind von Natur aus Jäger, die einem Opfer zu zweit oder zu dritt
nachstellen. Sie sind Räuber, schnell und stark, aber nicht besonders intelligent. Ich habe gehört, dass Naksa sich gegeneinander wenden und so lange miteinander kämpfen, bis nur der Stärkste übrig bleibt, wenn mehr als drei Naksa gemeinsam jagen. Daher treten sie wohl auch so selten in größeren Gruppen auf. Dazu ein Krill, der sich durch List und Tücke auszeichnet …«
    »Ein Krill?«, fragte Vallaine verwundert dazwischen. »Ich glaube, davon habe ich gehört. Ist das nicht ein Schattendämon?«
    »Ja, das stimmt.« Barrathos nickte. »Er ist groß und stark,

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