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Das Versprechen deiner Lippen

Das Versprechen deiner Lippen

Titel: Das Versprechen deiner Lippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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ungeduldig presste die Frau die Lippen zusammen.
    „Erwartet er Sie?“, fragte Mandy gleichermaßen verwirrt und neugierig.
    „ Ich habe ihn erwartet. Schon vor zwei Tagen in Chicago.“ Die Unbekannte stand eindeutig in so enger Beziehung zu Caleb, dass sie Erwartungen an ihn hatte, und sie hielt sich nicht zurück, ihre Enttäuschung zu äußern, falls er sie nicht erfüllte.
    Eine Freundin? Seine Geliebte? Er hat gesagt, er hätte keine, aber der Gegenbeweis steht direkt hier vor mir, dachte Mandy.
    „Möchten Sie nicht hereinkommen?“, bot sie an, als sie sich wieder an ihre guten Manieren erinnerte. Calebs Privatleben ging sie schließlich nichts an. „Er muss jeden Moment zurückkommen.“
    Gut, er hatte einige flirtende Bemerkungen in ihre Gespräche eingestreut, aber nur ganz harmlose. Er hatte sie noch nicht einmal geküsst. Sie hatte definitiv nichts davon ernst genommen.
    Die Frau lächelte und streckte ihr eine perfekt manikürte Hand hin. „Verzeihen Sie. Ich heiße Danielle Marin.“
    Mandy zögerte nur einen Moment, dann reichte sie ihr ihre braun gebrannte, leicht schwielige Hand mit kurz geschnittenen Fingernägeln.
    Insgeheim wünschte sie sich, sie hätte etwas anderes an als die schlichte Baumwollbluse und Jeans. Aber wenigstens hatte die Bluse am Kragen eine Stickerei, und an ihren Stiefeln klebte kein Kuhmist.
    „Mandy Jacobs“, stellte sie sich vor. „Ich bin … ähm … ich helfe hier auf der Ranch aus.“
    „Da freut sich Caleb sicher.“ Danielle trat kopfschüttelnd ein. „Aber ich muss sagen, diese ganze Situation wird langsam lächerlich.“
    Mandy schloss die Tür hinter ihnen. „Wenn wir Reed finden, wird sich alles klären.“
    „Gibt es bei der Suche nach ihm Fortschritte?“, fragte Danielle. „Caleb sagte mir, dass Sie sich hauptsächlich darum kümmern.“
    Mandy wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie wollte einer Fremden keine Details weitergeben, konnte allerdings Danielle auch nicht nach ihrer Beziehung zu Caleb fragen, ohne unhöflich zu sein.
    Danielle schlenderte unbefangen ins Wohnzimmer. „Ich nehme an, Sie haben die Hotels, in denen er üblicherweise absteigt, schon überprüft?“
    Mandy folgte ihr. „Reed verreist nicht oft. Aber ich habe in allen Hotels, Krankenhäusern und Polizeistationen im Umkreis bis Fort Collins nachgefragt.“
    „Auch die Mietwagenfirmen?“
    „Er hat den Truck der Ranch mitgenommen.“
    Danielle nickte. „Haben Sie versucht herauszubekommen, wo er mit seiner Kreditkarte bezahlt hat?“
    Mandy fragte sich, ob Danielle scherzte. Nach ihrer Miene zu urteilen meinte sie es allerdings durchaus ernst.
    „Ich habe keine Ahnung, wie man das macht“, erwiderte Mandy gedehnt. War so etwas überhaupt legal?
    „Ich hätte da ein paar Kontakte …“ Danielle blieb vage.
    Mandy schwieg. Wollte Danielle sie etwa zu einem Gesetzesverstoß anstiften?
    Die Eingangstür ging auf, und man hörte Stiefelschritte. Mandy spähte um die Ecke. Gott sei Dank, es war Caleb.
    Auf dem Weg durch den Korridor sah er sie fragend an. Dann blieb er beim Blick ins Wohnzimmer abrupt stehen. „Danielle?“
    „Ja“, erwiderte sie knapp und trat auf ihn zu.
    „Was um alles in der Welt machst du hier in Colorado?“
    „Was um alles in der Welt machst du immer noch hier in Colorado ?“
    „Ich hab dir doch gesagt, es würde ein paar Tage dauern“, entgegnete er.
    „Das war vor ein paar Tagen.“
    „Vor zwei Tagen.“
    „Willst du, dass unsere Verhandlungen in Brasilien platzen?“, fragte sie vorwurfsvoll.
    Mandy verdrückte sich in die Küche, um bei der privaten Unterredung nicht zu stören. Eins war klar, wenn Caleb ständig mit anderen Frauen flirtete, dann war seine Beziehung zu Danielle definitiv zum Scheitern verurteilt.
    „Wir müssen am Sechzehnten in São Paulo sein.“ Mandy hörte Danielles Stimme bis in die Küche. „Wir haben eine Zusage gemacht. Und es gibt für solche Geschäfte keine Rücktrittskostenversicherung, Caleb.“
    „Hältst du mich etwa für so leichtsinnig?“, fragte Caleb.
    Mandy spitzte trotz schlechten Gewissens die Ohren.
    „Du meinst, abgesehen von deinem Umzug hierher nach Colorado?“
    „Ich bin nicht hierher umgezogen .“
    Einen Moment herrschte Schweigen.
    „Du musst zurückkommen, Caleb“, sagte Danielle dann eindringlich.
    „Ich kann noch nicht weg hier.“
    „Du hast gesagt, du würdest verkaufen.“
    „Ich werde auch verkaufen.“
    Mandy musste sich mühsam verkneifen, zu protestieren. Seit

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