Das Versprechen eines SEALs (German Edition)
Schulterzucken und seine Miene zeigten, dass sein Partner genauso wenig informiert war wie er.
»Muss wohl wichtig sein.«
Wo er recht hatte, hatte er recht. Trotzdem wusste Dean nicht, warum der Admiral ausgerechnet ihr Team anforderte, wenn doch andere ebenso bereitstanden. Doch die Frage würde er ihnen bald beantworten.
Mit dem Eintreffen der anderen Männer ihres Teams machten sie sich auf ins Büro des Admirals, der sie schon erwartete. Und das nicht allein. Neben Admiral Parker stand ein Anzugträger der Sorte Bundesbehörde. Das gefiel Dean nicht. Die freien Tage, die er vor sich gehabt hatte, konnte er definitiv vergessen.
»Guten Tag, meine Herren. Es tut mir leid, dass wir Sie gleich nach ihrem letzten Einsatz wieder herholen, aber es besteht Dringlichkeit.« Der Admiral nickte knapp in Richtung des Anzugträgers. »Das ist Andrew Prinstley , FBI-Agent und zuständig für Botschaften, in unserem Fall der Deutschen. Er wird Ihnen mehr zur gegenwärtigen Situation erzählen.«
Dean hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Deutsche Botschaft? Bisher hatten sie keine Schwierigkeiten mit den Deutschen gehabt. Er war den Menschen dort gegenüber freundlich gesinnt, seit er als junger Soldat eine Zeit lang in Deutschland stationiert gewesen war.
Der Gedanke an die Zeit in Europa versetzte ihm wie immer einen Tritt in die Magengrube, Die Vergangenheit holte ihn immer wieder ein, doch er durfte sich nicht von seinen Gefühlen übermannen lassen. Das hier war sein Job und der war extrem wichtig für sein Land.
»Ich will gleich zur Sache kommen: Eine enge Mitarbeiterin des deutschen Botschafters wurde vor zwei Tagen entführt. Ihr Team wird eine Befreiungsaktion durchführen.«
Bedrückende Stille legte sich über das Team. Eine Entführung war immer eine schwierige Sache. Sie konnten nie genau wissen, wie es der Geisel ging, die sie befreien sollten.
»Das ist sie. Ihr Name ist Katharina Peters.«
Noch bevor Dean das Foto sah, das der Mann herumreichte, setzte sein Herz für einen Augenblick aus und Entsetzen machte sich in seinem Körper breit. Der Anblick des mahagonifarbenen Haares und der grünen Augen, die ihn durch eine schmale Brille ansahen, setzte ihm noch einmal zusätzlich zu und ließ ihn nach einem Stuhl greifen. Obwohl er sonst seine Gefühle gut im Griff hatte, konnte er seine Entrüstung diesmal nicht verbergen. Kate wirkte auf dem Bild älter als in seiner Erinnerung, immerhin waren neun Jahre seit ihrer Trennung vergangen. Er glaubte, noch immer das Gefühl ihres schlanken Körpers an seinem zu spüren und ihr Haar an seiner Nase zu riechen. Es war unglaublich, wie lebhaft diese Erinnerungen über ihn hereinbrachen und ihn vergessen ließen, wo er sich befand . Noch einmal durchlebte er die schönsten Wochen seines Lebens, auch wenn sie kein gutes Ende genommen hatten.
»Dean?« Cams tiefe Stimme riss ihn aus seinem Flashback und ließ ihn verdutzt zu seinem Freund aufsehen. Die durchdringenden grünen Augen des COs blickten verwirrt und besorgt auf ihn und holten ihn zurück in die Gegenwart. Er war immer noch in Coronado , Kalifornien und ein SEAL. Stöhnend wurde ihm klar, was sich gerade abgespielt hatte.
»Sorry. Kommt nicht wieder vor.« Er richtete sich auf und straffte die Schultern, um seine kurze Verletzlichkeit zu überspielen , doch er spürte noch immer die besorgten Blicke seines Teams auf sich. Auch der Admiral und der FBI-Agent konnten die Verwirrung in ihren Augen nicht verbergen.
»Kennen Sie Miss Peters?«, fragte der Agent unvermittelt und traf genau ins Schwarze.
Dean nickte.
»Nun gut, dann wird dieser Sachverhalt hoffentlich dazu führen, dass Sie sie dort heil herausbringen.«
Zum ersten Mal in seinem Leben wollte er einen Einsatz nicht antreten. Es stand außer Frage, dass er Kate in Sicherheit wissen wollte, doch ihm war sofort klar, dass er durch seine starken Gefühle den Einsatz gefährden könnte und nicht nur seine Leute, sondern auch Kate in Gefahr brachte. Und das wollte er auf keinen Fall zulassen.
»Sir?«, sprach er den Admiral an, aber bevor Dean sein Anliegen preisgeben konnte, zog Cam ihn nach hinten und sprach für ihn.
»Es ist nichts. Entschuldigen Sie uns bitte, Admiral, wir müssen etwas unter vier Augen klären.«
Dean wollte nichts mit dem CO klären.
Es ging hier um ein Menschenleben, das er nicht gefährden konnte, nur weil er nicht bei der Sache war. Das musste sein Freund und ranghöherer Partner verstehen.
Unter den
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