Das Versprechen eines SEALs (German Edition)
aufmerksamen Blicken der Anwesenden schleifte Cam ihn quasi aus dem Büro. Mit zusammengebissenen Zähnen ließ Dean es über sich ergehen, aber er würde nicht klein beigeben.
»So«, begann Cam und verschränkte die Arme vor seiner Brust, während er ihn mit strenger Miene ansah. »Was denkst du dir eigentlich dabei, dich von diesem Einsatz ausschließen zu lassen?« Sein Blick verdüsterte sich. »Glaubst du tatsächlich, dass du durch die Gefühle, die du anscheinend für diese Frau empfindest, keine ordentliche Arbeit als SEAL leisten kannst?«
Es hätte ihm klar sein müssen, dass Cam sein Vorhaben erraten hatte, trotzdem war es überraschend, dass er so leicht durchschaut worden war.
»Ja, genau das denke ich, egal, was du sagst. Ich werde nicht die Mission oder Kates Leben aufs Spiel setzen, indem ich euch begleite.«
Cam zog die Augenbrauen nach oben und musterte ihn still, bis Dean es nicht mehr aushielt. Diese Stille fraß ihn innerlich auf.
»Sag was! Verdammt, verdonnere mich zu einer Woche Extrarunden im Parcours oder zur Saufrunde mit den Jungs, aber sag etwas.«
Cams Miene änderte sich nicht sofort, doch dann schlug er ihm plötzlich auf die Schulter und grinste ihn an. »Ich hätte niemals gedacht, dass du dich je wegen einer Frau so verhältst. Du kommst mit und dann stellst du sie mir vor, ohne auszulassen, woher du sie kennst.«
Dean konnte dem SEAL nur perplex hinterhersehen, obwohl er genau das von seinem Freund eigentlich hätte erwarten müssen.
Schweißtropfen rannen über seine Schläfen an den Wangen hinunter, doch Dean bewegte sich keinen Millimeter und verharrte in seiner Position.
Irgendwie war es Cam doch gelungen, ihn zu überreden, mitzukommen und jetzt kniete er im Dschungel irgendwo in Mexiko.
Dean wollte nicht wissen, woher der FBI-Agent die Koordinaten vom Aufenthaltsort der Entführer und Kate hatte, denn einzig und allein zählte der Umstand, dass sie es wussten und sie nun befreien konnten.
Die Hütte, in der Kate gefangen gehalten wurde, lag von Wald umgeben weit entfernt jeglicher städtischer Aktivitäten . So hatten er und seine Jungs leichtes Spiel, unerkannt einzudringen und problemlos zu agieren. Die SEALs waren quasi unsichtbar in der dichten Vegetation, die die Hütte umschloss. Ebenfalls verschaffte ihnen die Dunkelheit der Nacht einen gewissen Vorteil gegenüber den Entführern.
»Alle auf Position?«, drang Cams leise Stimme durch den Kopfhörer in Deans Ohr. Bestätigendes Klicken jedes Einzelnen antwortete dem CO.
»TNT, irgendwelche Auffälligkeiten?« Dean wartete auf die Antwort ihres Sprengstoffexperten Thomas Stuart, Deckname TNT, der von seinem Standpunkt aus einen Blick in die Hütte werfen konnte.
»Nichts. Zwei Zielpersonen sitzen im großen Zimmer. Einer bewacht die Tür zum Raum, in dem sich vermutlich die Geisel befindet. Alle bewaffnet.«
»Hier ist auch alles ruhig«, fügte Dexter Wright , von allen aufgrund seiner Vorliebe für Klingen jeglicher Art nur X- Man genannt, hinzu. Er befand sich auf der anderen Seite der Hütte und beobachtete die Umgebung für den Fall, dass ein unerwarteter Gast sie überraschte.
»Gut, ich wage mich vor.« Dean näherte sich der Rückwand der kleinen Hütte.
Es gab genau ein Fenster, durch das er hineinklettern musste und wenn sie sich nicht irrten, würde er dort auf Kate treffen. Er war ganz in seinem Element, als er sich langsam durch den Dschungel schob und in einem Gebüsch unmittelbar unter dem Fenster in Deckung ging.
Kein Geräusch drang aus der Hütte nach außen.
Für einen Moment beherrschte ihn große Sorge um Kate, und beinahe wäre er gedankenverloren durch das Fenster gestürmt.
Eine Bewegung neben ihm riss ihn zurück in die gegenwärtige Situation. Zum Glück. Cams dunkel geschminktes Gesicht blickte ihm entgegen. Sie nickten sich zu, bevor sich Dean vorsichtig aufrichtete und die Lage durch das Fenster kontrollierte.
Der Raum war dunkel, aber er konnte eine Silhouette in einer Ecke des Raums ausfindig machen. Durch Handzeichen gab er seinem Partner zu verstehen, was er sah. Trotz der Angst um Kate konzentrierte sich Dean nun voll und ganz auf seine Aufgabe. Er war nicht umsonst der XO des Teams und solche Situationen hatten sie in den letzten Jahren zur Genüge erlebt, wenn auch niemals eine ihnen bekannte Person befreit worden war.
Cam nickte ihm zu. Das war sein Signal.
Sein Partner war als Rückendeckung nah genug und die anderen des Teams waren so positioniert, dass sie
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