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Das versteckte Experiment (German Edition)

Das versteckte Experiment (German Edition)

Titel: Das versteckte Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Kramer
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wollte sie ihn auf etwas aufmerksam machen. Er setzte sich auf den Drehstuhl und warf seinen Computer an. Die Kiste bereitete sich wieder gründlich auf ihren Auftritt vor. Diesmal erschien Jan das Warten bis zum Erlöschen der Eieruhr besonders nervig. Jan startete den Messenger.
    „Hi, Jan, schön, dass du online bist“, kam der Text von Christine.
    Jan war erstaunt. Als ob sie wieder auf ihn gewartet hätte.
    „Hi, Christine, hast du Lust, mit mir zu reden?“
    „Ja, immer“, kam die Antwort.
    „Du hast mich beim letzten Gespräch ein wenig beeindruckt.“
    „Wieso?“
    „Na, mit deinem Wissen über die Sonne, die Sterne und so weiter.“
    „Hat das ein bisschen dein Interesse an der Physik und Astronomie geweckt?“
    „Ich weiß noch nicht so recht. Außer dass man vielleicht dem Lehrer imponieren kann und eine gute Note für ein Referat erhält, sehe ich nicht so richtig den Nutzen der ganzen Wissenschaft.“
    „Interessierst du dich nur für Dinge, die dir direkten Nutzen bringen?“
    „Nein, natürlich nicht“, antwortete Jan etwas verlegen.
    „Möchtest du nicht wissen, wie unser Universum entstanden ist, ob es einen zeitlichen Anfang und ein Ende des Universums gibt, was dort ist, wo das Weltall räumlich zu Ende ist, warum es Leben auf der Erde gibt, ob es Planeten außerhalb des Sonnensystems gibt, ob es Leben auf anderen Planeten gibt? Weißt du, warum es nachts dunkel ist, und weißt du, dass dein Körper aus den Überresten einer Sonne aufgebaut ist, du also nur existierst, weil irgendwo im All vor langer Zeit eine Sonne explodiert ist? Wusstest du, dass …“
    „Stopp, stopp“, tippte Jan schnell ein, „du willst mir doch nicht erzählen, dass du von all diesen Sachen Ahnung hast! Von all deinen Aufzählungen weiß ich nur, warum es nachts dunkel ist!“
    „Ich will dich nicht kränken, aber gerade das ist gar nicht so trivial, und ich vermute, dass dich die Antwort auf diese Frage überraschen wird. Wenn du willst, sprechen wir ganz locker über diese Themen, vorausgesetzt, dass du dich doch ein wenig dafür interessierst.“
    „Ich muss jetzt mein Referat für die morgige Physikstunde noch etwas vorbereiten und heute Abend bin ich im Magellan, einer Kneipe hier in der Nähe. Ich würde mich aber morgen gerne wieder mit dir unterhalten.“
    „Ich warte auf dich! Ich will dir zum Abschluss noch ein Zitat von Albert Einstein mit auf den Weg geben:
    „Schämen sollten sich die Menschen, die sich gedankenlos der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.“
    Die Worte wirkten wie der Wink mit dem Zaunpfahl auf Jan. Christine versuchte nicht nur sein Interesse für die Astronomie zu wecken, sondern fast schon so etwas wie eine Verpflichtung in ihm zu erzeugen, sich mit der Materie zu beschäftigen.
    Jan schloss das Messengerfenster und schaltete den Computer aus. Da er gedanklich noch bei dem Gespräch mit Christine war, hatte er vor dem Ausschalten des Computers das Betriebssystem nicht beendet. Meistens nahm ihm das System das ziemlich übel.
    Jan ging in die Küche, um sich sein Mittagessen aufzuwärmen. Auch heute saß seine Schwester auf dem Boden und spielte diesmal etwas gelangweilt mit ihren Bauklötzen. Bestand seine Schwester etwa auch aus den Überresten einer Sonne? So wie sie ihn jetzt anlachte, erschien ihm das durchaus möglich zu sein.
    „Hi, Kathi, alles klar?“
    Kathi sah ihn mit ihren großen Augen an und schlug mit einem Bauklotz auf den Boden. Leider lagen diesmal keine Plätzchen auf dem Boden, die das Vergnügen sicher gesteigert hätten.
    Nach dem Essen ging Jan wieder auf sein Zimmer und feilte noch etwas an seinem Referat. Er hatte sich vorgenommen, sich auf keinen Fall zu blamieren. Wahrscheinlich erwarteten alle, einschließlich Petersen, dass seine Ausführungen ziemlich dünn ausfallen würden. Irrtum, dachte Jan. Er konnte sich kaum erinnern, wann ihn das letzte Mal so ein Ehrgeiz gepackt hatte. Sicher, für die Programme, die er für seinen Vater schrieb, brachte er schon den nötigen Biss auf, ohne den solche Entwicklungen kaum möglich waren. Aber für die Schule hatte er immer nur so viel getan, wie es notwendig war. Jan las noch einige Details in verschiedenen Lehrbüchern nach und war nach gut einer Stunde mit dem Ergebnis seiner Arbeit zufrieden.

Sintja
     
    2. Supernova für das Leben
     
    Gegen Abend schwang sich Jan auf sein

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