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Das versteckte Experiment (German Edition)

Das versteckte Experiment (German Edition)

Titel: Das versteckte Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Kramer
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Fahrrad und fuhr in Richtung Hafen. Im Magellan warteten bereits Nils, Oliver, Theo und Martin seit drei Bierlängen auf ihn. „Na endlich!“ begrüßten sie ihn. Jan setzte sich neben Martin und fragte ihn direkt nach den Chemieaufgaben.
    „Musst du nur noch abschreiben“, meinte dieser, „aber vielleicht solltest du ein paar Fehler einbauen, sonst glaubt Schmidt dir nicht, dass du sie selber bearbeitet hast.“
    „Geht klar, das werde ich wohl noch bringen“, antwortete Jan.
    Chemie gehörte nicht gerade zu seinen Lieblingsfächern. In Mathematik brauchte man nichts auswendig zu lernen. Im Grunde ließ sich fast alles irgendwie herleiten. In der Physik war das schon etwas anders, und die Chemie konnte man nach Jans Meinung nur durch viel Auswendiglernen bewältigen. Das Auswendiglernen war nicht so sein Ding.
    Jan bestellte ein großes Pils. „Was ist denn das für eine Schnapsidee mit ‚Jugend forscht‘?“, fragte er.
    „Wir meinen das ernst“, protestierte Nils. „Das wäre doch mal eine interessante Sache, etwas Neues zu erforschen oder zu entwickeln, anstatt immer nur das vorgekaute Wissen der Pauker zu übernehmen, mal richtig etwas von der Idee bis zur Realisierung eigenständig durchzuführen!“
    „Klingt so nach Arbeit“, warf Oliver ein.
    „Wenn das Projekt interessant ist und Spaß macht, dann ist das keine Arbeit, sondern reinstes Vergnügen“, antwortete Nils.
    „Genau!“ stimmte Jan zu und dachte dabei an die Programme, die er für seinen Vater entwickelte. „Habt ihr denn schon eine Idee, was ihr machen wollt?“
    „Nein, leider nicht“, sagte Theo. „Wir wollten erst einmal sehen, ob wir uns einigen können, überhaupt so etwas in Angriff zu nehmen. Jeder von uns hat doch ganz bestimmte Kenntnisse, die er einbringen könnte. Jan und Nils können mit Computern umgehen, Martin hat Ahnung von Chemie, ich kenne mich ganz gut mit Elektronik und Modellbau aus.“
    „O. k., lasst uns was machen“, rief Martin und hob sein Glas. „Ich bin dabei“, sagte Jan. „Ich auch!“ stimmten Nils und Oliver ein.
    „Auf dass wir die Wissenschaft einen entscheidenden Schritt voranbringen!“, warf Nils selbstironisch als Trinkspruch in die Runde und alle stießen miteinander an.
    Sie beschlossen, dass jeder alleine versuchen sollte, sich ein interessantes Thema zu überlegen. Nach den Ferien wollten sie sich wieder im Magellan treffen und die beste Idee auswählen.
    Jan leerte sein Glas mit einem langen Zug und bestellte ein weiteres Bier. Schließlich musste er seinen Rückstand aufholen. Der Wirt, der so aussah, als wenn er das meiste Bier selber trank, stellte das Pils auf den Untersetzer und verzierte Olivers Bierdeckel mit einem weiteren Strich.
    Es herrschte reges Treiben in der Kneipe. Das war nicht immer so gewesen. Irgendwie schien es einen merkwürdigen Zyklus zu geben, der dafür sorgte, dass sich zwei gar nicht so weit voneinander entfernt liegende Lokale in der Gunst der Jugendlichen abwechselten. Jeder Zyklus dauerte etwa zwei Jahre. Zurzeit war der Magellan angesagt, keiner wusste genau warum. Vielleicht hatte diesmal die Musik den Ausschlag gegeben. Der dicke Wirt hatte einen Sohn, der etwa im Alter des Publikums war. Offenbar hatte er sich von diesem beraten lassen.
    Jan blickte in die Runde und beobachtete eine Gruppe Mädchen, die am Billardtisch stand und sich unterhielt. Eine große Blonde kam ihm bekannt vor. Wo hatte er sie nur schon einmal gesehen? Er konnte sich sogar an ihren ungewöhnlichen Namen erinnern: Sintja. Etwas verändert hatte sie sich seitdem. Ihre gelockten Haare fielen ihr bis über die Schultern. Sie war ungewöhnlich groß und schlank, fast schon etwas dünn. Im Gegensatz zu ihren gut gestylten Gesprächspartnerinnen wirkte sie leger, mit blauer enger Jeans und schwarzem Pulli. Ihre großen, ungeschminkten Augen und die lockigen, blonden Haare verliehen ihr in dem Streulicht, das durch den Dunst in der Kneipe verursacht wurde, etwas Unwirkliches, Engelhaftes. Während Jan noch zu ihr hinsah, löste sie sich von der Gruppe und kam näher. Sie blieb am Tisch des soeben gegründeten Forscherteams stehen. Aus den Lautsprechern klang Musik von Wolf Maahn.
    Jan umklammerte sein frisch gezapftes Bier. Als Sintja die Runde mit „Hallo“ begrüßte, schweifte ihr Blick kurz über die Anwesenden. Dabei traf sie Jans Augen mindestens zwei sehr lange Sekunden. Jan war immer schon etwas zurückhaltend und schüchtern gewesen. Jetzt hatte er das Gefühl, den

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