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Das Wahre Spiel 02 - Der Nekromant

Das Wahre Spiel 02 - Der Nekromant

Titel: Das Wahre Spiel 02 - Der Nekromant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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nicht auf ein bestimmtes Gebiet eingekreist, eine Domäne, die man anhand ihrer Kälte messen konnte. »Weit«, sagte ich. »So weit wie möglich.«
    »Zumindest bis zum Ende der Gleise«, meinte Mavin, praktisch wie immer. Also fuhren wir weiter, tiefer und tiefer in die Berge hinein, während Himaggery immer mehr neue Kraft schöpfte, und ich immer stärker den Schmerz um Windlows Tod spürte. Einmal hätte ich Mavin fast gefragt, ob es an der Stelle, wo sie uns hinbrachte, auch einen Weg ins Freie gäbe, hielt es aber für besser, den Mund zu halten. Sie würde diese Frage bestimmt nicht schätzen. Entweder gab es einen Ausgang oder nicht. Meine Frage änderte daran nichts.
    Es war eine lange Fahrt zu den Höhlen. Als wir ankamen, wünschte ich mir, wir wären nicht gekommen. Um uns herum lagen Körper aufgestapelt bis zur Höhe meiner Schultern, fünf oder sechs Körper übereinander, Männer und Frauen durcheinander, in endlos langen Reihen aufgehäuft. An einer Stelle neben dem Eingang fanden Mavin und Himaggery Körper um Körper von Menschen, die sie kannten. Es waren diejenigen, die Mavin mir gegenüber erwähnt hatte, aber auch noch viele andere.
    »Und alle ihre Persönlichkeiten, ihre Erinnerungen – fort, verschwunden? In den Behausungen von Spielmeistern, um als Übungsobjekte für Kinder benutzt zu werden?« Himaggery klang ungläubig, aber wir versicherten ihm, daß es stimmte.
    »Dann war es also gar nicht der Rat, der gegen uns arbeitete? Es waren diese alten Männer an diesem muffigen Ort? Entführten uns alle, einen nach dem anderen, um uns wie Fisch einzulagern?« Wieder versicherten wir ihm, daß es stimmte.
    »Dann brauchen wir der Welt nur zu sagen, was hier geschehen ist, und es hört auf. Es ist nicht schwer, die Händler zu beobachten.«
    »Möglich«, sagte ich. »Aber vielleicht steckt noch mehr dahinter. Diese alten Männer haben euch entführt und gefangengehalten, das stimmt. Aber Quench sagte, der Rat hätte ihnen gesagt, wen sie nehmen und behalten sollen. Und zu diesem Rat will Quench nun gehen, mit den ganzen Techniks zusammen.«
    »Und ich wette, mit jedem Buch, das sie hier nur finden konnten«, meinte Mavin.
    Wir waren noch nicht zu dem größten Bereich der Höhlen vorgestoßen, einer Stelle, von der ein kalter Wind kam, der uns von einer Kältequelle in der Nähe überzeugte. Gerade als wir uns anschickten, das herauszufinden, hörten wir das erste Rumpeln, das den Berg um uns herum erzittern und Staub und Eis auf unsere Köpfe herabregnen ließ. Das Beben setzte sich fort. Fels knirschte und verschob sich unter uns.
    »Wir haben zu lange gebraucht«, rief Mavin. »Durch die große Höhle, rasch …«
    Aber man ließ uns nicht so einfach gehen.
    Kaum hatten wir die große Höhle betreten, als er hinter einem Stapel Körper hervortrat, ganz in Silber, den Dämonenhelm auf dem Kopf und ein eigenartiges Gerät im Arm, dessen unheilverkündende Spitze auf mich gerichtet war. »Peter, der Nekromant«, rief er. »Ich sagte ihnen ja, du seist nicht tot! Ich würde nicht zulassen, daß du tot bist! Nicht du, Peter. Nicht bevor ich dich nicht selbst erledigen kann! Ich sage Spiel und Zug! Nekromant Neun!«
    Himaggery warf sich zur Seite, hinter einen Stapel Körper. Naja, er war auch älter als ich. Er hatte mehr Erfahrung in diesen Dingen. Auf der anderen Seite wandelte sich Mavin flugs in etwas Behendes, Grimmiges, und aus dem Augenwinkel sah ich sie in einem der Gänge zwischen den Körpern verschwinden. Nun, sie hatte auch mehr Erfahrung im Wandeln als ich. Ich bewegte mich nicht. Die Spitze dieses Dinges, die auf mich zeigte, sagte beweg dich nicht, und ich verstand seine Sprache. »Was habt Ihr denn da, Huld?« fragte ich beinahe beiläufig. Nicht, daß ich keine Angst gehabt hätte. Ich war einfach zu überrascht, um mich erschreckt zu verhalten.
    »Ein Ding, das Nitch für mich gemacht hat, Peter. War das nicht nett von ihm? Damals dachtet Ihr alle, ich sei in Bannerwell eingeschlossen. Vertrau nicht den Unveränderlichen, Peter, daß sie so etwas für dich erledigen können. Sie können es nicht gut. Sie haben keine Erfahrung mit Tricks, jeder Spieler kann sie überlisten. Ich hatte eine andere, bessere Gegend im Auge, wo ich hinwollte. Ich fand Nitch, als er zwischen der Schulstadt und den Zauberkünstlern hin- und herreiste. Nitch … Er war verantwortlich für das, was Mandor zugestoßen ist, Peter. Denke daran. Was ihm passierte, war nur gerecht.«
    »Was passierte ihm

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