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Das Weihnachtsversprechen

Das Weihnachtsversprechen

Titel: Das Weihnachtsversprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Vanliere
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hast du getan?«
    Die Sanitäter legten Carla auf eine Trage und schoben sie hinten in den Krankenwagen. Einer von ihnen sah Chaz wartend an. Chaz sprang hinein, der Sanitäter schlug die Tür zu und zeigte auf einen Platz. Chaz setzte sich und beobachtete, wie Carla versorgt wurde. Er hatte das Gefühl, als sei alle Luft aus ihm gewichen, und er beugte sich vor und umschlang seine Knie. Er musste sich übergeben, aber er konnte es nicht.
    »Nimmt sie was?« Die Stimme drang laut in seine Ohren. »He! Nimmt sie was?«
    Chaz sah hoch. »Nein. Ich weiß es nicht.« Im Krankenhaus erwartete ein ganzer Tross von Leuten den Krankenwagen, und sie riefen sich Worte zu, die Chaz nicht verstand. Sie eilten mit Carla in einen Raum, und eine Frau griff nach Chaz’ Arm. Sie bedeutete ihm, draußen vor der Tür zu bleiben. Nachein paar Minuten – oder auch nach einer Stunde, er wusste es nicht – kam eine Krankenschwester durch die Tür neben ihm geeilt. Um den Hals trug sie eine Kette, an der eine Brille hing.
    »Sie haben sie gefunden?«, fragte sie. Er nickte. »Sind Sie ein Familienmitglied?«
    »Nein. Wir arbeiten zusammen.«
    »Hat sie je angedeutet, dass ihr jemand Gewalt antat?«
    »Nein. Nein, nichts dergleichen.«
    »Ihr Arm ist gebrochen«, sagte die Krankenschwester. »Sie hat gebrochene Rippen und mehrere Quetschungen.« Sie wartete darauf, dass er etwas sagte. »Haben Sie irgendeine Idee, wie es zu diesen Verletzungen gekommen ist?«, fragte sie schließlich.
    »Nein. Ich weiß nichts über ihr Privatleben.«
    Die Schwester ging wieder in den Behandlungsraum, und Chaz spürte, wie seine Hand zu zittern begann. Schließlich kam ein Arzt mittleren Alters mit hoher Stirn und dünnem Haar heraus, und Chaz schlug die Arme übereinander, damit das Zittern aufhörte.
    »Vicodin und Wodka«, informierte ihn der Arzt. »Hat sie das schon vorher getan?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Chaz.
    Der Arzt nickte und musterte ihn. »Ist sie in jüngster Zeit gestürzt oder von jemandem bei einer Auseinandersetzung verletzt worden?«
    »Ich habe es schon der Krankenschwester gesagt. Ich arbeitete lediglich mit ihr, und sie hat mir nie irgendetwas über sich erzählt«, erklärte Chaz. »Sie ist gesternund heute nicht zur Arbeit gekommen, und ich wohne in ihrer Nähe, deshalb ...«
    »Es ist ihr Glück gewesen, dass Sie das getan haben.«
    »Ist alles in Ordnung mit ihr? Kann ich sie sehen?«
    »Sie ist augenblicklich nicht ansprechbar. Zu weiteren Untersuchungen und zur Überwachung bringen wir sie auf die Intensivstation. Wir werden jemanden zu Ihnen schicken, bevor sie dort hinkommt.«
    Der Arzt ging fort, und Chaz ließ sich auf einen orangefarbenen Stuhl am anderen Ende des Flurs fallen. Er hatte ein Gefühl, als würde sich sein Körper auf dem Sitz verflüssigen, und das Zittern wurde schlimmer. Chaz beugte sich über seine Knie. Er hörte Schritte, aber es klang, als wären sie weit entfernt. Stromstöße schienen seinen Körper zu durchfahren. In dem Bemühen, seine Übelkeit zu verdrängen, wiegte Chaz sich vor und zurück, aber es half nicht. Er sah den Flur hinauf und hinunter, und schließlich gelang es ihm, sich aufzuraffen. Am anderen Ende des Flurs befanden sich Toiletten sowie ein Vorratsschrank und ein Aufenthaltsraum für das Personal.
    Chaz schob seinen Kopf in den Aufenthaltsraum und sah, dass der Raum leer war. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, aber auf der Suche nach irgendetwas, das ihm helfen konnte, öffnete er einen Spind nach dem anderen. Ein Geräusch vor der Tür ließ ihn in die Toilette des Aufenthaltsraums fliehen. Er schloss die Tür und schaltete den Ventilator an. Dann wartete er. Jemand öffnete einen Spind und stöberte darin. Schweiß trat Chaz auf Stirn und Rücken, das Zittern verschlimmertesich. Er nahm eine Flasche mit Mundwasser, die auf dem Waschbecken stand, öffnete den Verschluss und trank den Inhalt, bis die Flasche leer war. Sie fiel auf den Boden, und er beugte sich schwankend über das Waschbecken. Schweiß sickerte ihm aus dem Haar und lief ihm ins Gesicht, aber nach ein paar Augenblicken hörte das Zittern auf.
    Chaz sah in den Spiegel, und der Anblick schockierte ihn. Gerade eben noch hatte er in der Notaufnahme Menschen mit gebrochenen Knochen und blutenden Wunden gesehen, und nun durchwühlte er auf der Suche nach einer Dosis Alkohol fremde Spinde.
    Ein Klopfen an der Tür dröhnte in seinen Ohren. »Ist alles in Ordnung mit Ihnen da drinnen?«
    Beim Klang der fremden

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