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Das Weihnachtsversprechen

Das Weihnachtsversprechen

Titel: Das Weihnachtsversprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Vanliere
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nickte.
    Ich sah zu, wie sie hinter das Steuer ihres Autos glitt und rückwärts aus der Auffahrt fuhr.
    Carla erschien zwei Abende in Folge nicht zur Arbeit. Chaz fragte Larry, ob sie ihn oder irgendjemanden sonst vom Hausmeisterteam angerufen habe. »Hab nichts von ihr gehört«, sagte Larry. »Möglicherweise ist sie eingeschneit wie die halbe Stadt.«
    Innerhalb von zwei Tagen war ein Meter Schnee gefallen, und Mr. Wilson überlegte, ob er das Kaufhaus überhaupt geöffnet lassen sollte. Mehrere Mitarbeiter konnten wegen des Wetters nicht kommen, und Carla gehörte möglicherweise einfach auch dazu.
    Chaz wartete eine Stunde, dann ging er ins Büro des Sicherheitsdienstes und wählte ihre Nummer. Es meldete sich niemand. Eine Stunde später versuchte er es wieder, aber noch immer hob sie nicht ab. Nach einer halben Stunde ließ er das Telefon erneut läuten.
    Wegen des Schnees schloss das Kaufhaus schon früh, und Chaz konnte seine Schicht drei Stunden eher als sonst beenden. Larry fuhr ihn zu seinem Apartment. Die Straßen waren leer. Die einzige Ausnahme bildete ein Schneepflug, der sich bemühte, schneller als der fallende Schnee zu sein – eine unmögliche Aufgabe angesichts der sich auf den Dächern und Autos türmenden Schneemengen. »Ich wünsche Ihnen ein wunderbares Weihnachtsfest«, meinte Larry.
    »Das wünsche ich Ihnen auch.«
    »Arbeiten Sie am Tag danach?«, fragte Larry. Chaz nickte. »Dann ist es besser, wenn jemand Sie abholt. Sie werden bei dem Wetter wohl kaum draußen sein wollen.«
    Chaz schloss die Autotür und blieb auf dem Parkplatz stehen. Er konnte reingehen und trinken, bis er einschlief, oder er konnte zu Carlas Wohnung gehen und nachsehen, ob sie da war.
    Er rannte die Treppen zu seiner Wohnung hinauf und steckte den Schlüssel ins Schloss. Er war noch nie gut darin gewesen, jene leise innere Stimme zu interpretieren. Er wusste nie, ob es nicht einfach nur Gedanken waren, die ihm durch den Kopf geisterten, oder ob da wirklich etwas in seinem Innersten war, das ihn unruhig sein ließ. Der Wind heulte durch den überdachten Gang, während er wartend dastand und versuchte, es herauszufinden. Chaz überlegte, dass er sich weiterhin bemühen konnte, sie telefonisch zu erreichen, um später zu wissen, dass er alles in seiner Macht Stehende getan hatte. Oder er konnte die drei Blocks bis zu ihrer Wohnung gehen.»Verdammt«, sagte Chaz und riss den Schlüssel aus dem Schloss.
    Carlas Wohnung lag im Erdgeschoss. Chaz sah ein Licht brennen und beeilte sich, aus der Kälte zu kommen. Er klopfte, aber sie öffnete nicht. Er klopfte erneut und wartete. Die Vorhänge waren vor das Fenster neben der Tür gezogen, und er spähte durch die Schlitze, um sie oder Donovan zu erblicken. Im Wohnzimmer brannte Licht, und soweit er es sehen konnte, herrschte ein großes Durcheinander. Chaz ging um das Haus herum und versuchte, durch den Zaun zu blicken, der den Hinterhof umgab. Zwischen den hölzernen Latten hatte sich Schnee angesammelt, der seinen Blick blockierte. Er rüttelte am Griff der Pforte, bis der Riegel nachgab.
    Vom Hinterhof aus hatte man durch das Fenster der Hoftür den gleichen Blick auf das Wohnzimmer, aber neben der Tür lag das Schlafzimmerfenster. Chaz lief die drei Stufen hinauf und beugte sich über das Geländer, bemüht, etwas zu erkennen. Im Halbdunkel sah er Carla auf dem Bett liegen. Er versuchte, ans Fenster zu klopfen, aber sein Arm reichte nicht von der Treppe bis dorthin. Darum hob er einen Kinderbaseballschläger, wohl von Donovan, auf und klopfte damit ans Fenster. Carla bewegte sich nicht. Chaz hämmerte wieder ans Fenster, diesmal heftiger. Sie rührte sich noch immer nicht, und sein Herz begann schneller zu schlagen. Immer wieder klopfte er und rief dabei ihren Namen. Carla lag bewegungslos da, und Chaz spürte sein Herz bis zum Halse pochen.
    Er warf einen kleinen metallenen Stuhl, der draußen stand, gegen das Hoftürfenster, aber er prallte zu ihm zurück. Er schmetterte ihn noch einmal vergeblich gegen die Glasscheibe und schrie um Hilfe. Seine Jacke war im Weg, und er riss sie sich vom Körper, dann versuchte er es erneut. Endlich gab die Scheibe nach. Das Glas zersplitterte in tausende Scherben.
    Chaz zwängte sich durch das Loch, das er geschlagen hatte, und rannte in Carlas Zimmer. Auf ihrem Nachttisch stand eine Flasche Wodka neben einer offenen Flasche verschreibungspflichtiger Tabletten.
    »Was hast du getan?«, schrie er und tastete nach ihrem Puls. »Was

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