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Das weisse Kaenguruh

Das weisse Kaenguruh

Titel: Das weisse Kaenguruh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Praxenthaler
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während Billy trank und innerlich schwitzte. Hatte er sich gut genug angestellt für eine Festanstellung?
    Keine Frage, er wollte im »Haus der zwei roten Sonnen« bleiben. Er konnte sich keinen geileren Job vorstellen. Er war ein glücklicher Arbeiter geworden und das wollte er bleiben. Und so hoffte er. So groß er konnte.
    Nach dem Caffè Corretto war es dann endlich soweit. Johann, der Freie Herr von den Maaren, seines Zeichens Eigentümer des »Hauses der zwei roten Sonnen«, dem Trödelgiganten von Gottes Gnaden mit Headquarter in Bad Münstereifel und Tentakeln nach überallhin ausgestreckt, fällte sein Urteil. Und er tat es auf seine ganz eigene Art.
    »Sie sind der richtige Mann, aber Sie fahren das falsche Auto, Billy«, sagte er, während er unglaublich viel Zucker in seinen Espresso schüttete. »Kombis sind etwas für Menschen, die noch nicht angekommen sind oder schon wieder unterwegs. Und ich möchte, daß Sie bleiben, wo Sie sind, fürs erste.«
    Dann holte er einen Vertrag aus seiner Anzugtasche und hielt ihn Billy hin.
    »Aber ich liebe meinen Mercedes«, sagte Billy.
    »Das mag ja sein«, sagte Johann und hielt den Vertrag immer noch. »Nur leider ist Ihr geliebter Mercedes für einen Trödler auch viel zu langsam. Also, worauf warten Sie noch, zum Henker? Auch wenn Sie ab morgen den BMW fahren müssen, den ich gestern für Sie gekauft habe. Den werden Sie nämlich brauchen. Der ist schnell genug. Als Geschäftsführer für Österreich werden Sie viel unterwegs sein.«
    Billy fing zu grinsen an. Aus purer Glückseligkeit. Dann holte er seinen Montblanc-Füller aus der Anzugtasche und unterschrieb. Wieder, ohne den Vertrag vorher gelesen zu haben. Wozu auch? Es hätte auch diesmal den Inhalt nicht verändert. Und wo echtes Vertrauen ist, kann man auch mal unbesehen handeln. Sonst leider nie.

Silbertablett.
    Billy war spät dran. Es war schon halb neun. In 30 Minuten mußte er Johann abholen, damit sie den Flieger nach Lissabon nicht verpaßten. Außerdem hielt Johann Unpünktlichkeit für eine Sünde. Und Billy mittlerweile ebenfalls.
    An diesem einen Morgen hätte er allerdings liebend gerne eine Ausnahme gemacht. Der Anblick war aber auch zu sexy. Wie sie dalag! In Seitenlage, mit nichts an und ihren Körper lediglich in ein leichtes, weißes Sommerlaken geschlungen. Teilweise. Der Rücken und der Po lagen frei.
    Billy war mit dem Frühstückstablett vor dem Bett stehengeblieben und konnte sich nicht satt sehen. Minutenlang stand er einfach nur da und guckte sie an. Annabelle war noch einmal schöner geworden.
    Es war wirklich ein netter Abend gewesen mit ihr. Sie hatten sich viel zu erzählen gehabt. Klar, am Anfang lief es ein bißchen zäh. Aber das legte sich schnell. Ab dem Moment, als Billy Annabelle mit Muhammad und Ali bekannt machte, gingen ihre Seelen auf, und das alte Urvertrauen schien plötzlich wieder da zu sein. Ohne jede Vorwarnung. Gute Mutter Erde.
    Jetzt war der Morgen danach und Annabelle lag in Billys Bett. Und sie schlief noch. Bis Billy irgendwann aufhörte zu gucken und sein Tablett auf einen Schemel neben das Bett stellte. In diesem Augenblick wachte sie auf. Vielleicht, weil ihr der Geruch des Kaffees in die Nase stieg; wahrscheinlich, weil Billy sie vorsichtig auf die Stirne geküßt hatte.
    »Frühstück«, freute sich Annabelle.
    »Für dich«, sagte Billy.
    »Wieso für mich? Bleibst du etwa nicht?«
    »Leider nein. Ich muß geschäftlich nach Lissabon. Mit Johann. Um elf geht unser Flieger. Ich bin gestern nicht dazu gekommen, dir davon zu erzählen. Ich konnte ja nicht damit rechnen, daß du bleibst, oder?«
    »Und wann kommst du wieder?« fragte Annabelle.
    »Morgen abend schon. Ist nur ein Kurztrip. Aber sehr wichtig. Wir treffen da ein paar hohe Tiere von der Kirche. Johann versucht nämlich gerade, in Portugal ins Geschäft einzusteigen.«
    Annabelle setzte sich auf. Das Laken rutschte ihr dabei von der Schulter und fiel in ihren Schoß.
    »Schön hast du es hier«, sagte sie nach einem Moment.
    »Kannst gerne bleiben«, sagte Billy.
    »Ach ja?«
    »Logisch. Bleib! Du hast doch ein paar Tage frei. Also, mach es dir gemütlich. Man erholt sich prächtig hier draußen. Außerdem ist der Kühlschrank voll, und wenn du Fragen hast – Muhammad und Ali kennen sich mit allem aus.«
    Annabelle überlegte.
    »Interessiert es dich eigentlich gar nicht, was ich dir sagen wollte? Du weißt schon, deswegen wollte ich mich mit dir treffen.«
    Billy stutzte und wußte

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