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Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition)

Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition)

Titel: Das Wunder des Pfirsichgartens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Addison Allen
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bestens«, meinte er und beugte sich vor, um sie zu küssen. »Sollen wir noch mal gemeinsam Schiss haben?«
    Und so verschob sich Paxtons Terminplan um eine weitere Stunde.

SIEBZEHN
    Der Abflug
    M ittwoch früh war Willa vor Rachel im Laden. Sie fing an, die Stühle von den Tischen zu räumen, die an dem großen Schaufenster standen. Das Fenster wirkte wie eine leere Leinwand, weil der Morgennebel wieder einmal sehr dicht war. Gelegentlich glitten Autoscheinwerfer vorüber. Am Steuer saß bestimmt ein Einheimischer, denn nur Einheimische wussten zu dieser Tageszeit, wohin sie fuhren. Fremde verirrten sich und fuhren langsam im Kreis, bis sich der Nebel lichtete.
    Sie hatte gerade den Kaffee aufgebrüht, als die Türklingel bimmelte und Paxton eintrat.
    »Hi«, begrüßte Willa sie überrascht. »Was machst du denn hier?«
    Paxton zuckte die Schultern. »Ich hab heute Morgen eine andere Strecke zur Arbeit genommen und sah das Licht in deinem Laden.«
    »Möchtest du einen Kaffee?«
    »Gern, das wäre super. Viel Sahne, keinen Zucker«, erwiderte Paxton.
    Willa blätterte durch Rachels Kaffeenotizen, dann meinte sie: »Meiner Barista Rachel zufolge bedeutet deine Kaffeebestellung, dass du es gern gemütlich hast, aber ungern darum bittest.«
    Paxton fragte nicht, wer Rachel war oder welche seltsame Kaffeekunde sie studierte. Sie lachte nur und meinte: »Das ist ungemütlich zutreffend.«
    »Rachel behauptet, es sei eine Wissenschaft.«
    »Das ist ein toller Laden«, erklärte Paxton und schaute sich um. Es trat eine kurze Stille ein, dann sagte sie: »Eigentlich bin ich vorbeigekommen, um mich bei dir zu bedanken.«
    »Wofür?«, fragte Willa und goss den Kaffee in zwei große, rot-weiß gestreifte Becher.
    »Dafür, dass du gestern mit Sebastian gesprochen und ihm meine neue Adresse gegeben hast.«
    Willa trat mit den zwei Bechern an den Tisch. »Also hat es geklappt?«
    »Es hat hervorragend geklappt«, antwortete Paxton. Sie ließen sich am Tisch nieder. »Ich habe gestern sogar bei ihm übernachtet.«
    Willa musste grinsen. »Deshalb hast du heute Morgen eine andere Route zur Arbeit genommen.«
    Paxton verbarg ihr Grinsen hinter dem Kaffeebecher. »Jawohl, ich bekenne mich schuldig. Liege ich richtig mit der Annahme, dass Colin bei dir übernachtet hat?«
    »Ich habe ihn schlafen lassen und es nicht übers Herz gebracht, ihn aufzuwecken.«
    »Meine Mutter hat in diesem Moment bestimmt einen hysterischen Anfall«, stellte Paxton fest.
    »Du klingst nicht allzu unglücklich darüber.«
    »Das bin ich auch nicht.«
    Willa lehnte sich zurück. »Und was hast du heute vor?«
    »Ich bin den ganzen Tag im Madam. Die letzten Details für die Gala müssen besprochen werden, und außerdem muss ich noch meine Rede schreiben.« Paxton betrachtete sie besorgt. »Du kommst doch immer noch, oder?«
    »Ja. Ich werde das alte, mit Perlen bestickte Kleid anziehen, das deine Großmutter Georgie geschenkt hat.«
    Paxton jubelte. »Oh, Willa, das ist ja wunderbar!«
    In dem Moment läutete die Türglocke, und sie drehten sich beide um. Woody Olsen trat ein.
    Wie immer brauchte Willa einen Moment, um sich zu fassen, als sie ihn erblickte, und um ihre Furcht vor all den schlechten Nachrichten zu ignorieren, die er möglicherweise überbrachte.
    »Guten Morgen, Kommissar Olsen«, sagte Paxton.
    Endlich fand Willa ihre Stimme wieder. »Woody, was führt dich zu mir?«
    Er war verlegen an der Tür stehen geblieben. »Ich war auf dem Weg zur Arbeit, als ich bei dir Licht sah. Als ich vor ein paar Wochen mit dir gesprochen habe, hast du dir bestimmt Sorgen gemacht. Jetzt wollte ich dich beruhigen. Gut, dass du auch da bist, Paxton. Ich wollte heute auch mit dir sprechen. Wir können die Todesursache des Skeletts, das beim Madam aufgetaucht ist, nicht genau bestimmen. Der Schädel weist eine Verletzung auf, aber die kann sich der Mann auch bei einem Sturz zugezogen haben. Vielleicht war es ein Unfall. Ich glaube nicht, dass wir je herausfinden werden, was passiert ist und wie er unter diesen Baum kam.«
    »Ein Sturz?«, wiederholte Paxton verdattert.
    »Entschuldigst du mich kurz?«, sagte Willa zu Paxton, stand auf und ging zu Woody. »Nach deinem letzten Besuch habe ich viel darüber nachgedacht. Du hast mich gefragt, ob ich etwas aus dem Koffer, der zusammen mit dem Toten begraben worden war, erkannt habe. Damit hast du das Foto aus dem Erinnerungsalbum gemeint, oder? Das Foto von Tucker Devlin, auf dem er meinem Vater so ähnlich

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