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Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Das Zeichen Des Dunklen Gottes

Titel: Das Zeichen Des Dunklen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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»Gesehen? Was für eine Vision.«
    »Sie werden uns versenken!« Fatja krallte sich am Geländer fest und konnte ihre Augen nicht mehr von den schwarzen Silhouetten wenden. »Ich habe es gesehen. Ich habe es doch gesehen!«
    »Sei still!«, herrschte Waljakov sie an. »Du machst die Männer nervös.« Seine breite Hand legte sich auf ihren Mund. Vorsichtshalber wählte er die mechanische, falls sie zu beißen versuchte.
    »In der Tat«, meinte der Freibeuter. »Sie hat mich wirklich nervös gemacht. Was sollte diese Schreierei eben?«
    »Der Anblick der Niederkunft war zu viel für sie. Oh, Kind und Mutter geht es gut«, versuchte der Leibwächter eilig abzulenken und zerrte die nun apathisch wirkende Schicksalsleserin mit sich. »Deckung!«
    Ein paar Pfeile surrten heran und bohrten sich in die Planken, ohne Schaden anzurichten. Waljakov zog das Mädchen wieder auf die Beine und rannte zurück zur Luke, um dem Rogogarder keine weitere Gelegenheit mehr zu geben, nachzuhaken.
    Der Verfolger an Steuerbord nutzte nun die Wellenbewegungen geschickt aus, um die Distanz zwischen der Grazie und sich zu verkürzen. Mit bloßem Auge konnte Torben erkennen, wie sich eine Entermannschaft bereit machte.
    Doch die Männer wirkten unschlüssig. Das Auf und Ab machten das Unterfangen zu einer eigentlich unmöglichen Sache. Aber die Angreifer wollten Norina und den Leibwächter anscheinend unter allen Umständen in die Finger bekommen.
    »Schießt«, befahl er den Katapulisten, und die Kriegskogge schickte ihrerseits Speere auf den Weg. Mit einigem mehr an Erfolg als die Gegenseite.
    Zufrieden sah Torben, wie das Steuer sich nach der letzten Salve herrenlos drehte. Der Rumpf stellte sich daraufhin längs zu den Wellen, und bevor einer der Fremden ans Ruder gelangte, drückten die Wassermassen mit voller Wucht gegen die Breitseite. Der Schiffskörper legte sich um mehr als siebzig Grad zur Seite. Ein, zwei Lidschläge glaubte der Rogogarder, das Schiff richtete sich wieder auf, doch die nächste Woge stülpte es um. Der Kiel glitzerte in dem bisschen an Sternen und Mondlicht.
    Die Grazie tauchte unbeschadet in ein Wellental.
    »Heya, wieder einer weniger! Wo ist der Letzte der Fremden? Mit dem werden wir auch noch fertig«, schrie er euphorisch nach dem Ausguck. Der Mann im Krähennest deutete wortlos nach hinten.
    Das gegnerische Schiff befand sich hoch oben, genau auf dem Kamm über der Kriegskogge, und wirkte im fahlen Licht wie ein schwebendes dämonisches Wesen, das sich gleich auf seine Beute herabstürzen würde.
    Für den Bruchteil einer Sekunde setzte der Sturm aus, nur das Rauschen des Meeres war zu hören. Dann kehrte er mit doppelter Stärke zurück, als würde er all seine Kraft dem Angreifer zur Verfügung stellen wollen.
    Knatternd füllten sich die Bastsegel, mit gesetztem Vollzeug schwang sich der letzte Verfolger auf die anrollende Woge. Aus der fast vollständigen Regungslosigkeit wurde ein gemächliches Dümpeln, das nach und nach an Fahrt zulegte. Die Bugspitze korrigierte ein wenig nach Backbord und visierte das Heck der Grazie an. Gischt sprühte auf, immer schneller bewegte sich das Schiff.
    Versenken. Torben schluckte schwer. Dieses verdammte Weib nimmt Anlauf, um uns zu versenken. »Wir müssen etwas finden, das schwimmt und wasserdicht ist«, befahl Waljakov in der Kabine.
    »Wie wäre es mit einer Kiste oder einem Fass?«, schlug Fatja vor und hüpfte vom Schemel.
    »Und ich werde mich an mein Holzbein klammern, wenn wir wirklich untergehen sollten«, wollte Matuc mit einem Scherz die Anspannung lockern. Seitdem er wusste, dass sie verfolgt wurden, war er sich sicher, dass sich die Prophezeiungen der Schicksalsleserin erfüllen würden.
    »Wir müssen alles tun, um sie zu retten«, trieb das Mädchen den Geistlichen an. »Ich habe doch gesagt, dass ihr Schicksal noch nicht festgeschrieben steht.«
    »Ich überlasse nichts dem Zufall. Oder dem Schicksal«, knurrte der Leibwächter und leerte eine der großen Gepäcktruhen aus. Eilig stopfte er den Innenraum mit Decken aus, Fatja verschwand und kehrte kurz darauf mit etwas Trockenobst, Schiffszwieback, einer Wasserflasche und eingelegten Fischen zurück, die ebenfalls in die Truhe gepackt wurden.
    Norina sah den betriebsamen Freunden zu und wiegte das Kind vorsichtig hin und her. Immer fielen ihr zwischendurch die Augen zu.
    Vorsichtig bettete der Leibwächter die junge Mutter in die Truhe. »Nehmt das Messer, das Garn und diese Stäbe, damit könnt Ihr

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