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Das Zeichen des Vampirs - The Society of S

Titel: Das Zeichen des Vampirs - The Society of S Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hubbard
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die Mühe gemacht hättet, nach ihr zu suchen, hättet ihr sie jederzeit finden können.«
    Er stellte sich neben mich und wir blickten auf das schwarze Wasser hinunter und zu den Lichtern der Gebäude auf der anderen Seite der Bucht.
    »Ich muss dich um etwas bitten, Ari«, sagte er. »Ich brauche deine Hilfe.«
    Ich versuchte, mich daran zu erinnern, wie gern ich ihn vor nicht allzu langer Zeit noch gehabt hatte, aber es fiel mir schwer.
    »Ich möchte, dass du mich...«, er zögerte, »zu dem machst, was du bist.«
    »Warum sollte ich das tun wollen?«, fragte ich mit leiser, fester Stimme, obwohl es mich Mühe kostete.
    Er räusperte sich. »Mach mir nichts vor. Ich weiß, dass du es schon mal getan hast. Malcolm hat uns alles erzählt. Nicht nur von den Morden, sondern auch von dem Jungen in Asheville.«
    Malcolm war also auch da gewesen, als ich Joshua kennengelernt hatte. »Ich habe keinen Vampir aus ihm gemacht«, sagte ich. »Er war ein Spender. Ein höchst bereitwilliger Spender.«
    »Lass mich dein Spender sein.« Er kam näher und hob die Hand, als wolle er mir übers Haar streichen, ließ sie dann aber wieder sinken. »Auch wenn du es noch nie zuvor getan hast, ich kann dir sagen, wie es geht.«
    Von all den bizarren Erlebnissen, die ich bis dahin gehabt hatte, schoss dieses den Vogel ab (ein Ausdruck, den Mrs McG sehr gern benutzt hatte). Ich blickte in sein freundliches, von ersten Falten gezeichnetes Gesicht und betrachtete die Sehnen an seinem Hals. Einen kurzen Moment lang
spielte ich tatsächlich mit dem Gedanken, ihn zu beißen, aber dann wurde ich von unglaublichem Ekel gepackt, der so heftig war, dass ich mich mit beiden Händen am Balkongeländer festklammern musste.
    »Alles in Ordnung?« Seine Stimme klang seltsam fern.
    Ich warf meine Haare zurück und sah den Mann an, der mich einst auf seinen Schultern herumgetragen, der mir Physikunterricht gegeben und mich aufgeklärt hatte. »Du weißt doch bestens Bescheid, oder?«, sagte ich heiser. »Du hast meinen Vater und Malcolm beobachtet. Warum bittest du nicht Malcolm?«
    Dennis sagte nichts, aber seine Gedanken waren leicht zu lesen. Er hatte Malcolm gebeten, mehr als einmal, und er hatte immer abgelehnt.
    »Wie hast du ihm nur dabei helfen können, meine Mutter fortzubringen?«
    »Er hatte gute Gründe dafür. Sie war nicht glücklich, Ari.« Aber in seinen Gedanken las ich mehr. Malcolm hatte eine Abmachung mit ihm getroffen.
    »Er hat dich reingelegt.« Jetzt fühlte ich mich wieder stärker. »Er hat dir ein Versprechen gemacht und es dann gebrochen.«
    Malcolm hatte Dennis benutzt, um an meine Mutter heranzukommen - und sich dann geweigert, seinen Teil der Abmachung einzuhalten. Aber er hatte Dennis immer wieder hingehalten und ihm gesagt, er würde es sich vielleicht noch einmal überlegen, wenn Dennis sich als würdig erweisen würde. Dennis hatte weiter gehofft. Aber jetzt wurde er allmählich älter und damit ungeduldiger.
    Damals hatte ich nicht einen Funken Mitleid mit ihm. (Inzwischen habe ich noch einmal darüber nachgedacht. Wer
würde nicht um ewiges Leben betteln? Genau wie meine Mutter war er es leid gewesen, außen vor zu stehen.)
    »Warum fragst du nicht Root?«
    Er schüttelte sich. »Ich könnte es nicht ertragen, von ihr berührt zu werden.«
    Er sah mich mit glasigen Augen flehend an. »Du hast ziemlich viel getrunken«, sagte ich, als ließe sich sein Benehmen damit entschuldigen.
    »Ari«, beschwor er mich. »Bitte.«
    »Du...« Mir fiel kein Wort ein, das schlimm genug für ihn gewesen wäre. Verräter wäre sehr nah dran gewesen. »Und ich habe immer geglaubt, du wärst mein Freund«, sagte ich und ließ ihn auf dem Balkon zurück.

    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, spürte ich die in der Luft liegende Anspannung, noch bevor ich das Schlafzimmer verließ. Root ging im Flur an mir vorbei. Sie nickte mir zu. Ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen, dass sie mich jetzt respektierte. Mein Ruf als blutdürstiger Vampir hatte sie anscheinend schwer beeindruckt.
    Die anderen waren im Wohnzimmer und schauten auf einen großen Flachbildfernseher, der in die Wand eingelassen war. Meine Eltern saßen weit voneinander entfernt auf der Couch. Dennis stand links von ihnen. Er sah nicht in meine Richtung.
    Auf dem Bildschirm war eine Landkarte zu sehen, auf der sich eine rotierende rot und orange eingefärbte Wolke über das Meer auf den Golf von Mexiko zubewegte. »Ein Tropensturm?«, fragte ich.
    Mãe sah mich an.

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