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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Schäden. Er strich mit der Hand über die Haut des Mannes und verspürte eine tiefe Befriedigung angesichts des narbenfreien Gewebes, dann löste er die Blockade der Nervenbahnen wieder und machte sich auf die Suche nach einem anderen Patienten.
    Er brauchte lediglich seinen Geist zu öffnen und sich von den Gedanken der Verletzten und Sterbenden leiten zu lassen. Verworrene, trübe Regungen führten ihn zu einer pentadrianischen Zauberin. Die Frau hatte einen Schlag auf den Kopf bekommen, der einen blutigen Krater hinterlassen hatte.
    Ich kann sie nicht retten, dachte er. Ihr Geist wird zerstört sein.
    Doch, du kannst es, flüsterte Mirar. Ich werde dir helfen.
    Leiard ging neben der Frau in die Hocke und legte eine Hand auf die Wunde, dann ließ er sich von Mirar führen. Die Arbeit war so kunstvoll, dass er kaum zu atmen wagte. Mirars Wille fügte sich mit seinem zusammen, wie es in dieser Nacht so viele Male geschehen war, bis er beinahe glaubte, sich selbst zu verlieren. Ein Gefühl von Panik ergriff ihn, aber er hielt seine Angst im Zaum. Um der Frau willen.
    Leiard spürte, wie sich der Krater im Schädel der Frau unter seinen Händen ausdehnte. Knochen fügten sich zusammen. Die Schwellungen im Gehirn gingen zurück.
    Wird sie wieder ganz normal werden?, fragte Leiard.
    Nein, sie wird sich an manche Dinge nicht mehr erinnern, antwortete Mirar. Es müssen nicht unbedingt Teile ihrer Vergangenheit sein. Wahrscheinlich wird sie etwas neu erlernen müssen, das Gehen zum Beispiel oder das Tanzen - oder das Sehen.
    Ich wusste nicht, dass so etwas möglich ist.
    Doch, du wusstest es. Du hast es lediglich vergessen.
    Die Frau war geheilt. Sie schlug die Augen auf und blickte Leiard überrascht an. Dann erhob sie sich und sah sich auf dem Schlachtfeld um. Leiard drehte sie zu der pentadrianischen Seite des Tals und hob die Hand, um ihr die Richtung zu zeigen. Die Frau nickte, dann ging sie davon.
    Leiard wandte sich ab. Schmerz und Trauer zogen ihn zu einem jungen Siyee hinüber, dessen Arme und Beine in unnatürlichen Winkeln verbogen waren. Neben ihm kniete eine junge Siyee und schluchzte.
    Ein weiteres Opfer eines Sturzes, bemerkte Mirar. Auch sein Rückgrat könnte gebrochen sein.
    Dies würde viel Magie und Konzentration erfordern. Leiard kümmerte sich nicht um das weinende Mädchen, sondern kniete sich neben den Siyee und zog Magie in sich hinein.
     
    Danjin schreckte aus dem Schlaf auf. Er lag an einem Feuer. Flammen züngelten an einem frischen Holzscheit.
    Wie lange habe ich geschlafen?
    Er richtete sich auf. Ein Diener ging an ihm vorbei, wahrscheinlich der Mann, der das Holz gebracht hatte. Er sah sich im Lager um. Es brannten jetzt weniger Lampen als zuvor. Nur eine Handvoll Menschen bewegte sich noch leise umher. Über allem lag eine tiefe Stille. Kein Wind. Nur wenig Geräusche.
    Dann blickte er auf. Im Osten war bereits ein schwaches Leuchten zu erkennen.
    Die Morgendämmerung. Ich habe fast die ganze Nacht geschlafen.
    Das war nicht seine Absicht gewesen. Er hatte eigentlich nur ein warmes Getränk und etwas zu essen zu sich nehmen wollen. Das Schlafen auf dem Boden war ihm nicht gut bekommen; ihm taten alle Knochen weh. Ohne ein festes Ziel im Sinn stand er auf, reckte sich und ging los.
    Seine Beine trugen ihn zu einer Seite des Lagers hinüber. Es freute ihn ungemein, einen toten Worn dort liegen zu sehen, mit einer Vielzahl von Pfeilen, Messern und sogar Holzsplittern in der Flanke. Dahinter lag eine lange Reihe von Leichen - die Diener, die ihr Leben gelassen hatten. Es war ein schlimmer Anblick, aber nichts im Vergleich zu dem Schlachtfeld auf der anderen Seite des Felsvorsprungs.
    Als er zum Tal hinüberblickte, sah er eine Gruppe von Dienern am Rand des Lagers stehen. Dann löste sich eine Gestalt aus der Dunkelheit. Ein blutverschmierter hanianischer Soldat. Zwei Diener traten vor, hüllten den Mann in eine Decke und führten ihn zu einem Feuer.
    Als kurz darauf zwei dunwegische Krieger erschienen, wurde Danjin klar, was dort geschah. Dies waren die Überlebenden der Schlacht, die von Priestern und Traumwebern geheilt worden waren.
    Das muss ich sehen.
    Danjin ging an den wartenden Dienern vorbei den Hügel hinauf. Der Himmel wurde jetzt langsam heller. Als er oben auf dem Felsvorsprung angekommen war, konnte er Männer und Frauen zum Lager zurückkehren sehen. Einige gingen, andere humpelten. Wieder andere wurden von Dienern gestützt. Einige wenige mussten getragen werden.
    Auf dem

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