Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester
Arbeit so. Tryss hoffte es. Die Vorstellung, von einem Wahnsinnigen geheilt worden zu sein, hatte etwas Beunruhigendes. Mit einem traurigen Kopfschütteln wandte sich Tryss wieder Drilli zu.
»Ich weiß nicht, ob er mich gehört hat. Ich weiß nicht einmal, ob er es kann«, sagte er zu ihr.
Sie nickte und unterzog ihn dann einer eingehenden Musterung. »Was er getan hat... es war unglaublich. Denkst du … denkst du, du kannst fliegen?«
Er grinste. »Lass es uns herausfinden.«
Sie runzelte besorgt die Stirn. »Warte. Was ist, wenn es noch zu früh ist...«
Aber er war bereits losgelaufen. Er rannte mit weit ausgebreiteten Armen über das Schlachtfeld. Er spürte einen leichten Wind unter seinen Flügeln und sprang in die Luft.
Als Drilli sich zu ihm gesellte, stieß er einen Freudenschrei aus und schwebte in den Himmel empor.
Nachdem sie etwa eine Stunde lang gegangen waren, blieben die Weißen auf dem Gipfel eines niedrigen Hügels stehen. Auraya blickte zurück. Dünne Rauchfäden waren der einzige Hinweis auf den Standort des Lagers. Sie stellten sich in einem weiten Kreis auf.
»Chaia, Huan, Lore, Yranna, Saru«, begann Juran. »Wir danken euch, dass ihr uns die Möglichkeit gegeben habt, Nordithania zu verteidigen. Wir danken euch dafür, dass ihr unser Volk vor den pentadrianischen Eindringlingen geschützt habt.«
»Wir danken euch«, murmelte Auraya zusammen mit den anderen.
»Wir haben in eurem Namen gekämpft, und wir haben den Sieg davongetragen. Jetzt, da wir den Nachwehen dieser Schlacht entgegensehen, brauchen wir eure Leitung umso mehr.«
»Leitet uns.«
»Wir bitten euch, jetzt zu erscheinen, auf dass wir an eurer Weisheit teilhaben können.«
Auraya hielt den Atem an. Ein Leuchten erfüllte den Kreis, das sich schließlich zu fünf Gestalten formte.
Alle fünf, dachte sie. Seit meiner Erwählung habe ich sie nicht mehr alle fünf zusammen gesehen.
Die Gesichtszüge der Götter bildeten sich heraus. Sie lächelten. Auraya konnte nicht anders, als ihr Lächeln zu erwidern. Chaia stand vor Juran.
Wir sind sehr erfreut über euren Sieg, sagte er. Ihr habt eure Sache alle gut gemacht. Und Auraya... Der Gott wandte sich zu ihr um. Du hast selbst unsere Erwartungen übertroffen.
Auraya spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. Sie senkte den Blick, erheitert über ihre eigene Verlegenheit angesichts seines Lobs.
Was wollt ihr von uns wissen? Die Frage kam von Huan.
»Wir haben eure Anweisungen befolgt und den überlebenden Pentadrianern gestattet, sich zu ergeben und in ihre Länder zurückzukehren«, antwortete Juran, »aber wir fürchten die Konsequenzen dieser Entscheidung.«
Die Pentadrianer könnten ihre Stärke zurückgewinnen und noch einmal in Nordithania einfallen, sagte Lore. Wenn sie entschlossen sind, das zu tun, werden sie es tun. Wenn ihr diese Armee ausgelöscht hättet, hättet ihr damit nicht verhindern können, dass eine andere euch überfällt.
»Wenn sie erneut angreifen, sollten wir sie das nächste Mal vielleicht nicht nur vertreiben, sondern die Welt von ihrem Kult befreien«, sagte Juran.
Es könnte eine Zeit kommen, da dies unvermeidlich wird. Aber ihr seid noch nicht bereit für diese Schlacht, erwiderte Chaia.
»Als Auraya beobachtet hat, wie die pentadrianische Armee aus den Minen kam, hat sie etwas gesehen, das ein Gott zu sein schien«, sagte Dyara. »Aber das ist unmöglich. Was war es? Eine Illusion?«
Es ist nicht unmöglich, antwortete Yranna.
»Aber es gibt keine anderen Götter.«
Außer uns hat keiner der alten Götter überlebt, stimmte Yranna ihr zu. Allerdings können neue Götter kommen.
»Aber gleich fünf?«, fragte Dyara.
Das ist unwahrscheinlich, murmelte Saru.
»Aber nicht unmöglich.«
Nein. Chaia sah die anderen Götter an. Wir werden der Sache auf den Grund gehen.
Die anderen nickten.
Chaia wandte sich wieder Juran zu.
Für den Augenblick kehrt nach Jarime zurück und genießt den Frieden, den ihr so hart erkämpft habt. Wir werden schon bald wieder zu euch sprechen. Er sah Dyara an, dann blickte er zu Auraya hinüber. Einen Moment lang wurde sein Lächeln breiter, bevor er seine Aufmerksamkeit auf Rian und Mairae richtete.
Dann waren die leuchtenden Gestalten ebenso plötzlich verschwunden, wie sie gekommen waren.
Juran seufzte und durchbrach den Kreis, indem er zu Dyara hinüberging. »Lasst uns hoffen, dass sie nichts finden werden.«
»Ja«, pflichtete Dyara ihm bei. »Andererseits - wenn die Pentadrianer
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