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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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rücksichtsvoll.«
    »Und deshalb ist es in deinem Fall etwas anderes?«
    »Ja.«
    »Inwiefern?«
    »Andere Männer sind nicht so rücksichtsvoll. Sie können sehr brutal sein.«
    »Und ich kann mich verteidigen.«
    »Ich weiß, aber...«
    »Aber was?«
    Er breitete die Hände aus. »Du bist meine Freundin. Ich möchte dich nicht unglücklich wissen.«
    »Ich finde das Leben als Hure nicht so schrecklich, wie du glaubst«, entgegnete sie. »Es ist nicht unbedingt das vergnüglichste Gewerbe, dem eine Frau nachgehen kann - obwohl es einigen Frauen durchaus gefällt -, aber es ist auch nicht das schlimmste. Wäre es dir lieber, ich säße bettelnd in der Gosse oder würde den ganzen Tag in einer schäbigen Spelunke arbeiten, um abends ein jämmerliches Stück Brot zu bekommen?«
    »Ja«, erwiderte er achselzuckend.
    Sie beugte sich vor. »Ich wüsste doch zu gern, was Leiard dazu sagt.« Sie sah ihm forschend in die Augen. »Wie denkst du darüber, Leiard?«
    Er hatte keine Zeit zu protestieren. Indem sie Leiard direkt ansprach, befreite sie den anderen Geist. Mirar verlor die Kontrolle über seinen Körper, und er konnte nur noch zusehen.
    »Ich denke, dass Mirar ein Heuchler ist«, erklärte Leiard gelassen.
    Emerahl lächelte befriedigt. »Wirklich?«
    »Ja. Er hat sich mehrfach selbst widersprochen. Er hat mir vor einigen Monaten erzählt, dass er nicht existieren wolle, aber jetzt hat es den Anschein, als sei das nicht die Wahrheit gewesen.«
    Sie musterte ihn eindringlich. »Das hat er behauptet?«
    »Ja. Du glaubst, dass er die reale Person ist und nicht ich. Und jetzt glaubt er das auch.«
    Ihr Blick wurde unsicher. »Ich bin bereit, anzunehmen, dass das Gegenteil wahr sein könnte, Leiard, aber du musst es beweisen.«
    »Und wenn ich es nicht beweisen kann? Würdest du mich opfern, um deinen Freund behalten zu können?«
    Es dauerte lange, bis sie antwortete. »Wäre es dir lieber so?«
    Leiard blickte zu Boden. »Ich bin mir nicht sicher.« Er lächelte flüchtig. »Es könnte anderen von Nutzen sein, wenn ich zu existieren aufhörte, aber ich habe festgestellt, dass ich den früheren Anführer meines Ordens nicht mag. Ich weiß nicht, ob es klug wäre, die Welt abermals mit seiner Existenz zu strafen.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch, dann überraschte sie sowohl Mirar als auch Leiard, indem sie in Gelächter ausbrach. »Es sieht so aus, als sei ich nicht die Einzige hier, die sich selbst hasst! Wirfst du deine eigenen Schatten über mich, Mirar?«
    Mirar seufzte vor Erleichterung tief auf, als er die Kontrolle über seinen Körper zurückbekam. Emerahl warf ihm einen seltsamen Blick zu.
    »Du bist wieder da?«
    »Allerdings.«
    »Man muss also nur eure Namen sagen, um den einen oder den anderen von euch hervorzulocken. Interessant.« Sie blickte auf. »Warum hast du mir das nicht früher erzählt?«
    Er zuckte die Achseln. »Du hast Leiard nicht allzu oft angesprochen. Dadurch hatte ich die meiste Zeit über die Kontrolle.«
    »Wie soll ich dir helfen, wenn du mir nicht alles erzählst?«
    »Ich ziehe es vor, die Kontrolle zu haben.«
    Ihre Augen wurden schmal. »Ist es dir so wichtig, dass du dafür den Geist eines anderen Menschen zerstören würdest?«
    Er antwortete nicht. Er hatte ihr heute Abend bereits genug Gründe geliefert, ihm zu misstrauen. Sie würde ihm seine Antwort nicht glauben, und er war nicht sicher, ob er es selbst glaubte.
    »Ich werde jetzt weiterschlafen«, erklärte sie. »Und ich möchte nicht gestört werden.«
    Sie legte sich nieder und drehte sich auf die Seite. Ihr Rücken schien ein einziger Vorwurf zu sein.
    »Emerahl.«
    Sie antwortete nicht.
    »Priester können nicht Gedanken lesen. Sie können sich mit Hilfe ihrer Ringe verständigen, aber mehr nicht. Du könntest einem mit ungewöhnlichen Gaben ausgestatteten Priester begegnet sein, oder die Götter könnten ihm diese Fähigkeit geschenkt haben, aber sobald du aus seiner Reichweite warst, hattest du keinen Grund mehr...«
    »Schlaf weiter, Mirar.«
    Er zuckte die Achseln, legte sich hin und hoffte, dass sie ihm bis zum Morgen verziehen haben würde.

7
    A ls der Plattan das Tempo erneut drosselte, stieß Danjin einen langen Seufzer aus.
    »Man stelle sich vor, dass ich das Sommerfest früher genossen habe«, murmelte er. »Wie halten die Priester und Priesterinnen das nur aus?«
    Auraya kicherte. »Wir rechnen damit, dass wir, um irgendwo hinzukommen, viermal so lange brauchen wie sonst. Bist du früher noch nie den

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