Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag
verändern, und das wird sich nach und nach auch auf das GröÃere auswirken. Wir machen es einfach Schritt für Schritt: Wir üben uns durch unser Sitzen in einer ausgeglichenen Haltung, wir werden achtsamer, wir entscheiden in einer Situation besser als zuvor â und schon hat sich etwas verändert. Und wir tun nichts weiter als das. Wir werden achtsamer â und das verändert unser Leben. Wir nehmen Dinge wahr, die uns vorher verborgen blieben. Wir setzen Prioritäten, die uns vorher nicht bewusst waren, und wir werden zufriedener, weil wir im Einfachen immer mehr Fülle entdecken können, was alles entspannter macht.
Im Zen sagt man: âWenn der Geist klar ist, sind auch die Handlungen klar.â Das ist schön gesagt, aber nicht ganz so einfach zu realisieren. Aber mit jedem Mal, wenn wir Zeit und Aufmerksamkeit investieren, kommen wir dem näher. Durch Zen schaffen wir für uns und andere mehr Raum, in dem wir uns dann auch mehr entfalten können.
Ich finde es jeden Tag spannend, mich selbst zu beobachten. Wo reagiere ich auf welche Weise? Wie zeigt sich meine Praxis im Alltag? In welchem Moment zieht es mich in alte Verhaltensmuster hinein? Und bin ich in der Lage, mich daraus zu befreien und besser (klüger, wohlwollender, weitsichtiger) zu handeln? Gelingt mir in einem schwierigen Moment der Wechsel vom Denken zur Bewusstheit?
Mal staune ich, und manchmal lächle ich auch. Ich staune darüber, wie viel sich verändern kann durch so etwas Einfaches wie zum Beispiel Stillsitzen, und ich lächle darüber, wenn ich merke, wie ich doch immer wieder in altes Fahrwasser gerate und Dinge tue, die weià Gott nicht gerade der Weisheit letzter Schluss sind. Und ich bin in jedem Moment gespannt, was weiter passieren wird. Jeder Tag ist eine Ãberraschung, weil man immer wieder neue Entdeckungen macht und darüber nur staunen kann, was so passiert.
So wird unser Handeln tatsächlich zu unserem MaÃstab. Wichtig ist nicht, was man über Zen weiÃ, sondern wie es sich auswirkt auf unser Leben. Natürlich muss man auch einiges darüber wissen und das nötige Verständnis dafür entwickeln, damit es sich richtig auf das Leben auswirken kann, aber Wissen kann einen nur bis zu einem gewissen Punkt führen: Wissen bleibt immer nur theoretisch, wenn wir es nicht im Leben umsetzen können.
Wenn alle das täten, was sie predigen, wäre die Welt ein anderer Ort. Ich glaube, wenn wir allein an diesem Punkt weiterkämen, könnten wir vieles verändern. Nichts predigen, was wir selbst nicht tun; nichts versprechen, was wir selbst nicht halten können.
Das wäre ein guter Weg zu mehr innerem und äuÃerem Frieden für uns alle.
Viel Geld verdienen kann man trotzdem
Im Zen geht es um Bewusstsein, nicht um finanzielle Standards. Ob Sie viel oder wenig Geld haben, spielt keine Rolle, solange Ihr Bewusstsein nicht abhängig davon ist. Zu behaupten, wenig Geld zu haben sei gut, wäre schon wieder eine Begrenzung â und das ist nicht der natürliche Weg, das Leben und seine Wahrheit zu verstehen. Solange wir uns noch an solch kategorienbildende Konzepte halten, können wir nicht entdecken, worum es wirklich geht.
Solange wir uns an Normen orientieren, sind wir darin gefangen. Solange wir unseren Wert über die Wertschätzung anderer erlangen, sind wir von ihnen abhängig. Solange Status und seine Symbole nötig sind, spielen wir immer noch das Spiel unseres kleinen Egos. Geld ist weder gut noch schlecht, entscheidend ist unser Verhältnis zu ihm.
Wenn Sie Ihren Wert und Ihr Leben über Geld definieren, sind Sie verloren. Wenn Sie Geld genieÃen können, aber jederzeit auch ohne auskommen, weil das Wichtige in Ihnen selbst steckt, dann haben Sie mit all den Scheinen und Münzen nicht das geringste Problem. Wenn Sie ohne Gesichtsverlust von der Villa in eine kleine Einzimmerwohnung ziehen, wenn Sie statt des groÃen Autos mit der StraÃenbahn fahren können, dann haben Sie sich von der Macht des Geldes befreit â und dann sollen Sie es groÃzügig genieÃen. Wenn Sie aber merken, wie sehr das Geld Sie prägt und Sie zu etwas zwingt, was Sie vielleicht im Herzen gar nicht wollen, und Sie aufgrund dieser Erkenntnis irgendwann beschlieÃen, einen anderen Weg zu gehen und einfacher zu leben, dann haben Sie über das gröÃte Machtmittel der Welt triumphiert: Sie sind nicht weiter durch
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