Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag
so werde ich es genieÃen, mich dabei zu beobachten. Die gute Nachricht des Zen ist also: Sie dürfen viel Geld verdienen. Und die schlechte: Es ist nicht so einfach, dabei nicht das Wesentliche aus dem Auge zu verlieren. Weniger zu haben macht es in der Regel leichter, zu einer gewissen Dankbarkeit zu finden â die Dinge zu achten und richtig wahrzunehmen. Sobald wir zu viel haben, verlieren wir die Wertschätzung fürs Einzelne und fürs Detail â und schon ist unser Zen weg.
Es geht also auch hier nicht um einen moralischen Standpunkt. Es geht ganz praktisch darum, was uns den Weg zur wirklichen Zufriedenheit im Leben leichter macht. Was fördert und was verhindert unsere Achtsamkeit? Woraus besteht unser wahres Glück? Und wo machen wir uns nur selbst etwas vor und kommen keinen Millimeter weiter?
Gier und Frieden schlieÃen sich aus. Das ist eine der wichtigen Erkenntnisse. Auf dieser Basis müssen wir die Dinge zu durchschauen beginnen. Welche Arbeit dient nur meiner Gier? Was ist meine wirkliche Berufung? Womit trage ich zu etwas wahrhaft Gutem bei?
Dabei muss Ehrlichkeit zu unserem eigenen, obersten Managementprinzip werden â ob es nur um uns selber oder um ein ganzes Unternehmen geht. Ohne Ehrlichkeit werden wir früher oder später scheitern. Es gibt kein besseres Prinzip als Ehrlichkeit, wenn wir etwas Wahrhaftiges erreichen wollen. Ehrlichkeit, Achtsamkeit, Wertschätzung â auf diesen Pfeilern sollte unser Leben oder unser Unternehmen aufgebaut sein, wenn es einen soliden Wert haben soll. Alles andere ist nur eine Fata Morgana, die irgendwann verschwinden wird, wie sie aufgetaucht ist: als groÃe Täuschung ohne wahre Substanz. Und es lohnt sich einfach nicht, die Zeit, die wir haben, in (Selbst-)Täuschungen zu investieren.
Ehrlichkeit verlangt aber eben Bewusstheit, denn meist sind wir uns unserer eigenen Unehrlichkeit gar nicht bewusst. Nur allzu oft machen wir uns selbst etwas vor, weil wir die Realität nicht sehen wollen. Oft ist uns der schöne Schein lieber als nackte Realität. Wir möchten weiterhin an das glauben, was wir für unser Selbst halten. Bis es dann eines Tages vielleicht gar nicht mehr anders geht, als zu sehen, wer wir wirklich sind und wie alles tatsächlich ist: Durch eine Krise, die uns â weshalb auch immer â dazu zwingt, klarer hinzuschauen.
Eine Krise ist immer ein Moment der Ehrlichkeit. Etwas hat sich in einer Art und Weise entwickelt, wie wir es nicht kommen sahen â sonst hätten wir ja früher etwas dagegen unternommen. Wir sahen nicht, was sich da anbahnte, wir merkten es erst, als es zu spät war.
Die Krise wirft uns unmittelbar auf uns selbst und unsere Illusionen zurück. Das ist ein groÃer Moment, denn er gibt uns die Möglichkeit, die Dinge anders zu betrachten und infolgedessen besser zu handeln. Wir werden zu etwas anderem gezwungen, als wir eigentlich wollten.
Die Krise zwingt uns, genauer hinzusehen. Sie zwingt uns zur Ehrlichkeit. Vielleicht waren wir nicht so klug, so weitsichtig und so unverwundbar, wie wir in guten Zeiten meinten. Da scheint es noch andere Aspekte zu geben, die wir ebenfalls berücksichtigen müssen. Und weil wir die nicht sehen wollten, wird uns das Sehen verordnet. Eine schwierige Situation ist also meist dazu da, uns die Augen zu öffnen. Wenn wir klug sind, tun wir das schon vorher â bevor es zur Krise kommt. Je früher wir reagieren können, desto leichter geht es. Das ist aber leider nicht immer möglich. Auch nicht, wenn wir noch so viel Zazen üben und das Leben so ruhig und gelassen nehmen, wie es nur geht. Irgendetwas taucht immer auf, das uns Schwierigkeiten macht.
Was immer auch geschieht â wir versuchen dabei möglichst achtsam zu sein und genauer wahrzunehmen, worum es geht. Wir versuchen, den gröÃeren Zusammenhang und damit die bessere Lösung zu entdecken. Denn genau diese neue Bewusstheit macht es uns möglich zu erkennen, dass es auch andere Sicht- und Handlungsweisen gibt als nur diejenigen, die uns bislang zur Verfügung standen.
Manchmal sind wir einfach ziemlich versessen darauf, an einer Illusion festzuhalten. Dann wird sich uns irgendetwas in den Weg stellen, damit wir genauer hinschauen. Manchmal braucht es auch mehrere Anläufe, bis wir wirklich Zusammenhänge erkennen. Und manchmal finden wir auch irgendein Schlupfloch und meinen, das Problem so gelöst zu haben. Bis es uns auf
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