Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag
Reagiere ich weiser? Oder verstricke ich mich wie eh und je und verliere dabei meine Ruhe?
Jeder Chef, der schwierig ist, jede Arbeit, die mich langweilt, jeder Kollege, der mich schneidet â alles das ist eine wundervolle Gelegenheit für Zen. Jeder Geschäftspartner, der mich übervorteilen will, jeder Lieferant, der unzuverlässig ist, und jeder Fehler, der gemacht wird, kann zu einem Prüfstein für mein Zen werden. Erkenne ich schneller und reagiere ich klüger? Kann ich von meiner Meditation auch im Eifer des Gefechts profitieren? Lässt sich die Situation leichter meistern als früher? Gibt es weniger Reibereien und kann ich den Kraftaufwand vermindern?
Im Zen konzentrieren wir uns ganz auf die Erfordernisse des Augenblicks. Wenn ein Problem da ist, geht es genau darum. Wenn kein Problem da ist, geht es ebenfalls genau darum. Was auch immer geschieht, wir schenken ihm einfach unsere ganze Aufmerksamkeit. So wird aus jeder Situation die bestmögliche.
Vielleicht wird Ihre Arbeit Sie immer noch nicht ganz zufriedenstellen, aber wie Sie Ihre Arbeit bewerkstelligen, das befriedigt Sie voll und ganz. Und das ist genau der Unterschied, den wir selber machen können. Wie wir mit allem umgehen, das liegt allein an uns. Und die Auswirkungen werden nicht lange auf sich warten lassen. Unsere Art zu reagieren hat immer Einfluss auf alles um uns herum.
Ja, wir werden auch weiterhin Probleme haben. Aber wie wir damit umgehen, das verändert sich â und damit verändern sich auch die Probleme selbst. Denn ein Problem ist ja nur eines, weil ich es als solches betrachte. Wenn ich es anders zu sehen beginne, verändert sich auch die Begebenheit als solche â wenn sich unser Blick öffnet, ist das Detail, das vorher vielleicht noch alles beherrschend war, plötzlich nicht mehr ganz so bestimmend; denn da gibt es noch andere Zusammenhänge und Einflüsse und Möglichkeiten. Plötzlich bin ich einfach nur noch in einer Situation, in der ich zu handeln habe und die ich mit Interesse verfolge, weil ich gespannt bin, was sich daraus ergibt. Wir urteilen in der Regel vorschnell, denn wir wissen ja eigentlich nie, wofür etwas gut ist. Viele unserer Schwierigkeiten entpuppen sich auf längere Sicht als wertvolle Korrektur. Aber weil sie uns zu einer Ãnderung zwingen, wollen wir sie erst einmal nicht haben â wenn wir uns aber mit ihnen arrangieren konnten, erkennen wir meist auch ihren Nutzen.
Wir sehen alles häufig nur aus unserer begrenzten Perspektive und halten sie für die Wirklichkeit. Aber die Wirklichkeit weià wesentlich mehr als wir. Manchmal kann es also hilfreich sein, wenn wir uns ein wenig fügen müssen. Aber natürlich gibt es auch Situationen, da werden wir nie verstehen, weshalb etwas so kommen musste, wie es kam. Es gibt Schicksale und Tragödien, die entziehen sich einfach unserem Verständnis. Ich möchte nicht den Anschein erwecken, dass wir einfach immer nur das Gute erkennen müssen. Das Leben ist manchmal gnadenlos und durch nichts zu beschönigen. Für uns selbst mag das immer wieder schwierig sein, für das Leben selbst hingegen ist es nicht das geringste Problem. Es geht einfach weiter. Und wir selbst sind Teil dieses Weitergehens, bis es für uns ein natürliches Ende findet. Und auch dann kommt einfach etwas Neues nach.
Das Leben als solches ist weder gut noch schlecht. Es kennt auch keine Schwierigkeiten. Es entwickelt sich einfach. Alles entsteht und vergeht. Und aus dem, was vergeht, entsteht etwas Neues. Geschieht eine Tragödie, entsteht auch aus dieser heraus etwas, das darauf folgt. Es folgt immer etwas â nichts bleibt so, wie es ist.
Das eine ergibt sich aus dem andern. Wie ich mich verhalte, so wird meine Zukunft sein, die Art und Weise, wie ich reagiere, entscheidet über mein Leben. Aber weil es nie nur um meinen Einfluss alleine geht, weil da immer noch Tausende oder Millionen von Interaktionen gleichzeitig um mich herum stattfinden, die das ganze Geschehen immer ausbalancieren und im Gleichgewicht halten, kann ich zwar alles beeinflussen, aber gleichzeitig beeinflusst alles auch mich. Und je mehr ich mich in diesen Fluss des Geschehens einfügen kann, desto leichter fällt mir alles.
Im Zen geht es darum, das zu verstehen und zu erleben, wovon wir Teil sind. Dieses Leben, wie es ist. Dieses Kontinuum allen Geschehens.
Mit Problemen oder ohne. Ob es so läuft, wie wir uns das
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