Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag
möchte einfach, dass Sie sich selbst ein wenig Zeit geben, um ruhig dazusitzen und zu sehen, was sich aus der dadurch neu gewonnenen Freiheit entwickelt. Sie müssen sich zu nichts zwingen (auÃer natürlich dem regelmäÃigen Praktizieren, dafür braucht es zu Beginn schon ein wenig Hartnäckigkeit), Sie meditieren und werden achtsamer. Zen ist keine Religion; wenn es etwas ist, dann am ehesten vielleicht eine Art Lebensphilosophie, die aus dem Nichts kommt und deshalb völlig undogmatisch ist.
Schaffen Sie sich mehr Raum, damit etwas Neues entstehen kann. Halten Sie an keinen Glaubenssätzen fest, sondern vertrauen Sie mehr der Ruhe in sich selbst. Verfolgen Sie alles, was Sie friedlicher macht, und seien Sie bei allem achtsam, das Sie in Unruhe versetzt. Seien Sie skeptisch gegenüber Lehrern, die behaupten, über die alleinige Wahrheit zu verfügen. Achten Sie darauf, ob ein Lehrer Ihnen hilft, freier zu werden â vor allem auch von ihm, dem Lehrer. Wenn es um Ihre berufliche Situation geht, stellen Sie sich die Frage: Hat meine Arbeit genug mit mir selbst zu tun? Oder stimmt da etwas nicht überein? Und dann vor allem: Seien Sie sich einfach mehr und mehr Ihres Bewusstseins bewusst. Denn das Leben ist eine enorme Chance zur Bewusstwerdung und Veränderung.
Etwas, das ich an diesem ganzen Prozess besonders schätze, ist die Einsicht, dass wir mit unseren Schwächen glücklich werden können. So, wie wir sind, ist es gut. Wir sind nicht zufällig so, sondern aus guten Gründen so geworden. Und wir haben das Recht, als der Mensch, der wir sind, ruhig zu werden und das Leben tiefer zu erkennen. Wer immer wir im AuÃen sein mögen, wenn wir nach innen gehen, ist das unerheblich. Status und Ruhm helfen uns da nicht weiter. Und was andere denken, ist absolut unerheblich. Wir sitzen allein auf unserem Kissen und beginnen all diese Zusammenhänge besser zu verstehen und dadurch zu erkennen, wer wir wirklich sind.
Denn das Leben bedeutet etwas. Es ist nicht ohne Sinn, aber den Sinn können wir nur in uns selbst entdecken. Es wird uns nicht so einfach gemacht, dass wir ihn von irgendjemandem übernehmen können oder ihn in einem Buch finden. Solange wir auÃerhalb unserer selbst suchen, werden wir ihn nie entdecken. Aber wenn wir uns nach innen wenden, werden wir dem Ganzen mit jedem Mal ein wenig näher kommen.
Was mir am Zen dabei besonders sympathisch ist, weià ich nicht zu sagen. Sicherlich schätze ich seine Einfachheit und Klarheit besonders, da sich für mich immer alles umso weiter vom Wesentlichen entfernt, je komplizierter es wird. Zen ist da ungemein wohltuend â entsprechend würde ich sagen:
Beruhige den Geist; tue, was nötig ist; genieÃe das Leben und schau, was sich ergibt.
Zen setzt also mehr auf richtiges Geschehenlassen als auf falsches Agieren. Es vertraut einer Intelligenz in uns, die tiefer reicht als intellektuelles Begreifen. Und es bevorzugt eher die wahre Freude, die aus uns selbst entspringt, als das schnelllebige Vergnügen, das nur durch äuÃere Aktionen erreicht wird.
Was wir einfach nicht verstehen können, solange wir es nicht selbst erlebt haben, ist, dass ein ruhiger und subtiler Geist tatsächlich viel mehr Freude macht als alle noch so verlockenden Aktivitäten. Aktivitäten können uns zwar durchaus für gewisse Momente bereichern und beglücken, aber sie können uns nie das bescheren, was wir wirklich suchen. Wenn wir das verstehen, ist beides möglich: innere Freude und äuÃeres Vergnügen â wenn wir in der Lage sind, weise damit umzugehen. Zen schlieÃt Vergnügen nicht aus, es sollte nur dem tieferen Erkennen nicht im Wege stehen. Und das ist durchaus möglich.
âDem groÃen Fluss folgenâ bedeutet: verstehen, dass wir dem Leben nichts aufzwingen können. Zwar lässt sich mit dem Willen viel erreichen, aber wenn dies nicht in Ãbereinstimmung mit dem GröÃeren ist, wird es keinen Bestand haben: Qualität und Dauer lassen sich nicht gegen das Leben durchsetzen, nur mit ihm. Je besser wir also mit dem Leben kooperieren, desto leichter geht alles. Je mehr wir aber versuchen, unsere Vorstellungen gegen den natürlichen Lauf aufrechtzuerhalten, desto mehr zerbricht der ganze Rhythmus, in den wir eingebunden sind.
Wenn wir die meditative Kunst des Lebens erlernen, nehmen wir all das immer deutlicher wahr. Wir leben dann, um darauf zu
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