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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Terekhovs Depeschen nur überflogen − zum gründlichen Lesen hatte ihr die Zeit gefehlt − und konnte nicht sagen, ob Terekhov auf brillante Weise den Kern einer komplizierten Intrige ergründet hatte oder ein Irrer mit Schaum vor dem Mund war. Aber wenn er recht hatte, wenn die Republik Monica tatsächlich mit dem Jessyk Combine unter einer Decke steckte − und folglich mit Manpower −, dann stand ihm vermutlich der Kampf seines Lebens bevor.
    Was einiges heißen will, wenn man bedenkt, was er bei Hyacinth durchgemacht hat.
    Tatsächlich war es in dem Fall, dass sein Verdacht zutraf, gut möglich oder sogar wahrscheinlich, dass Aivars Terekhov bereits tot war, ehe die Hercules und ihre zusammengewürfelten Begleitschiffe Monica erreichten. Was das anging, war es sogar möglich, dass auch Khumalos Entsatzverband vernichtet wurde. Doch was Terekhov − oder ihnen − auch zustieß, die Admiralität wäre gewarnt, und die Republik Monica würde auf die harte Tour herausfinden, dass sie sich besser nie mit dem Sternenkönigreich von Manticore hätte anlegen sollen.
    »Verzeihen Sie, Ma’am.«
    Saunders wandte sich der Stimme zu. Sie gehörte Commander Richard Gaunt, dem Ersten Offizier der Hercules.
    »Ja, Dick?«
    »Der letzte Personenshuttle kommt in annähernd neunzig Minuten an Bord, Ma’am«, sagte er.
    »Gut, Dick. Gut!« Sie lächelte. »Haben wir schon eine Zahl?«
    »Wie es aussieht, hat die Bodenpatrouille so gut wie jeden gefunden«, antwortete er. »Nach der letzten Zählung fehlten uns sechs, aber die Leute könnten genauso gut an Bord eines anderen Schiffes sein, wenn man bedenkt, wie hektisch der Aufbruch vonstatten ging.«
    »Das können Sie laut sagen«, erwiderte sie mit Nachdruck und blickte auf die ungelenke Masse von Shuttles und Pinassen, die dem Geschwader hinterher eilten. Normalerweise lief kein Schiff der Königin so unvermittelt aus, dass ein beträchtlicher Prozentsatz ihrer Besatzung ihm auf diese Weise nachhetzen musste. Wenigstens lag der Beschleunigungswert der Hercules so niedrig, dass die Beiboote keine große Mühe hatten, den Verband einzuholen.
    »Ma’am?« Gaunt hatte die Stimme gesenkt, und sie sah ihn an, eine Augenbraue gewölbt.
    »Glauben Sie wirklich, dass das alles wirklich nötig ist?«, fragte er, noch immer so leise, dass niemand sonst ihn hörte, und wies auf die Icons, die beständig über den Plot zogen.
    »Ich habe keine Ahnung, Dick«, sagte sie frei heraus. »Aber ich hatte Gelegenheit, mir Terekhovs vorläufigen Operationszeitplan anzuschauen. Wenn alles verläuft wie geplant, hat sein entführter solarischer Frachter vor etwa sechzehn Stunden Monica erreicht. Terekhov erreicht den Rendezvouspunkt − diesen ›Point Midway‹ − in zwoundsiebzig Stunden, und der Frachter trifft etwa eine Woche später dort ein. Sagen wir, zehn Standardtage von heute. Und wenn er auf der Grundlage des Berichtes beschließt, direkt nach Monica zu marschieren, kann er das System in weiteren sechs Tagen erreichen. Wir hingegen können erst in fünfundzwanzig Tagen dort sein. Wenn Terekhov also handelt, wird das, was immer er tut, so oder so wenigstens eine ganze T-Woche vorüber sein, ehe wir ihn erreichen können.«
    »Ich kann kaum glauben, dass er wirklich so verrückt ist, etwas Derartiges durchzuführen, Ma’am«, sagte Gaunt kopfschüttelnd. »Er muss wissen, dass wir kommen − dieser Ruhmesjäger lässt uns ja keine andere Wahl! Er wird doch nicht so weit durchgedreht sein, dass er nicht noch eine weitere Woche warten könnte, wenn es den Unterschied zwischen Ankunft ohne Unterstützung und Ankunft mit Rückendeckung bedeutet.«
    Saunders musterte ihren I. O. mit einem leichten Stirnrunzeln, das bei ihr selten vorkam. Gaunt war ein tüchtiger Erster Offizier von der Sorte, der immer alle Einzelheiten genau wusste und eine fast unheimliche Fähigkeit entwickelte, jeden Wunsch seiner Kommandantin vorherzusehen. Er hängte sich allerdings auch oft an nachrangigen Details auf und tat am liebsten alles genau nach Vorschrift. Eine gewisse … Engstirnigkeit, gepaart mit einem Widerwillen gegen Risiken. Er mochte die ›Ruhmesjäger‹ nicht, ein Begriff, den er für Saunders’ Geschmack ein wenig zu leichtfertig benutzte, und sie hatte sich schon eine Weile gefragt, ob er wirklich die Kombination aus Flexibilität und moralischer Tapferkeit besaß, die man benötigte, um das weiße Barett der Sternenschiffkommandanten zu tragen. Besonders in einem Krieg wie dem, in dem

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