Die Ritter des Nordens
Liste der Orts- und Flussnamen
Ich habe mich entschieden, in diesem Buch durchgängig die im elften Jahrhundert auf den britischen Inseln gebräuchlichen Ortsnamen zu verwenden, wie sie in Urkunden, Chroniken und im Domesday Book (1086) festgehalten sind, dem von Wilhelm dem Eroberer (König Guillaume) in Auftrag gegebenen großen Reichsgrundbuch und Lehnsregister. Die Schreibung dieser Namen war damals nur selten einheitlich, und in vielen Fällen waren sogar mehrere Versionen gleichzeitig in Umlauf. So wurde etwa Eye in Suffolk zur damaligen Zeit je nachdem mit Haia, Hea, Heye und Eia, aber auch in der von mir bevorzugten Schreibweise Heia wiedergegeben. Bei der Schreibung britischer Ortsnamen habe ich mich vor allem an zwei Referenzwerken orientiert: A Dictionary of British Place-Names, hg. von A. D. Mills (OUP: Oxford 2003) und The Cambridge Dictionary of English Place-Names, hg. von Victor Watts (CUP: Cambridge 2004).
AlbaSchottland
AmwythicShrewsbury, Shropshire (Altwalisisch)
BebbanburhBamburgh, Northumberland
BeferlicBeverley, East Riding of Yorkshire
BrycgstoweBristol
CeastreChester
ClastburhGlasbury, Powys
CaerswysCaers w ˆ s, Powys
ComminesComines, Frankreich/Belgien
CornualiaCornwall
DefnascirDevon
DeorbiDerby
DinantDinan, Frankreich
DunholmDurham
DyflinDublin, Republik Irland
Earnfordnahe Bucknell, Shropshire (fiktiv)
EoferwicYork
EstrighoielChepstow, Monmouthshire
ExecestreExeter, Devon
GandGent, Belgien
GlowecestreGloucester
HæstingesHastings, East Sussex
HafrenSevern (Altwalisisch)
HeiaEye, Suffolk
HeldernesseHolderness, East Riding of Yorkshire
HerefordscirHerefordshire
HulHull
HumbreHumber, auch: Humber-Ästuar
LeomynsterLeominster, Herefordshire
LicedfeldLichfield, Staffordshire
LincoliaLincoln
LindisseLindsey, Lincolnshire
LundeneLondon
Mathrafalnahe Meifod, Powys
MontgommeriSainte-Foy-de-Montgommery, Frankreich
NoruicNorwich, Norfolk
RencesvalsRoncesvalles, Spanien
RudumRouen, Frankreich
SavernaSevern (Altenglisch)
ScrobbesburhShrewsbury, Shropshire (Altenglisch)
SnotingehamNottingham
StæffordStafford
StratuneChurch Stretton, Shropshire
SudwercaSouthwark, Greater London
SumorsæteSomerset
SuthfolcSuffolk
TemesThemse
UseOuse
Wæclinga StrætWatling Street
WestmynstreWestminster, Greater London
WincestreWinchester, Hampshire
WirecestreWorcester
YrAire
Eins
•
S ie kamen im Morgengrauen, noch bevor auf dem Gutshof das Leben erwachte. Noch lag das Land im Dunkeln: das Herrenhaus oben auf dem Hügel, die Felder ringsum, der Fluss und die Wälder und der große Grenzwall, der das Land von einem Meer zum anderen durchzog. Und aus dieser Dunkelheit kamen sie nach Earnford, mit Schwertern und Messern und Äxten: ein kleiner Trupp Männer, vielleicht nur ein Dutzend, vielleicht aber auch an die dreißig. So genau wusste das hinterher niemand zu sagen. Denn als unsere Leute schließlich aufgesprungen waren und sich den Fremden bewaffnet entgegenwerfen wollten, waren sie mit den sieben Mädchen und Frauen, die sie im Dorf geraubt hatten, schon längst wieder zwischen den Bäumen verschwunden.
Dies war nun der dritte Überfall der Waliser in nur einem Monat, und der erste, bei dem sie uns übertölpelt hatten. Sonst hatte die Wache uns stets rechtzeitig gewarnt, und wir hatten schon bereitgestanden, wenn sie gekommen waren. Trotz ihrer barbarischen Art waren sie nämlich im Grunde genommen feige und suchten nur dann den Kampf, wenn sie wussten, dass sie in der Überzahl waren. Bevor wir schlafen gingen, hatte ich deshalb stets eine Wache aufgestellt, doch in dieser Nacht war der Mann offenbar eingeschlafen. Denn niemand hatte uns gewarnt, bis plötzlich das Geschrei angehoben hatte.
Die Fremden hatten nicht nur drei Männer, sondern auch deren Vieh erschlagen und mehrere Häuser angezündet. Und als es nun über dem Gut von Earnford – wo ich eine neue Heimat gefunden hatte – Tag wurde, wandten sich die Dorfbewohner an mich, Tancred a Dinant. Sie wollten Gerechtigkeit, sie wollten Rache; doch vor allem wollten sie ihre Frauen wiederhaben, und zwar unverletzt. Und da ich nun einmal ihr Grundherr war, oblag es mir, ihnen Schutz zu gewähren. Deshalb rief ich meine Gefolgsleute zusammen – meine treuen Kampfgefährten – und dazu noch so viele Männer, wie sich im Dorf auftreiben ließen. Wir schnallten unsere Schwerter und Messer am Gürtel fest, legten Lederwams und Kettenpanzer an und setzten die Helme auf; wer ein Pferd hatte, sattelte es
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