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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ansprüche an einen Verfassungsentwurf stellen wird. Tonkovics Vorschläge kommen diesen Ansprüchen nicht einmal nahe. Und dass Tonkovic vielleicht beabsichtigt, irgendwann in nicht absehbarer Zukunft ihre Forderungen zu mäßigen, um eine Kompromisslösung zu erreichen, ist der manticoranischen Öffentlichkeit und den Mitgliedern des Parlaments großenteils gleichgültig. Tonkovic polarisiert nicht nur die Diskussion hier im Sternhaufen, sondern auch im Heimatsystem. Und das, Bernardus, kann Königin Elisabeth nun gar nicht brauchen; sie führt einen Krieg.
    Unterm Strich heißt das: Ich bin von der Regierung Ihrer Majestät informiert worden, dass das Sternenkönigreich von Manticore seine Entscheidung zurückzieht, dem Aufnahmeantrag des Talbott-Sternhaufens in das Sternenkönigreich stattzugeben, falls der Konvent innerhalb der nächsten fünf Monate keinen akzeptablen Verfassungsentwurf vorlegt. Wenn die Delegierten des Konvents nicht willens oder unfähig sind, sich auf eine Verfassung zu einigen, die von dem manticoranischen Parlament als akzeptabel angesehen wird und die rechtlichen Mechanismen enthält, um mörderische Kriminelle wie Nordbrandt rasch und effizient zu bekämpfen, begnügt sich das Sternenkönigreich mit Lynx und überlässt den Rest des Sternhaufens sich selbst.«
    Van Dorts Gesicht hatte jede Farbe verloren, und er schwieg noch lange, nachdem Dame Estelle verstummt war. Dann räusperte er sich.
    »Ich kann Ihrer Regierung diese Sichtweise nicht verübeln«, sagte er ruhig. »Als ein Bürger von Rembrandt, als jemand, der hier im Sternhaufen lebt und weiß, was die Grenzsicherheit mit uns anstellt, wenn wir nicht den Schutz des Sternenkönigreichs erhalten, erschreckt mich jedoch die bloße Vorstellung dessen, was Sie beschreiben. Haben Sie das gleiche Gespräch auch mit Aleksandra geführt, Madam Governor?«
    »Ich habe es nicht so offen und deutlich ausgesprochen wie vor Ihnen«, antwortete sie. »Mit ihr bin ich nie so vertraut geworden wie mit Ihnen, Henri Krietzmann und Joachim Alquezar. Angesichts ihrer politischen Plattform ist das wohl auch wenig überraschend. Aber ich habe sie informiert, dass ein von außen vorgegebenes Zeitlimit existiert.«
    »Und ihre Reaktion?«
    »Vorgeblich hat sie die Warnung akzeptiert, und sie versicherte mir, dass sie nach Kräften daran arbeitet, alle verbleibenden Probleme so rasch wie möglich auszuräumen. Ich habe allerdings den Eindruck, dass sie glaubt, ich würde lügen.«
    Van Dort sah sie schockiert an, und Dame Estelle winkte ab.
    »Damit will ich sagen, ich glaube, sie redet sich ein, dass ich das feste Zeitlimit erfunden hätte − dass es ein Trick wäre, mit dem ich Druck auf sie auszuüben versuche, damit sie Joachims Verfassungsentwurf akzeptiert. Ich könnte mich irren, und ich hoffe, dass es so ist. Aber wie auch immer, sie scheint nicht zu begreifen, dass das Zeitlimit, von dem ich spreche, das Äußerste ist, was die Regierung zu akzeptieren bereit sein wird. Wenn die Polarisierung, die sie hier erzeugt und die sich auf die innenpolitische Debatte dieser Frage im Sternenkönigreich ausbreitet, noch zunimmt, wird das offizielle Zeitlimit keine Rolle mehr spielen. Dann wird es der Krone angesichts eines starken inneren Widerstands politisch unmöglich sein, den Anschluss durchzuführen, ganz gleich, was die Queen persönlich wünscht. Auch aus diesem Grund halte ich es für lebenswichtig, dass wir uns aufs Äußerste anstrengen, um auf Montana und Kornati wenigstens einen Waffenstillstand zu erzwingen. Wenn wir nur die Kämpfe stoppen und weiteres Blutvergießen verhindern könnten, sollten wir in der Lage sein, wenigstens den zunehmenden politischen Widerstand gegen den Anschluss aufzuhalten. Und dazu, Bernardus, benötige ich Ihre Hilfe. Dringend.«
    »Ich habe verstanden, Madam Governor. Und ich versichere Ihnen, ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Ihnen diese Waffenstillstände zu verschaffen.«
     
    HMS Hexapuma beschleunigte konstant vom Planeten Flax fort. Ihre Magazine waren aufgefüllt worden − ihr Bestand lag sogar bei 110 Prozent der normalen Kriegszuladung −, und ihre Besatzung vertraute fest darauf, dass sie und ihr Kommandant in der Lage waren, mit jeder Bedrohung fertig zu werden, die ihnen bevorstand.
    Allerdings waren nicht alle Personen an Bord so zuversichtlich. Ihr Kommandant und die leitenden Offiziere − und eine kleine Midshipwoman − waren sich nur allzu gut der tickenden politischen Uhr

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