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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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überrascht die Augenbrauen hoch.
    »Madam Governor − Dame Estelle, ich glaube nicht, dass es im ganzen Sternhaufen jemanden gäbe, mit dem er sich noch weniger bereitwillig treffen würde. Das hat viele Gründe. Schon gar nicht, wenn seine Anschläge auf Montana so gut verlaufen wie im Augenblick. Wenn ich ihn bitten würde, sich mit mir zu treffen, würde er das Ersuchen ganz bestimmt als weiteres Zeichen für seine starke Position ansehen. Und wenn ich ganz aufrichtig bin, würde ich mich an seiner Stelle ebenfalls hassen wie die Pest. Weiß Gott haben unsere ›Unterhändler‹ seinem ganzen Planeten mehr als genügend Gründe geliefert, uns … sagen wir, nicht besonders zu mögen.«
    »Was ich im Sinn habe«, erwiderte die Provisorische Gouverneurin, »wäre, Sie nicht in eigenem Namen, nicht im Namen des Handelsbunds oder gar des Verfassungskonvents mit ihm sprechen zu lassen, sondern als meinen direkten Vertreter. Als, wenn Sie so wollen, der direkte Vertreter des Sternenkönigreichs von Manticore. Und ich würde es vorziehen, wenn die Einladung sehr offen ausgesprochen wird, sehr öffentlich, sodass jeder auf dem Planeten weiß, dass ich Sie als meinen persönlichen Gesandten dorthin schicke.«
    »Aha! Sie glauben, er ist psychologisch scharfsinnig genug, um zu begreifen, dass eine Weigerung, mich unter solchen Umständen zu treffen, sein Image als Gentleman-Guerillero beschädigen könnte, um das er sich so sehr bemüht?«
    »Das ist eine Möglichkeit, es auszudrücken. Ich sage dazu lieber, er muss wissen, dass er so vernünftig und zugänglich wie möglich erscheinen muss, wenn er nicht den Kampf um die öffentliche Meinung verlieren will, wie Nordbrandt sie im Split-System zu verlieren im Begriff stand. Doch wie Sie es beschreiben, funktioniert es natürlich auch. Zumal er soeben erst das Limit erreicht hat, das er ohne Blutvergießen erreichen kann. Das muss er selbst wissen. Wenn er einer Verhandlungslösung überhaupt zugeneigt ist, dann muss er den Druck spüren, das Bewusstsein, dass er weiter nicht mehr gehen kann, ohne so gut wie jede Verhandlungslösung auszuschließen. Ich denke, er wird unter diesen Umständen wahrscheinlich mit so gut wie jedem reden wollen, ehe er die Grenze überschreitet.«
    »Sie setzen also definitiv voraus, dass Nordbrandt tot ist?«, fragte Van Dort.
    »So weit würde ich nicht gehen. Ich gebe zu, dass ich aufgrund des verringerten Tempos der FAK-Anschläge und der Tatsache, dass niemand auch nur die leiseste Behauptung gehört hat, sie sei nicht tot, stark in diese Richtung neige. Andererseits muss ich den Gefahren irgendwie Prioritäten zuweisen, und solange es auf Kornati mehr oder weniger ruhig bleibt, steht Montana an oberster Stelle.«
    »Das verstehe ich gut«, sagte er und nickte wiederum zustimmend.
    »Dann hoffe ich, dass Sie auch Folgendes verstehen, Bernardus«, erwiderte Medusa sehr ernst. »Ich habe die Lage auf Kornati, auf Montana und hier auf Flax mit den hohen politischen Anführern diskutiert und die Ergebnisse dieser Gespräche dem Außen- und dem Innenminister gemeldet. Ich habe außerdem meine Beobachtungen zum Gleichgewicht des Einflusses im Konvent gemeldet und die anscheinenden Ziele der verschiedenen Gruppierungen gemeldet − die in einigen Fällen nicht den Zielen entsprechen, die behauptet werden. Außerdem habe ich Anweisungen der Regierung Ihrer Majestät erhalten, und aufgrund dieser Anweisungen muss ich zu meinem großen Bedauern sagen, dass die Geduld der Regierung nicht ohne Grenzen ist.«
    Van Dort saß unbewegt da und musterte ihr Gesicht genau.
    »Aleksandra Tonkovic und ihre Verbündeten«, fuhr die Baronin ruhig fort, »spielen mit dem Feuer, und entweder begreifen sie es nicht, oder sie wollen es sich nicht eingestehen. Trotz der Lage auf ihrer Heimatwelt und auf Montana fordert Tonkovic weiterhin eine nahezu allumfassende lokale Autonomie aller Systeme im Sternhaufen. Und das nicht in dem Sinne einer Selbstverwaltung, sondern sie möchte sich die Artikel der Verfassung des Sternenkönigreichs aussuchen dürfen, die für sie bindend sein sollen − und so weit ich sagen kann, möchte sie sie größtenteils zurückweisen.
    Meine Experten« − sie warf O’Shaughnessy ein Lächeln zu − »versichern mir immer wieder, dass Tonkovics anscheinend vollkommene Kompromisslosigkeit nur ein Verhandlungsschachzug sei. Da können sie recht haben. Gleichzeitig scheine ich Tonkovic nicht klarmachen zu können, dass Ihre Majestät gewisse

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