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Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Titel: Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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dann zufällig wieder traf, war sie genauso strahlend und rosig, wie ich sie in Erinnerung hatte.“
    „Das lag wahrscheinlich an der ganzen Kotzerei“, vermutete Fred.
    „Und wir haben uns ineinander verliebt. Sam hat dich schon geliebt, lange bevor du geboren wurdest. Wir beide haben dich geliebt. Und wir haben uns zusammen vorgestellt … wie du wohl sein würdest.“ Ihre Mutter schloss die Augen und setzte eine träumerische Miene auf, die Fred nur allzu gut kannte.
    „Und das erste Mal, als ich dich gebadet habe und deine Beine zusammengewachsen sind und deine Schuppen herauskamen und du mich vollgespritzt und die Babybadewanne zerbrochen hast, war ich erstaunt – und ganz aufgeregt.“
    „So ähnlich wie: Mädchen verwandelt sich in einen Fisch, und nun sehen Sie die Tagesschau“, schlug Fred vor. „Komm schon, Mom. Warst du nicht ein klitzekleines bisschen erschrocken?“
    „Ich fand, du warst ein Wunder“, erwiderte sie, und die einfache Würde in ihrer Stimme wischte das spöttische Grinsen aus Freds Gesicht. „Und das finde ich immer noch.“ Sie wandte sich an Sam. „Gott sei Dank konnte ich hier niederkommen, hier in diesem Haus. Stell dir vor, was es für ein Durcheinander gegeben hätte, wenn die Ärzte mit ihrer westlichen Medizin sich über die arme Fred hergemacht hätten!“ Sie wandte sich wieder ihrer Tochter zu. „Ich hatte sogar Angst, als ich mit dir wegen deiner Impfungen zum Arzt ging. Doch als ich erst einmal festgestellt hatte, dass du gar nicht krank werden kannst, musste ich das ja auch nicht mehr.“
    „Na ja.“ Fred hüstelte. „Das ist … das ist nett, Mom. Ein Wunder. Das ist … wunderbar. Hast du mich deswegen hierherbestellt? Um mir etwas zu sagen, das ich schon wusste?“
    „Wir wussten ja nicht, dass du es bereits wusstest“, wies Sam sie zurecht.
    „Und wie deine Mutter schon sagte, das Ausfüllen der vielen Formulare und die Gespräche und Untersuchungen haben uns zum Nachdenken gebracht.“
    „Wie seid ihr denn überhaupt auf die Idee mit der Adoption gekommen?“
    Ihre Eltern sahen sich unsicher an.
    Fred versuchte zu erklären, was sie meinte. „Die meisten Menschen in eurem Alter wären begeistert, das Haus endlich wieder für sich zu haben.“
    „Nun, ich weiß nicht, ob ‚begeistert’ das richtige Wort …“
    „Sam, du musst doch noch nicht einmal arbeiten. Du bekommst doch immer noch die monatlichen Schecks aus dem Patent deines Vaters, oder?“
    „Ja, stimmt.“ Sams Vater hatte die essbare Unterwäsche erfunden und deshalb profitierte seine Familie nun von jedem verkauften Fruchthöschen oder Schokoladentanga. „Aber wir haben so viel Platz …“ Er deutete vage auf die Küche. „Und das Haus hat eine solch hübsche Lage.“
    Das stimmte. Direkt am Meer. Fred wusste, dass die „Hütte“ mit vier Zimmern und drei Badezimmern in der Bucht sich für gesalzene zweikommazwei Millionen verkaufen lassen würde, wenn ihre Eltern irgendwann einmal wegziehen wollten. Aber ihre ach so erdverbundene Mutter zog es zu Sams Geld wie … nun wie einen Fisch ins Wasser. Und sie würden nie verkaufen.
    Und obwohl sie so viel an die Audubon Society und das YMCA, den Cape Cod Literary Council, das Hospiz von Cape Cod und die öffentliche Bibliothek von Hyannis spendeten, war immer noch jedes Jahr genug übrig.
    Jeden Monat sogar.
    „Und du führst jetzt dein eigenes Leben“, fuhr Sam fort. „Wir bekommen dich ja kaum noch zu Gesicht.“
    „Die Arbeit. Ich habe eben viel zu tun“, brummte sie.
    „Liebes, das sollte kein Vorwurf sein!“
    „Es hörte sich aber so an.“
    „Du bist eine erwachsene Frau. Du hast dein eigenes Leben.“
    Ha.
    „Und wir haben unseres und wir sind noch nicht bereit … für ein Leben zu zweit.“ Ihre Mutter streckte die Hand aus und Sam ergriff sie wie gewöhnlich.
    „Wir haben kein gutes Gefühl dabei.“
    Ah, ihr Leben. Ihr wunderbares Leben. Vor sechs Jahren hatte sie das letzte echte Date gehabt, ihr Boss versuchte immer wieder, einen Mann für sie zu finden, die Fische bei der Arbeit muckten ständig auf, und wie man es auch drehte und wendete, sie blieb ein Freak.
    Freak. Missgeburt. Anomalie. Fehler. Mutantin.
    Und das war der Grund, warum ihre Eltern noch ein Kind wollten? Weil sie fanden, dass sie bei ihrer Ersten so fantastische Arbeit geleistet hatten?
    Nun, vielleicht wäre es ja ganz schön, mal eins großzuziehen, dem keine Flossen wuchsen und das keine Schlägereien mit Thunfischen anzettelte.
    „Okay,

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