Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel
bumsen zu lassen?“
Er nahm Barb den Rock aus der Hand und warf ihn auf den Esstisch. Dann hob er Barb auf eben diesen Tisch. „Sieht so aus. Lasst euch Zeit auf dem Weg zurück ins Hotel, okay?“
„Oh, das ist echt ekelhaft …“
Er schnitt ihr das Wort ab, indem er auflegte.
„Was ist mit meinem Ex?“, fragte Barb, lehnte sich zurück auf den Tisch, der groß genug für viele weitere Barbs war.
„Ach, das. Er ist an allem schuld.“
„Oh. Vielleicht sollte ich mir deswegen Sorgen machen …“ Jonas begann, an ihrem Dekolleté zu knabbern. „Später“, seufzte sie.
„Hmmm“, stimmte er zu.
Dann, nach einem langen Augenblick, sagte sie: „Ist Dr. Bimm sauer?“
„Nur weil sie selbst keinen Sex hatte. Und das ist ihre eigene Schuld, glaub mir.“
Sie bog den Rücken unter seinen Händen durch und legte die Beine um seine Hüften. „Das ist schön“, sagte sie und küsste ihn zurück.
Er hob den Kopf, um nach Luft zu schnappen. „Warte! Das wollte ich schon immer mal ausprobieren.“ Er ging zu der schmalen Anrichte am anderen Ende des Esstisches, öffnete sie und nahm ein Paket Spielkarten heraus.
„Oh, oh“, sagte Barb. Aber sie lächelte.
Jonas mischte die Karten. „Okay, pass auf. Wir spielen Poker darum, wer seine Fantasien ausleben darf.“
„Was tun wir?“
„Wir spielen ein Rollenspiel. Wenn ich gewinne, bist du eine hilflose Jungfer, und ich muss dich retten, blablabla. Wenn du gewinnst, bist du eine katholische Schullehrerin und hast mich gerade dabei erwischt, wie ich eine Rauchbombe im Umkleideraum der Jungen gezündet habe.“
Dr. Barb brach in Gelächter aus, wurde dann aber sofort wieder ernst und sah ihn erwartungsvoll an. „Brauchst du tatsächlich ein Spiel für so etwas?“
„Ich bin eben ein Traditionalist.“ Schnell mischte er noch einmal gut durch und gab dann jedem fünf Karten. Er nahm sein Blatt hoch und sah, dass er drei Asse hatte. „Okay, was hast du?“
„Ich habe zwei Zweien“, sagte sie triumphierend.
Er warf sein Blatt auf den Tisch und packte sie. „Sie haben gewonnen, Lehrerin.“
„Bist du sicher, dass du nicht zu müde bist?“, fragte Fred, als sie alle drei ins Sleepytime Hotel stürmten. Das zwölfstöckige Gebäude lag direkt am Hafen. Von außen sah es aus wie ein hochanständiges, fast luxuriöses Hotel. Nicht der Hort des Bösen, als den sie es jetzt kannten.
„Jetzt? Auf keinen Fall. Sobald du es mir gesagt hast, habe ich einen riesigen Adrenalinschub bekommen. Los, knöpfen wir sie uns vor und übergeben sie dann der Umweltbehörde.“
„Nachdem wir ihnen den Hals umgedreht haben“, fügte Artur hinzu. „Behalt deine Hände bei dir, Freundchen, bis wir herausgefunden haben, was wir als Nächstes … Wir möchten zu Phillip King, bitte“, sagte sie an die Rezeptionistin gewandt. Da ihr der Name von Dr. Barbs Exmann entfallen war, hatte sie Jonas zurückrufen müssen – ein Erlebnis, das sie noch lange in ihren schlimmsten Träumen verfolgen würde. Ihr Freund war so außer Atem gewesen, dass er den Namen kaum herausgebracht hatte, und im Hintergrund war ein merkwürdiges Knallen zu hören gewesen, als würden sie es nicht in einem Bett tun, sondern vielleicht … „Erinnere mich daran, dass ich nichts in deiner Suite esse, bis ich es herausgefunden habe“, murmelte sie und zuckte mit den Achseln, als Thomas ihr einen verständnislosen Blick zuwarf.
„Es tut mir leid“, sagte die Empfangsdame, „aber Mr. King ist im Moment in einer Besprechung und kann nicht …“
„Sagen Sie ihm“, erwiderte sie, „es gehe um seine Exfrau. Ich wette, dann wird er uns empfangen.“
„Das wette ich auch“, murmelte die Dame. Dann drückte sie ein paar Knöpfe auf ihrem Schaltpult, deutete auf den Aufzug, dessen Türen sich öffneten, und sagte, sehr viel liebenswürdiger: „Oberster Stock.“
„Und denkt dran“, sagte Fred, als sie im Aufzug waren, „niemand geht auf die Toilette, solange wir hier sind.“ „Oh, Fred, das ist ekelhaft!“
„Ich meine ja nur. Artur, was, zum Teufel, ist los mit dir?“ Denn dieser hatte sich plötzlich auf sie geworfen und sie so fest umklammert, dass es wehtat. „Diese kleine Metallschachtel … geht nach oben?“
„Ja, das ist ein Aufzug. Das ist absolut normal. Und jetzt lass mich los.“ Sie versuchte, seine Finger einzeln von ihrem Arm zu pflücken. „Artur, beruhige dich.“
„Aber was hält die Schachtel davon ab, einfach durch das Dach in den Himmel zu
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