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"Davon haben wir nichts gewusst!"

"Davon haben wir nichts gewusst!"

Titel: "Davon haben wir nichts gewusst!" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Longerich
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1945 an, die Aufgabe des SD-Dienstes sei es gewesen, »an Stelle einer öffentlichen Kritik die Staatsführung in die Lage zu versetzen, im Volke vorhandene oder entstehende Auffassungen kennenzulernen und zu berücksichtigen« (zitiert nach Heinz Boberach, Einleitung zu: Meldungen aus dem Reich , Bd. 1, S. 11).
    67 So besonders pointiert die Auffassung von Elke Fröhlich, in: Bayern in der NS-Zeit , Bd. 1: Soziale Lage und politisches Verhalten der Bevölkerung im Spiegel vertraulicher Berichte , hg. von Martin Broszat, Elke Fröhlich und Falk Wiesemann, München u.a. 1977, S. 594.
    68 Boberach, Einleitung zu Meldungen aus dem Reich , S. 24; Bankier, Öffentliche Meinung , S. 11ff.; Manfred Wirl, Die öffentliche Meinung unter dem NS-Regime. Eine Untersuchung zum sozialpsychologischen Konzept öffentlicher Meinung auf der Grundlage der geheimen Lageberichte des SD über die Stimmung und Haltung der Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg , Mainz 1990, S. 13ff.; Manfred Müller, Zustimmung und Ablehnung, Partizipation und Resistenz. Die preußische Provinz Sachsen im Spiegel geheimer Gestapo- und Regierungsberichte 1933-1936. Untersuchungen zur Lage, Stimmung, Einstellung und Verhalten der Bevölkerung , Frankfurt a. M. u.a. 2000, geht ebenfalls davon aus, dass die Gestapo wahrheitsgemäß berichten wollte (S. 5).
    69 Kershaw, »Antisemitismus und Volksmeinung«, S. 291. Die negative Reaktion auf die Propaganda des Stürmers sei allerdings davon ausgenommen.
    70 Franz Dröge, Der zerredete Widerstand. Zur Soziologie und Publizistik des Gerüchts im 2. Weltkrieg , Düsseldorf 1970, S. 46.
    71 Kershaw, Der Hitler-Mythos , Einleitung zur Neuausgabe, Stuttgart 1999, S. 19.
    72 Bajohr, »Über die Entwicklung eines schlechten Gewissens«, S. 181.
    73 Kershaw, Der Hitler-Mythos, Stuttgart 1999, S. 19.
    74 Steinert, Hitlers Krieg und die Deutschen , S. 46. Damit werde »die Existenz einer Volksmeinung, wie aus der vorliegenden Studie einwandfrei hervorgeht, bejaht, gleichzeitig aber unterstrichen, dass sie sich nur schwer öffentlich manifestieren kann«.
»Öffentlichkeit« und »Volksmeinung« unter der NS-Diktatur
    1 Friedhelm Neidhardt, »Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale Bewegungen«. Einleitung zu dem unter dem gleichen Titel von Neidhardt herausgegebenen Sammelband, Opladen 1994, S. 7-41, S. 7.
    2 Jürgen Habermas, Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft, Frankfurt a. M. 1990, S. 343. Dabei ist zu beachten, dass Habermas einen eigenständigen, vom heutigen Gebrauch des Wortes abweichenden Diskursbegriff entwickelt hat.
    3 Ebenda, S. 343.
    4 So etwa von Goebbels, in seinen Tagebüchern wie bei zahlreichen anderen Gelegenheiten.
    5 Dieter Münk, Die Organisation des Raumes im Nationalsozialismus. Eine soziologische Untersuchung ideologisch fundierter Leitbilder in Architektur, Städtebau und Raumplanung des Dritten Reiches , Bonn 1993, besonders S. 122ff. Einen guten Eindruck von der Hegemonie nationalsozialistischer Symbole und Gesten im Alltag vermittelt der von Elisabeth Angermair und Ulrike Haerendel zusammengetragene Fotoband Inszenierter Alltag. »Volksgemeinschaft« im nationalsozialistischen München , München 1993.
    6 So unternahmen die Nationalsozialisten erhebliche Anstrengungen, um eine Mode der »arischen Wesensart« zu propagieren, allerdings mit mäßiger Durchschlagskraft, siehe Uwe Westphal, Berliner Konfektion und Mode, 1836-1939. Die Zerstörung einer Tradition , Berlin 1986; Jugendliche, die sich der »Swing-Szene« zurechneten und sich durch besonders distinguierte Kleidung (weiße Schals et cetera) und lange Haare von ihren Altersgenossen abzusetzen suchten, wurden hingegen von der Gestapo verfolgt: Siehe Otto Bender, Sw ing unterm Hakenkreuz in Hamburg, 1933-1943 , Hamburg 1993; Kerstin Rathgeb, Helden wider Willen. Frankfurter Swing-Jugend zwischen Verfolgung und Idealisierung, Münster 2001.
    7 Victor Klemperer. Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten. Tagebücher 1933-1945 , hg. von Walter Nowoski, 2 Bde., Berlin 1995, 29.8.39. Ein anderes Beispiel: Nach dem Novemberpogrom notiert die in Berlin lebende Ruth Andreas-Friedrich: »Wenn man nur herausbekäme, wer dafür und wer dagegen ist. Ich mache mich auf, Volksstimmung zu erforschen.« ( Schauplatz Berlin. Ein Tagebuch, aufgezeichnet 1938-1945 , neu durchges. Fassung, Reinbek b. Hamburg 1964, 10.11.38.)
    8 Dass die kollektive Meinungsbildung angesichts des Fehlens einer

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