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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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VORWORT
    Als Carson Napier mein Büro verließ, um auf der Insel Guadalupe seine gigantische Rakete zu besteigen und zum Mars zu fliegen, war ich überzeugt, ihn niemals wiederzusehen – jeden falls nicht von Angesicht. Wenn ich auch im Grunde nicht dar an zweifelte, daß unsere Verbindung aufgrund seiner hochent wickelten telepathischen Fähigkeiten nicht abreißen würde, so rechnete ich doch nicht wirklich damit, daß etwas aus dem Pro jekt wurde, sondern nahm an, daß Carson Napier schon Sekunden nach der Zündung seiner Rakete sterben würde.
    Aber meine Befürchtungen bewahrheiteten sich nicht und ich folgte ihm auf seiner monatelangen Reise durch den Raum; zitterte mit ihm, als die Schwerkraft des Mondes die gewaltige Rakete vom Kurs abbrachte und sie auf die Sonne zufallen ließ; hielt mit ihm den Atem an, als er in den Anziehungsbe reich der Venus geriet; und erschauerte bei seinen ersten Aben teuern auf dem geheimnisvollen, wolkenverhangenen Planeten – Amtor, wie er von seinen menschlichen Bewohnern genannt wird. Gleichermaßen bannte mich seine Liebe zu der unerreich baren Duare, der Tochter eines Königs, ihre Gefangennahme durch die grausamen Thoristen und seine todesmutige Rettung des Mädchens. Ich sah den unirdischen Vogelmenschen, der Duare von der felsigen Küste zum Schiff zurücktrug, das sie wieder in ihre Heimat bringen sollte – während gleichzeitig Carson Napier von einem großen Thoristen gefangengenom men wurde.
    Ich sah… aber lassen wir Carson Napier seine Geschichte mit eigenen Worten erzählen, während ich mich wieder mit der unpersönlichen Rolle des Schreibers zufriedengebe.
     
    1
    Unsere Entführer standen unter dem Kommando des Ongyan Moosko und des thoristischen Spions Vilor, die Duares Ent führung von Bord der SOFAL gemeinsam geplant und durch geführt hatten.
    Getragen von den fliegenden Menschen der Venus, den Angans (um meine Geschichte verständlicher zu gestalten, werde ich künftig die irdische Pluralform mit angefügtem »s« ver wenden), hatten die drei das Festland erreicht, doch als die Gruppe von den haarigen Wilden angegriffen wurde, die ich später mit Hilfe des einen Angan verjagen konnte, war Duare schmählich im Stich gelassen worden.
    Obwohl Moosko und Vilor sie dem sicheren Tod überlassen hatten, waren sie jetzt wütend auf mich, weil ich dafür gesorgt hatte, daß das Mädchen ihren Klauen wieder entrissen und von dem letzten überlebenden Angan zur SOFAL zurückgebracht wurde; und als sie mich jetzt in ihrer Gewalt sahen, stieg ihr Mut wieder und sie begannen heftig auf mich einzuschlagen.
    Sie hätten mich wohl auf der Stelle umgebracht, wenn nicht aus ihrer Mitte ein besserer Vorschlag gekommen wäre.
    Vilor, der bisher unbewaffnet gewesen war, hatte gerade einem seiner Begleiter ein Schwert entrissen und wollte mich offensichtlich erledigen, als ihn ein Mann zurückhielt.
    »Warte!« brüllte er. »Was hat er getan, daß er schnell und schmerzlos sterben soll?«
    »Was meinst du?« fragte Vilor und senkte seine Waffe.
    Mit dem Land, in dem wir uns befanden, war Vilor ebenso wenig vertraut wie ich; er stammte aus dem fernen Thora, während die anderen Männer, die zu meiner Gefangennahme beigetragen hatten, Eingeborene des Landes Noobol waren, das mit den Thoristen und ihrer weltweiten Absicht sympathisierte, Zwietracht zu säen und alle hergebrachten Regierungsformen zu beseitigen.
    Vilor zögerte sichtlich. »In Kapdor«, begann der andere zu erläutern, »kennen wir viel interessantere Methoden, sich eines Feindes zu entledigen, als ihn ausgerechnet mit einem Schwert aufzuspießen.«
    »Erkläre mir das«, befahl der Ongyan Moosko. »Dieser Mann hat einen schnellen Tod nicht verdient. Als Gefangener an Bord der SOFAL hat er eine Meuterei von Vepajern ange führt, in deren Verlauf sämtliche Offiziere des Schiffes umgebracht wurden. Dann kaperte er die SOVONG, befreite ihre Gefangenen, beraubte sie, warf ihre großen Kanonen ins Meer und ging auf Piratenfahrt.
    Mit der SOFAL attackierte er die YAN, ein Handelsschiff, dessen Passagier ich war – ich, ein Ongyan! Ohne sich um meine Autorität zu kümmern, eröffnete er das Feuer und en terte die YAN. Er nahm mich gefangen und behandelte mich mit äußerster Respektlosigkeit, bedrohte mein Leben und mach te meine Freiheit zunichte. Für all diese Dinge muß er sterben und wenn du eine Todesart kennst, die seine Taten aufwiegt, ist dir das Wohlwollen der Herrscher von Thora sicher.«
    »Bringen wir

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