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"Davon haben wir nichts gewusst!"

"Davon haben wir nichts gewusst!"

Titel: "Davon haben wir nichts gewusst!" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Longerich
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Selbstbehauptung und Widerstand. Deutsche Juden im Kampf um Existenz und Menschenwürde 1933-1945 , Hamburg 1984, S. 114ff.
    61 OA Mos, 1363-3-26, 3.7.42.
    62 OA Mos, 1353-3-26, 20.7.42. Siehe die Tagebücher Goebbels , 12.7., 21.7. und 23.7.42. Später stellte sich heraus, dass der von Goebbels geäußerte Verdacht falsch war ( Tagebücher Goebbels , 24.7.42).
    63 Siehe Tagebücher Goebbels , 9.9.42: »Schach berichtet mir über die Lage in Berlin. Aus einer Zahlenübersicht entnehme ich, dass wir immer noch 46 000 Juden in Berlin haben, die außerordentlich schwer zu evakuieren sind. Wenn man bedenkt, dass Köln nur noch 200 Juden zählt, so ist die Zahl für Berlin enorm. Ich gebe Schach den Auftrag, mit allen Mitteln besorgt zu sein, diese Zahl schleunigst herunterzusetzen und für einen absehbaren Termin Berlin gänzlich judenfrei zu machen.« Siehe auch den Eintrag vom 11.9.42: »Speer schreibt mir einen Brief, in dem er mir die Verwaltung der in Berlin anfallenden Judenwohnungen anvertraut. Die Judenwohnungen spielen im Wohnungsmarkt der Reichshauptstadt eine große Rolle. Man hatte sie bisher zu einem bedeutenden Teil freigehalten, um für den kommenden Umbau eine Ausweichmöglichkeit zu besitzen, für die Bewohner der zum Abriss kommenden Häuser. Ich bin der Meinung, dass man soviel Rücksicht auf spätere Friedenspläne nicht mehr nehmen darf. Die Wohnungsnot ist in Berlin so himmelschreiend, dass man jede Möglichkeit benutzen muss, um ihr abzuhelfen.«
    64 Tagebücher Goebbels , 30.9., 1.10. und 4.10.42.
    65 OA Mos, 1363-3-26, 3.11.42. Siehe auch Tagebücher Goebbels , 27.11.42: »Auch die Juden werden überall frech, sogar im Reichsgebiet. Ich sorge deshalb dafür, dass sie wenigstens aus Berlin möglichst schnell abgeschoben werden. Noch in der nächsten Woche geht ein Transport von 5000 Berliner Juden in das Ostgebiet ab.« Laut Gedenkbuch Berlins der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. »Ihre Namen mögen nie vergessen werden«, hg. vom Zentralinstitut für Sozialforschung der FU Berlin, Berlin 1995, S. 1420, wurden zwischen Ende November und Ende Januar 5000 Menschen aus Berlin deportiert.
    66 Die Polizeiverordnung vom 1.9.41 über die Kennzeichnung bestimmte, dass in »Mischehen« lebende Juden den Gelben Stern dann nicht tragen mussten, wenn Kinder aus dieser Ehe hervorgegangen waren, die nicht als Juden eingestuft wurden; auch auf jüdische Ehefrauen bei kinderloser »Mischehe« fand die Kennzeichnungspflicht keine Anwendung (RGBl 1941 I, S. 547).
    67 Die vorliegenden Berichte stammen alle aus dem gleichen SD-Abschnitt: K/J 3421, SD-Außenstelle Minden, Bericht vom 21.2.1942; K/J 3507, SD-Außenstelle Detmold, Bericht vom 17.7.1942; K/J 3524, SD-Außenstelle Minden, Bericht vom 3.9.1942; K/J 3544, SD-Außenstelle Minden, Bericht vom 11.12.1942 (alle in: StA Det, M 18 Nr. 11), sowie SD-Außenstelle Höxter (siehe nächste Anmerkung). Zur Reaktion der deutschen Bevölkerung auf die Deportationen siehe Bajohr, »Über die Entwicklung eines schlechten Gewissens«, S. 180-195. Bajohr, der erstmalig die von Kulka/Jäckel angelegte Sammlung auf Berichte über Deportationen durchgesehen hat, kommt zu der meiner Ansicht nach vollkommen zutreffenden Schlussfolgerung, dass die Bevölkerung diesen Vorgängen großes Interesse entgegenbrachte und dass ihre Reaktionen vielfältig waren. Siehe auch Bankier, Öffentliche Meinung , S. 179ff.; Kershaw, »German Popular Opinion and the ›Jewish Question‹«, S. 192ff. Die von Kulka »›Public Opinion‹ in Nazi Germany: the Final Solution«, S. 148f. und S. 142, geäußerte Ansicht, die Deutschen seien den Deportationen mit vollkommener Indifferenz begegnet, lässt sich dank der von ihm inzwischen vervollständigten Sammlung so nicht mehr aufrechterhalten.
    68 K/J 3407, SD Außenstelle Höxter, Bericht vom 19.1.1942 (StA Det, M 18 Nr. 11).
    69 Hey, »Bielefeld und seine Bevölkerung in den Berichten des Sicherheitsdienstes (SD) 1939-1942«; siehe auch Bankier, Öffentliche Meinung , S. 161.
    70 K/J 3475, Landrat Bad Neustadt/Saale, Bericht für April 1942, Bad Neustadt/ Saale, 29.4.1942 (STtA Wü, LRA Bad Neustadt 21909).
    71 K/J 3478, NSDAP-Ortsgruppe Niederwern, Bericht für April 1942, 23.4.1942 (StA Wü, NSDAP Gau Mainfranken Nr. 676).
    72 K/J 3479, NSDAP-Ortsgruppe Schonungen, Bericht für April 1942, 24.4.1942 (StA Wü, NSDAP Gau Mainfranken Nr. 676).
    73 K/J 3508, SD-Außenstelle Detmold, Bericht vom 31.7.1942 (StA Det, M 18 Nr. 11).
    74 K/J 3421,

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