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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Schnellboot.«
    27
    Cushing gefiel die Sache überhaupt nicht, und das sagte er auch.
    Keinem von ihnen gefiel Greenbergs Plan. Sie wollten eigentlich nur die Beine in die Hand nehmen, das Schnellboot besteigen, ins Nebelmeer rausfahren und sehen, was der Kompass ihnen anzeigte. Dass Greenberg im Interesse der Wissenschaft Selbstmord beging, fanden sie unvorstellbar. Selbst der instinktive Wunsch, ihre eigene Haut zu retten, reichte nicht aus, um sich mit der Idee anzufreunden, den armen alten Mann der Gnade dieses Horrors auszuliefern.
    Nicht einmal Elizabeth mochte die Idee. »Bitte, Mr. Greenberg – der Plan ist töricht. Sie müssen mit uns kommen.«
    Aber Greenberg blieb stur. »Wenn es eine Chance für mich gäbe, meine Liebe, käme ich mit. Aber ich bezweifle, dass diesem alten Körper mehr als ein paar Tage bleiben. Ich bin krank, und das wissen Sie auch alle. Ich bin todkrank. Sehen Sie es doch einmal so«, sagte er entwaffnend ehrlich, »ich bleibe auf jeden Fall. Wenn George diese Bombe zusammenbasteln kann, wird mein Tod schnell und schmerzlos sein. Ich werde nicht leiden. Und wenn die Alternative darin besteht, dass der Nebelteufel meine Knochen in Brei und mein Gehirn in Matsch verwandelt, bietet mir das doch in jedem Fall eine gute Chance. Ich sterbe einen schnellen Tod, und wenn alles klappt, setzen wir gleichzeitig der Existenz dieser Kreatur ein Ende.«
    Da gab es nichts mehr zu diskutieren.
    »Also machen wir’s«, sagte Menhaus.
    28
    »Wow«, meinte Menhaus, als er das Schnellboot sah, »das ist ja ein richtiges Rennboot! «
    George fand eher, dass es wie eine Rakete aussah. Lang, rot und stromlinienförmig. Fast zehn Meter lang, wobei ein Großteil auf die wie eine Flugabwehrrakete geformte Nase entfiel. Menhaus wirkte ziemlich aufgeregt. Als sie mit dem Sumpfboot längsseits gingen, sprang er sofort ins Cockpit des Rennbootes.
    »In den Florida Keys werden solche Teile von Drogenschmugglern benutzt«, verriet er den anderen. »Sie sind schneller als die Kutter der Küstenwache. Ich wette, voll aufgedreht schafft dieses Baby locker 150 Stundenkilometer!«
    Cushing hatte nur eine Frage, als er die ganzen Anzeigen mit ihren eloxierten Zierringen auf dem Armaturenbrett entdeckte: »Kannst du’s denn steuern? Kann überhaupt jemand diesen Schlitten steuern?«
    Menhaus nickte. »Ja, ich glaub schon. Ich bin zwar nur ein paarmal als Passagier auf solchen Booten mitgefahren, aber ich glaube, ich kriege das hin.«
    Der Kahn befand sich in einem ausgesprochen guten Zustand, registrierte George. Nirgends Algen oder andere Ablagerungen. Er sah ziemlich neu aus – bis auf einen oder zwei Blutflecken auf den weißen Ledersitzen, über die er nicht weiter nachdenken wollte.
    Menhaus öffnete alle möglichen Klappen im Cockpit.
    »Suchst du nach Drogen?«, fragte Cushing.
    »Nein ... mein Gott, sieh dir den Motor an! Ein 500-PS-Mercruiser, gekoppelt mit einem Bravo. Heilige Scheiße!«
    Menhaus erklärte, dass bei einem Rennen diese Boote normalerweise von drei Personen navigiert wurden. Einer übernahm das Ruder, einer das Gas und der Dritte die Navigation. Außerdem hob er den V-förmigen Rumpf hervor, der es ihm ermöglichte, sich über die Wasseroberfläche zu erheben.
    »Okay!«, rief er, als die anderen an Bord waren und sie auch die Ausrüstung verladen hatten. Menhaus drehte den Schlüssel herum und drückte auf den Startknopf. Das Boot schüttelte sich kurz, krächzte, als könnte es nie im Leben fahren, bis brüllend die Motoren ansprangen und all die Kraft unter ihnen anfing, erwartungsvoll zu grollen.
    »Haben Sie Lust, den Navigator zu spielen?«, fragte er Greenberg.
    Greenberg sah nicht so aus, als hätte er überhaupt zu irgendetwas Lust, aber er nickte.
    Als alle saßen, machten sie das Sumpfboot los, und Menhaus manövrierte sie durch den Nebel und den Seetang. Zehn Minuten später befanden sie sich in offenem Wasser.
    Und auf dem Weg zu ihrem Schicksal.
    29
    Die Sprengladungen zu bergen, entpuppte sich als Kinderspiel.
    Der Nebel war noch immer dicht. Er lichtete sich nie so ganz, aber manchmal schien er durchlässiger als zu anderen Zeiten. Im Leuchten des Nebels und dem Restlicht dessen, was hier als Tag durchging, packten George, Menhaus und Cushing schnell die Kisten mit den Pionierladungen aus. Sie erledigten ihre Aufgabe auf sehr nüchterne, geschäftsmäßige Weise und versuchten, nicht an Gosling oder Marx zu denken. Trotzdem spürten sie die Gegenwart der beiden Toten überall im

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