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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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qualvoll und zog wie verrückt an dem Nagel. Er bewegte sich ein wenig, aber so einfach war das nicht – das herausströmende Blut aus seiner Hand bewirkte, dass seine Finger von seinem Griff wegrutschten. Oben krächzte der Vogel laut und oft. Henry kroch vorwärts, seine Finger streiften das Lederband des Beutels. Der Beutel öffnete sich. Ein einziger Nagel rutschte heraus.
    Judson bückte sich und ergriff den Hammer, den Mary fallen gelassen hatte. Die aufgeblähten Finger seiner rechten Hand umklammerten den blutigen Griff.
    Henry rollte sich auf den Rücken, unnatürlich still, trotz der sich anbahnenden Bedrohung. Er schnauft nicht , dachte Johnny entsetzt. Oh Gott, nein …
    Johnny wehrte sich und schlug um sich, er stürzte sich tief in die Dunkelheit seiner inneren Stärke und grub einen letzten Energieschub aus, um zu schreien und seine bluttriefende Hand von dem Nagel loszureißen, der sie durchbohrte.
    Der Nagel löste sich vom Holz.
    Judson, der jetzt den Hammer in der Hand hielt, schwang ihn über seinen Kopf nach unten. Mit einem ohrenbetäubenden Krach landete er direkt auf Henrys Stirn. Henry brach am Boden zusammen, aus seinem aufgebrochenen Schädel strömte eine Blutlache heraus. Eine Staubwolke stieg um ihn auf.
    Judson drehte sich um und schaute Johnny an. Er grinste . Schreckliche Eiterfäden tropften von seinen Lippen auf den Boden. Maden durchwühlten das Fleisch in seinem Gesicht.
    Er hob den Hammer hoch.
    Für eine Sekunde, nur für eine, hatte Johnny aufgehört um sich zu schlagen. Aber dann stieg wieder gewaltige Panik in ihm auf, was den Willen hervorrief, einen letzten Versuch zu unternehmen, den Nagel aus dem Kreuz zu reißen. Aus seiner Hand strömte Blut; er konnte es fühlen, konnte hören , wie das Fleisch zerriss.
    Er starrte Henry an, der zuckte … sich jetzt bewegte. Er war nicht tot! Oder … doch?
    Scheinbar unbeeinträchtigt von dem Schlag, den Judson ihm verpasst hatte, stand Henry rasch auf und sah wie ein grässliches Schachtelmännchen aus. Sein Schädel war zu einer Halbmondform ausgehöhlt, an der Gehirnbrocken klebten. Er streckte die Hand aus und griff nach Judsons Beinen, Zähne geistesgestört aggressiv gefletscht. Judson, der nur Sekunden davon entfernt war, Johnny mit einem Schlag kampfunfähig zu machen, um ihn danach kreuzigen zu können, stolperte über Henrys ausgestreckten Arm. Die Seele in ihm weiß es nicht . Der Rest der Familie, sie sind vor dem Bösen gerettet worden. Sie sind mit dem fünften Nagel in den Himmel gesandt worden. Aber der hier, er weiß es nicht …
    Schreiend riss Johnny den Nagel aus dem Kreuz. Er brach zusammen, einige Zentimeter des Nagels und Splitter ragten aus seinem Handrücken heraus. Blut spritzte überallhin, auf seine nackte Brust, auf seine Beine, auf den Boden. Er lehnte sich an das Kreuz und drehte die Hand um, Handfläche an die Brust – an die Narbe . Andrew Judson fiel nach vorn. Der Nagel sank in sein freiliegendes Herz wie ein warmes Messer in Butter.
    Der tote Mann zitterte vor Johnny herum, sein Gesicht verwelkte wie eine Blume in einer Mikrowelle. Er gab einen gasartigen Atem von sich, fiel um und verschwand aus dem Sichtfeld. Johnny sackte auf ihm zusammen und riss die genagelte Hand aus dem schwarzen Herz. Dort blieb er einige endlose Sekunden lang liegen, er hyperventilierte und wusste nicht, wie er immer noch am Leben sein konnte. Er verlor fast das Bewusstsein, bevor er seinen Kopf zur Seite drehte und zu Henry Depford schaute. Der Mann saß aufrecht und grinste Johnny an, der vordere Teil seines Kopfes war weg. Johnny konnte darin das rohe Gehirn sehen, angeschwollen wie ein scheußlicher Tumor.
    Johnny wusste es. Er hat dir schon einmal das Leben gerettet …
    »Eddie?« Johnny hustete, seine Stimme war ein angeschlagenes Flüstern.
    Das tote Wesen, das Henry Depford war, nickte einmal, dann brach es am Boden zu einem leblosen Haufen von kaltem, blutendem Fleisch zusammen. Ein dicker Brocken weißes Ektoplasma triefte aus seinem Mund und seiner Nase und stieg in den Speicher hinauf.
    Johnny drehte sich in tiefer Ohnmacht auf den Rücken, erschöpft und müde und unfähig sich zu bewegen. Seine Augen starrten in Richtung Speicher, wo die Seelen der Conroy-Familie und die von Eddie Carlson hingeflogen waren.
    Der Vogel war da, er lag am Rand des Speichers. Er war tot, von Maden übersät, seine Krallenfüße ragten wie verwelkte Fahnen der Kapitulation in die Luft. Das Böse hat ihn verlassen …
    Johnny

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