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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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Schatten oben herbei und landete auf dem Speicher, direkt in Johnnys Blickfeld. Der Vogel. Mary packte Johnnys linkes Handgelenk und schmetterte es gegen das Holz. Ohne Verzögerung rammte Ed einen der 15 Zentimeter langen Nägel in seine freiliegende Handfläche.
    Johnny rang nach Luft, er wurde kurzatmig. Pures Entsetzen durchfuhr ihn, zusammen mit einer Art tragischer Unvernunft, die ihn fast dazu brachte, laut loszulachen: Hatte Ed jemals einen Nagel irgendwohin gehämmert, als er noch lebte? Johnny spürte, wie er wegrutschte. Er hatte keine Kraft mehr im Körper. Seine Augen zuckten; als er aufblickte, sah er, dass der Vogel immer noch von seinem Platz am Speicher zu ihm hinunterschaute, mit seinen glänzenden Flügeln schlug und mit seinem blutigen Schnabel anschuldigend auf ihn zeigte.
    Für einen kurzen und gänzlich besonderen Moment in der Zeit, die er brauchte, um einzuatmen und mit seinen Augen zu blinzeln, veränderte sich der Vogel – nicht auf eine verwandelnde Art wie der sich bewegende Schatten, den er gesehen hatte, als dieser Benjamin zerstörte, sondern in einer schnellen Art, ähnlich eines Kamerablitzes. Augenblicklich und absolut. Das Böse, das die ganze bedrohliche Show leitete, zeigte sich Johnny und versicherte ihm, dass sich sein Abbild ein für alle Mal in Johnnys Kopf einprägen würde.
    Oh … mein … Gott , dachte Johnny und hatte Mühe, das abscheuliche Ding, das er am Speicher sitzen sah, zu verstehen. Es handelte sich um ein gigantisches Albtraum-Wesen, das weit über die Grenzen von Raum und Zeit existierte – das nur innerhalb der bösen Vergegenwärtigung seiner Brüder in der Hölle existieren konnte. Es war 2,5 Meter breit und 1,5 Meter hoch, mit durchsichtigen Flügeln so schwarz wie ein unbeleuchteter Keller zu Mitternacht. Seine Gliedmaßen waren dünn und drahtig, sie spalteten die Luft wie Rasierklingen. Seine Augen, so groß wie Basketbälle, waren gefühllose Smaragde, die aus den Höhlen, die mit silberner Flüssigkeit umrandet waren, hervorquollen. Vor dem dunklen Hintergrund des Speichers schwankte es in den Schatten. Sein gezackter Schlund öffnete sich. Ein Saugrüssel rollte heraus und plätscherte gegen seine stoppelige Haut.
    Ist das seine echte Gestalt, oder spielt es nur mit mir? Lenkt mich ab? Ist das überhaupt wichtig? Diese abscheuliche Darstellung ist die todsichere Methode des Bösen, mich davon abzuhalten, die Aufgabe zu stören.
    So schnell, wie es sich Johnny gezeigt hatte, war es dann wieder verschwunden. Eine Sekunde da, in der nächsten weg, zurück zu einem gewöhnlich aussehenden Vogel. Er krächzte einmal, Mission erfüllt.
    Johnny versuchte sich den Händen, die ihn festhielten, zu widersetzen, aber bevor er sich überhaupt bewegen konnte, schwang Mary den Hammer über ihre Schulter und schlug den Nagel, den Ed festhielt, durch seine Handfläche und befestigte sie an dem Holzkruzifix.
    Es fühlte sich an, als ging eine Ladung Dynamit in seiner Hand los. Helle Lichtblitze feuerten und wirbelten in seinem Gehirn herum. Er fiel wie ein Sack in sich zusammen und begab sich in ein Becken der Benommenheit, als sein heißes Blut auf die brutale, unerträgliche Kälte seiner Hand tropfte.
    Die Toten fixierten seine rechte Hand an dem Holz des Kruzifixes. Johnny schaffte es, wieder zu sich zu kommen, bekam jedoch einen weiteren hysterischen Panikanfall.
    Durch die verzogene Sicht warf er einen Blick zurück zum Speicher. Der Vogel war verschwunden. An seiner Stelle befand sich jetzt eine andere Erscheinung: die eines jungen Mannes, der ein Football-Trikot trug. Er hielt etwas in den Händen, das wie ein Farbeimer auszusehen schien. Sein Schädel hatte eine riesige klaffende Wunde. Quallenähnliche Gehirnausbuchtungen quollen aus der gezackten Spalte heraus.
    Eddie Carlson , dachte Johnny, und die Erscheinung nickte leicht.
    Scheinbar nahmen die Toten, die die Seelen der Conroy-Familie in sich trugen, Eddies geisterhafte Erscheinung nicht wahr – ahnungslos führten sie ihre tödliche Aufgabe weiter aus.
    Trotz seiner Qual und seinem sich andeutenden Tod erinnerte sich Johnny daran, was Henry in seinem Arbeitszimmer gesagt hatte: Eddie Carlson hat dir schon einmal das Leben gerettet, und ich fürchte, er muss es erneut tun.
    Ist Eddie zurückgekommen, um mich zu retten?
    Er blickte zu Eddies Geist hinauf. Er verschwand augenblicklich, existierte nicht mehr, einfach so. Johnny hörte ein Zischen und spürte einen kalten Luftzug.
    Oh Gott … habe ich

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