Deadline - Toedliche Wahrheit
Tinney.«
»Großartig. Wir veröffentlichen sie unter dem Namen Barbara Tinney. Das verstärkt den Eindruck, dass es sie wirklich gibt … und wir können dich in der Öffentlichkeit weiter Doc nennen.«
»Du spinnst«, verkündete Becks.
»Und du trägst acht Pistolen«, erwiderte ich. »Können wir jetzt zu den Sachen kommen, die nicht schon bekannt sind? In meinem nächsten Artikel verliere ich ein paar Worte über Dave und darüber, welche Ehre es für uns war, mit ihm zusammenzuarbeiten, rhabarber rhabarber blablabla.« Ich wedelte unbestimmt mit der freien Hand herum, bevor ich die Coladose aufmachte und einen tiefen Zug nahm. Die beißende Süße traf auf meinen Gaumen wie ein Schlag. Ich würgte ein bisschen, holte dann wieder Luft und beendete meine Ansprache: »Ich gehe ins Mitarbeiterforum und gebe den anderen die gekürzte Version des Lageberichts. Um zehn müsst ihr mit euren Artikeln fertig und abreisebereit sein.«
»Wohin geht es?«, fragte Kelly, die anscheinend nicht wusste, ob sie erleichtert darüber sein sollte, von Maggie wegzukommen, oder ob sie sich Sorgen darüber machen sollte, was ihr als Nächstes bevorstand.
»Und warum gerade jetzt ?«, fragte Alaric.
Ich konnte ihm die Frage nicht verdenken. Er war nicht dabei gewesen, als wir Buffy verloren hatten, und auch nicht, als George gestorben war. Ich holte tief Luft, hielt den Atem lange genug an, um mir sicher zu sein, dass ich ruhig antworten konnte, und sagte: »Wenn wir hier rumsitzen, bis wir bereit sind abzuhauen, dann werden wir hier nie wieder abhauen. Wir werden es uns gemütlich machen und hierbleiben, bis wir sterben. Wir wollen zwar nicht unvorbereitet losrennen, aber es gibt einen schmalen Grat zwischen diesen beiden Extremen, und wenn wir den nicht finden, sind wir am Arsch. Und was die Frage betrifft, warum wir von hier verschwinden … « Mit einem gefährlichen Lächeln wandte ich mich Kelly zu. »Das wird unser Doc mir gleich erzählen.«
»Ich?«, fragte sie überrascht.
»Du. Komm schon! Wir gehen an den Computer im Wohnzimmer, und dort erklärst du mir alles, was ich nicht selbst aus diesen wundervollen Papieren schließen kann, die du uns mitgebracht hast.« Ich nahm mein Omelett und fügte hinzu: »Ihr wisst, was ihr zu tun habt, Leute. Zwei Stunden. Dann müsst ihr so weit sein.«
Kelly folgte mir ins Wohnzimmer und setzte sich neben mich an den Schreibtisch. »Kopf hoch! Immerhin bist du nicht vom Regen in der Traufe gelandet. Sondern eher vom Regen ins Säurebad.«
»Ich verstehe das nicht.« Sie schüttelte fassungslos den Kopf. »Das ist unsere Chance unterzutauchen. Warum tun wir nicht genau das?«
»Und wo sollten wir hin? Nach Kanada? Dort werden wir keine Antworten finden. Ich vertraue darauf, dass Maggies System uns von der Bildfläche verschwinden lässt, solange wir hier sind, und wer auch immer die Auslöschung von Oakland arrangiert hat, wird es beim zweiten Mal nicht so leicht haben, die Sache unter den Teppich zu kehren. So schlecht bin ich nicht in meinem Job, in Ordnung?« Mit einem verblassenden Lächeln tippte ich mir an den Kopf. »Ein paar der grauen Zellen hier oben funktionieren noch.«
»Ich wollte nicht behaupten … «
»Fang gar nicht erst an! Es ist besser für meine Laune, wenn du gar nicht erst anfängst.« Ich wandte mich wieder der Tastatur zu. Der Computer schaltete sich ein, sobald seine Sensoren »sahen«, dass ich ihn anschaute, und ich tippte mein Passwort ein, um das Hausnetzwerk zu entsperren.
»Verstanden«, sagte Kelly. Sie klang nicht gerade begeistert, aber das war derzeit meine kleinste Sorge.
»Gut.« Maggies gesamte Computerausrüstung war erstklassig. So ist das, wenn man nicht nur reiche Eltern hat, sondern zu Anfang auch noch Hilfe von Buffy Meissonier. »Nachdem ihr andern zu Bett gegangen seid, habe ich ein paar Stunden damit verbracht, die Unterlagen durchzusehen, die du uns gestern Abend mitgebracht hast. Ich habe zwar nicht mal die Hälfte von dem, was ich gelesen habe, verstanden, aber George konnte mir ein paar Sachen erklären.«
Kellys Miene wurde starr, als kämpfte sie gegen den Drang an, mich darauf hinzuweisen, dass George mir nichts erklären konnte, weil sie – na so was! – tot war. Diesen Gesichtsausdruck habe ich seit Georges Beerdigung oft gesehen. Solange sie sich zurückhalten konnte und nichts sagte, konnte ich mich zurückhalten und meine Wut darüber unterdrücken, dass sie eigentlich etwas sagen wollte.
»Tatsächlich«, sagte
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