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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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die sofortige Vernichtung ihres Klons angeordnet. Offiziell wurde er vier Tage vor meinem ›Tod‹ zerstört.« Nach kurzem Zögern fügte sie leise hinzu: »Einen Tag danach kam Dr. Li bei einem Laborunfall ums Leben.«
    »Wie kommt es, dass ein Klon zu wenig niemandem aufgefallen ist?«
    Mit einem Schulterzucken schüttelte Kelly ihren Kummer ab. »Klone werden als Laborabfall betrachtet. Sie können von jedem entsorgt werden.«
    »Also hast du den nicht existenten Klon entsorgt.«
    »Genau.«
    »Was hab ich verpasst?«, fragte Maggie, die soeben mit einem Korb Tomaten auf dem Arm hereinkam. »He, Shaun, du bist auf. Kann ich dir was bringen? Toast? Omelett?«
    »Ein Omelett wäre toll, und du bist gerade rechtzeitig gekommen, um die Erklärung vom Doc zu hören, wie sie ihren Klon heimlich aus der Kältekammer geholt und wie ein Hühnchen geschlachtet haben, damit sie zu uns kommen und uns Probleme machen konnte.« Ich trank erneut von meinem Kaffee, hielt dann inne und verzog das Gesicht. »Übrigens, hast du Cola?«
    Alaric und Becks wechselten einen Blick. Maggie nickte bloß und sagte: »Eine Sekunde, ich hole dir gleich welche«, während sie die Küche durchquerte und mit den frisch geernteten Tomaten hantierte. »Redet weiter, Leute! Ich werde schon den Anschluss finden.«
    »Wunderbar.« Ich blickte zu Kelly. »Erzähl weiter, Doc! Der Tag wird nicht jünger, und dank dir ist Zeit ziemlich kostbar für uns geworden.«
    »Mein Klon wurde nicht wie ein Hühnchen geschlachtet«, gab sie zurück. »Dr. Wynne kennt gewisse Leute. Profis. Er hat sie dafür angeheuert, einzubrechen und den Klon zu erschießen, nachdem wir ihn entkorkt hatten. Sie haben uns garantiert, ihn mit einem Schuss zu töten. Er hatte keine Zeit zum Leiden.«
    »Und dann bist du zu uns gerannt.«
    »Und dann bin ich zu euch gerannt.« Kelly schaute weg. Als ihr Blick auf die geöffnete Tür fiel, verzog sie das Gesicht und beschloss, stattdessen ihre Knie zu betrachten. »Deine … es gab eine Menge Unterlagen über den Verlauf von Georgia Masons retinalem Kellis-Amberlee. Durch die außergewöhnlichen Umstände, unter denen ihr beide aufgewachsen seid, wurde die Erkrankung so detailliert wie selten dokumentiert.«
    »Was genau meinst du damit?«, fragte Maggie, die gerade einen Kessel Wasser aufsetzte.
    »Sie meint, dass während unserer Kindheit ständig Kameras auf uns gerichtet waren und dass man uns ständig auf Herz und Nieren untersucht hat, damit wir mit unseren Alten in die Sperrzonen konnten.« Ich sah Kelly an, die noch immer auf ihre Knie schaute. »Das hat George zu einer prima Fallstudie gemacht, für die man keine nervigen kleinen Genehmigungsformulare brauchte.«
    »M-hm«, machte Kelly und blickte auf. »Und dich macht es auch zu einer exzellenten Fallstudie.«
    »Mich?«
    Dich , bestätigte George. Ausgedehnter Kontakt mit jemandem, der an einer Reservoirkrankheit leidet, ist schon ungewöhnlich genug, aber dass du auch noch mein …
    » … macht deine Immunreaktionen überaus interessant«, sagte Kelly, deren Worte sich mit der Stimme in meinem Kopf überlappten und sie schließlich verdrängten. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht aufzuspringen. Meine Hand zitterte so sehr, dass der Kaffee beinahe überschwappte. Ich stellte meinen Becher auf den Tisch. Kelly schien es nicht aufzufallen. »Wir hätten dich noch im Laufe des Jahres darum gebeten, vorbeizukommen und dich einigen Tests zu unterziehen, wenn man unsere Studie normal hätte weiterlaufen lassen. Nur um festzustellen, ob es irgendwelche grundlegenden Anomalien gibt, die erklären, warum sich bei ihr retinales Kellis-Amberlee entwickelt hat und bei dir nicht. Natürlich besteht nach Georgias Tod die Möglichkeit, dass derjenige, der Leute mit Reservoirkrankheiten umbringt, jetzt hinter dir her ist statt hinter ihr. Wir kennen sein Motiv nicht.«
    »Wenn man also Shauns möglicherweise versautes Immunsystem mit all unserem Videomaterial und unserer bekannten Verbindung zu dem Forschungsteam zusammennimmt, macht uns das zu einem Angriffsziel, hab ich das richtig verstanden?«, fragte Becks. »Willst du einen Rat für die Zukunft? Mit solchen Dingen sollte man am besten gleich herausrücken. ›Hi, schön euch zu sehen, ich habe gerade meinen eigenen Tod vorgetäuscht, und übrigens, die Leute, die mich tot sehen wollen, sind wahrscheinlich auch hinter euch her.‹«
    »Ja«, sagte Maggie fröhlich, während sie Eier in die Pfanne schlug. »Das hätte Dave

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