Deception – Betörendes Trugbild – Teil 3 (German Edition)
Kapitel 6
Michael spielte fortwährend mit ihrer Haarsträhne, wieder und wieder streiften seine Finger die Haut unter ihrem Schlüsselbein. Samantha spürte einen engen Ring um ihre Rippen, der sich immer weiter zusammenzog und ihr das Atmen schwer machte. Das Blut rauschte in ihren Ohren und sie presste sich noch weiter an die Wand. „Wie meinst du das?“
„Ich habe dich gewarnt. Die Brüder sind gefährlich. Scott besorgt interessante Frauen und darf mit ihnen spielen, sobald Zachary fertig ist. Du hast die Information jetzt und bist klug genug, sie für dich zu nutzen. Halt dich von Zachary fern und alles ist gut.“
Michaels Körper so dicht vor ihrem brachte sie fast um den Verstand. „Zachary ist nicht hier.“ Ihre Erwiderung klang matt.
Sein trockenes Lachen glich fast einem Husten. „Wenn Scott dich ihm nur halb so glühend beschrieben hat wie mir, wird er bald hier sein – das kannst du mir glauben!“
Da sie nicht wusste, was sie entgegnen sollte, schüttelte Samantha nur den Kopf. „Du übertreibst – und außerdem: Woher soll ich denn wissen, ob du die Wahrheit erzählst? Vielleicht willst du nur, dass ich mich auch wirklich auf Scott konzentriere“, protestierte sie schließlich schwach.
„Ach ja?“ Er presste sich näher an sie heran und sein harter Penis war deutlich zu spüren. Warum nahm er sie denn nicht, wenn er sie offensichtlich begehrte? Sam verstand ihn einfach nicht. Sie verabscheute sich selbst dafür, dass ihre Finger flatterten, als sie die Hände auf seine Brust legte und ihn von sich wegschieben wollte. „Geh!“, stieß sie rau hervor. Sie fühlte sich verletzlich und verlor langsam den Überblick, wer welches Spielchen spielte.
„Nimm dich in Acht! Keiner der Männer hier ist der, der er vorzugeben scheint. Das gilt auch für Ethan.“
Sie hob den Kopf und versuchte den Ausdruck in seinen Augen zu lesen, doch er wandte sich ab und ging geräuschlos auf die Tür zu.
„Schließt die Warnung auch dich ein?“, fragte sie in die Dunkelheit hinein, die zwischen ihnen lag.
Im Mondschein, der durch das Fenster fiel, sah sie sein breites Grinsen. „Absolut. Ich bin froh, dass wenigstens einer von uns beiden immer einen kühlen Kopf bewahrt.“
Kaum hatte die Tür sich hinter ihm geschlossen, schnappte Samantha nach Luft. Kühler Kopf? Sie glühte wie flüssige Lava und hatte sicherlich eine Körpertemperatur, die der Hitze im Erdkern nahe kam. Was zum Teufel meinte er damit? Hatte er sich gerade von ihr abgewiesen gefühlt? Das konnte doch gar nicht sein. Sie konnte ihre eigene Erregung förmlich riechen und unter dem blöden Handtuch war sie nackt. Außerdem hatte ihre Ablehnung ihn in der Abstellkammer doch auch nicht gestört.
Mit einem Mal schlotterten ihre Knie und sie sah sich außer Stande, noch länger aufrecht zu stehen. Erschöpft ließ sie sich auf das Bett sinken und vergrub ihre Finger in dem seidigen Laken. Es war eine merkwürdig tröstende Geste, die ihr etwas Halt gab.
Sie lauschte in die Dunkelheit und hörte Schritte. Möglicherweise war es Michael, der dort umherschlich, aber er sollte eigentlich schon längst in seinem eigenen Zimmer sein. Die Schritte waren wie aus großer Entfernung nur schwach zu hören. Außerdem hatte Michael ihr mehr als einmal demonstriert, dass er nahezu lautlos schleichen konnte. Es war also mit großer Wahrscheinlichkeit nicht er, der dort seine Runden drehte.
Ihr fiel wieder ein, dass auch Carrie Besuch hatte; Marcus hatte im Salon keine Anstalten gemacht, sich zu verabschieden. Allerdings lag es durchaus im Bereich des Möglichen, dass er im Laufe der Nacht nach Hause gehen würde.
Möglicherweise war es aber auch Scott, der aufgeputscht durch die Drogen und besorgt um die Frauen durch die Villa tigerte.
Doch egal, wer es war – ihr nächtlicher Rundgang hatte sich damit erledigt, zumal ihr dank Michaels Besuch noch immer das Herz bis zum Halse schlug.
Im Morgengrauen erwachte Samantha nach unruhigen Träumen. Immer wieder war sie aufgeschreckt, nur um festzustellen, dass sie nass geschwitzt war und eine trockene Kehle hatte. Das Bettlaken hatte sich von der Matratze gelöst und sich mehrmals um ihre Beine gewickelt, was das ungute Gefühl verstärkte, das sie immer wieder überkommen hatte.
Ihr Kissen war im Laufe der Nacht vom Bett gefallen. Sam war eigentlich eine ruhige Schläferin – umso mehr beunruhigte sie die Tatsache, dass sie fast kein Auge zugetan und sich herumgewälzt hatte.
Immer wieder war
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