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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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mit Oxfordkragen. Seine Hose war hellbeige, die Füße steckten nackt in Collegeschuhen. »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Deckers Miene blieb ausdruckslos. »Ich bin Lieutenant Decker. Kriminalpolizei von Los Angeles. Ich möchte eigentlich mit Dolores Sparks sprechen.«
    »Was wollen Sie von meiner Mutter?«, fragte der junge Mann.
    »Ist sie zu Hause, Sir? Es handelt sich um einen Notfall.«
    »Oh, mein Gott!«, kreischte das Mädchen. »Bestimmt ist was mit Dad!«
    Der junge Mann wurde bleich. »Mit Vater? Ist mit ihm alles in Ordnung?«
    »Darf ich reinkommen?«
    Die Tür wurde weit geöffnet. Decker betrat eine Halle, die über drei Stockwerke reichte, und sah sich hastig um. Salon zur Linken, Speisezimmer rechts, Wohnzimmer der Familie geradeaus. Es war durch eine zweiflügelige Glastür abgetrennt. Eine Menge deckenhoher Fenster mit schweren Portieren. Vom Garten konnte er nicht viel sehen. Um diese späte Stunde war alles in Nebel und Schatten gehüllt.
    Decker sah nach oben. Ein Treppenaufgang mit schmiedeeisernem Geländer wand sich in den ersten Stock. Das Haus erschien ihm riesig. Wenn auch das Innere, obwohl sauber und ordentlich, bessere Tage gesehen hatte. Abblätternde Tapeten, verkratzter Fußboden, Sprünge im Stuck. Und die Möbel waren alt. Vor dreißig Jahren waren sie der letzte Schrei gewesen. Jetzt waren die Bezüge ausgeblichen, die Polster durchgesessen, die Federung kaputt. Es war ein riesiges Haus, auch in dieser Nachbarschaft großer Villen, und doch nur noch heruntergekommene Pracht.
    Decker konzentrierte seine Aufmerksamkeit wieder auf den jungen Mann mit den dunklen Locken und den blauen Augen.
    »Sind Sie Dr. Sparks’ Sohn?«
    »Einer davon. Michael. Worum geht’s überhaupt?«
    »Ich muss wirklich mit Ihrer Mutter sprechen.«
    Michael blieb beharrlich. »Sagen Sie mir zuerst, worum es geht.« Seine Stimme wurde unsicher. »Es ist wegen Dad, o-der?«
    »Sir, wir haben vor ungefähr einer Stunde ein Mordopfer gefunden. Bedauerlicherweise haben wir Grund zu der Annahme, dass es sich dabei um Ihren Vater …«
    »O mein Gott!« Maggie schlug die Hände vor den Mund. »Ogottogottogott!«
    »Maggie, ruf Bram an!«
    »Ogottogottogott …«
    Michael packte seine Schwester bei den Schultern. »Maggie, geh zum Telefon und ruf Bram an! Sofort!«
    Der schroffe Befehl riss die junge Frau aus ihrer Lähmung. Sie schoss zum Telefon. »Es tut mir aufrichtig Leid, Sir«, sagte Decker. »Aber ich muss unbedingt mit Ihrer Mutter sprechen.«
    Michael rührte sich nicht. Seine Haut war so durchsichtig geworden wie Zwiebelhaut, stand in erschreckendem Kontrast zu seinem dunklen Haar.
    Von oben kam eine sanfte Stimme: »Was ist los, Michael?«
    Decker blickte erneut nach oben. Auf dem Treppenabsatz im ersten Stock stand eine Frau. Silbergraues, kurz geschnittenes Haar umrahmte ein rundes, volles Gesicht. Sie war in ein grellbuntes, kaftanartiges Gewand gehüllt, ihre Haut stark gerötet. Michael sackte in die Knie, rappelte sich jedoch wieder auf, bevor er fiel.
    Decker legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich mach das schon.« Er ging die Treppe hinauf, doch Michael war ihm augenblicklich auf den Fersen. Bevor Decker noch den Mund aufmachen konnte, sagte Michael: »Mutter, du solltest wieder ins Bett gehen.«
    »Warum?« Die Frau war groß und kräftig. Schweißperlen standen ihr auf Stirn und Oberlippe. Sie hatte grüne Augen wie ihre Tochter. Ihr Blick ruhte klar und prüfend auf Decker. »Wer sind Sie?«
    »Mrs. Sparks, ich bin Lieutenant Peter Decker, Polizei Los Angeles …«
    »Er ist wegen Dad gekommen«, platzte Michael heraus.
    »Dann ist was passiert.« Die Frau sah Decker gerade in die Augen. Sie begannen feucht zu werden. »Ist es wegen Azor? Ein Autounfall? Er arbeitet immer zu lange, schläft nicht genug.«
    Decker stapfte weiter treppauf. »Madam, wir haben vor einer guten Stunde einen Mord entdeckt und Grund zu der Annahme, dass das Opfer Ihr Mann ist. Es tut mir aufrichtig Leid.«
    Ihr Blick wurde starr. Tränen liefen über ihre Wangen. Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nein, nein. Sie müssen sich täuschen. Furchtbar täuschen …«
    »Madam!«
    »Überprüfen Sie das lieber noch mal. Niemand würde Azor etwas zu Leide tun. Sie müssen sich irren!«
    »Mom, vielleicht sollten wir …«, begann Michael.
    Tränen flossen unaufhörlich über ihr gerötetes Gesicht. »Michael, sag dem Herrn, dass er sich täuscht. Sag ihm, dass er einen großen Fehler macht!«
    »Mom

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