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Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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marschierte mit großen Schritten, die fast an Jogging grenzten, durch den Sand. Das Surfboard schlug mir gegen Hüfte und Oberschenkel, während ich wie eine Ein-Frau-Armee auf unsere Garage zustürmte.
    Ich würde gleich losheulen, das wusste ich, und vor Mark zusammenzubrechen, war wirklich das Letzte, wonach mir der Sinn stand. Ich heulte nie vor Publikum und würde auch jetzt nicht damit anfangen. Selbst wenn das »Publikum« in diesem Fall aus meinem Freund bestand, der mir gerade das Leben gerettet hatte.
    Ich wusste, dass ich ihm viel zu verdanken und er etwas Besseres verdient hatte, als von mir wie ein nasser Sack am Strand stehen gelassen zu werden, doch ich hatte Angst, gleich zu explodieren. Diese Dinge sollten noch nicht geschehen. Ich war noch nicht so weit, hatte mich noch nicht darauf vorbereitet.
    Nicht, dass es wirklich eine gute Methode gab, sich aufs Ertrinken vorzubereiten. Aber ich brauchte mehr Zeit und die stand mir auch zu. Bis zu meinem siebzehnten Geburtstag war es noch über eine Woche hin. Ich hatte mich das gesamte letzte Jahr vor dem 27. Februar gefürchtet, und jetzt stellte sich heraus, dass ich mich völlig umsonst auf dieses Datum versteift hatte. Mein Körper - oder zumindest dieses Ding in mir - hielt sich nicht an die Spielregeln.
    Ich hatte gerade den Gehweg am Ende unserer Auffahrt erreicht, als Mark mich am Ellbogen packte. Seine Hand war groß, kalt und nass, mit leichten Schwielen an den Fingern vom jahrelangen Wachsen und Schleppen seines Boards. Für einen Moment, einen langen, beängstigenden Moment, stellte ich mir vor, wie es wäre, ihm einfach in die Arme zu sinken.
    Nicht zu kämpfen.
    Einfach nur zu sein.
    Aber seit dem Weggang meiner Mutter hatte ich es mir zur Regel gemacht, von niemandem abhängig zu sein, außer vielleicht von meinem Dad. Andere Leute konnten einen verlassen und Weggehen, ohne sich noch einmal umzudrehen. Selbst Mark. Vielleicht sogar vor allem Mark, schließlich hatten wir uns schon einige Male getrennt. Dennoch sehnte ich mich heute nach Trost von ihm, mehr als ich mir je etwas gewünscht hatte.
    Allerdings war es nicht besonderes fair, sich auf ihn zu stützen, nicht, wenn ich ihm nicht die Wahrheit erzählen konnte. Nicht, wenn sich mein ganzes Leben von einem Augenblick auf den anderen verändern konnte, wie der heutige Tag gezeigt hatte.
    Wenn die nächsten Wochen oder Monate überstanden waren ... wenn all das einfach verschwand (bitte, lieber Gott, lass es verschwinden), vielleicht konnte ich dann ein wenig loslassen und mich ihm gegenüber öffnen. Doch bis dahin ...
    Ich seufzte. Bis dahin musste ich mich zusammenreißen, die Panikanfälle auf ein Minimum reduzieren und mir die Fragen meines Freundes vom Leib halten.
    »Entspann dich, Tempest.« Dann lächelte er mich an, der Surferboy mit seinem Dauersommerlächeln, das die Herzen sämtlicher Mädchen an diesem langen Küstenstreifen höher schlagen ließ, solange ich zurückdenken konnte. Auch meins.
    Vor allem meins.
    »Die Jungs sind weg und für mich brauchst du nicht die Heldin zu spielen.« Er kam näher, drängte sich auf eine Weise an mich, die mich je nach Stimmung erregte oder aufregte. Heute machte sie mich wütend, weil sie mit einem Blick einherging, der mir verriet, dass er nicht locker lassen würde, bis er Antworten erhielt. Und ich war mir nicht sicher, ob ich nach diesem Waschgang noch in der Lage war, ihm auszuweichen. »Du musst ziemlich mitgenommen sein. Ich bin es jedenfalls.«
    Er hatte keine Ahnung, wie mitgenommen ich wirklich war, und ich hatte keine Ahnung, wie ich ihm das erklären sollte. Schließlich hatte ich mir alle Mühe gegeben, dafür zu sorgen, dass er nichts von der echten Tempest wusste, nichts von den Geheimnissen, die ich in meinem Innern verbarg und die ich mit niemandem teilen konnte.
    Es war heuchlerisch von mir, ihm übel zu nehmen, dass er Dinge über mich herauszufinden versuchte, wenn ich ihn absichtlich über so vieles im Dunkeln ließ. Ich tat es trotzdem. Es war leichter, als es mir selbst zu verübeln.
    Leichter, als es einer Mutter anzukreiden, die nicht da war, um die Schuld anzunehmen.
    Und mit Sicherheit leichter, als das Schicksal verantwortlich zu machen oder Gott oder irgendeine andere übernatürliche Macht dort draußen, die die Menschen anbeteten oder verfluchten, je nachdem, welche Wendung ihr Leben gerade nahm.
    Ich hatte dieses Privileg nie besessen: die Wahl, mich zu bedanken oder um Erlösung zu flehen. Ich war vom Tag

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