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Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Titel: Deer Lake 01 - Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Reue gezeigt, uns höchstens an der Nase rumgeführt. Ich
glaube, er hockt irgendwo und lacht sich kaputt, während wir wie die Keystone Cops rumrennen.«
    »Diese verfluchten Kopfspielchen«, murmelte Mitch. Kopfspiele eines Gehirns, das so verdreht war wie ein Korkenzieher. So gestört, daß es ein Beweisstück ablegen konnte, dann seelenruhig auf ein Haus zuspazierte und die Frau darin in ein Gespräch verwickelte, in dem er beiläufig Hinweise fallen ließ und sich dann einfach trollte. »Dem stimm ich zu. Wir wissen, daß Olie nichts mit dem Anruf zu tun hatte, der Samstag aus St. Peter erfolgte. Er hat das Notizbuch nicht auf die Motorhaube gelegt, konnte auch die Jacke nicht mehr dort hinlegen. Und dieser Anruf gestern nacht kam genausowenig von Olie.« »Welcher Anruf?« fragte Steiger.
    Megan ignorierte ihn. »Es könnte natürlich irgendein Spinner gewesen sein, aber es paßt zu gut zu den anderen Äußerungen.«
    Der Sheriff trat in ihr Blickfeld, mit sauertöpfischer Miene. »Welcher Anruf?«
    »Ich hatte gestern nacht einen Anruf«, sagte Mitch und deutete auf das Nachrichtenbrett. »Er hat immer wieder dasselbe gesagt – ›blinde, nackte Ignoranz‹. Ich hab’s als Anruf eines Verrückten abgeschrieben.«
    »Blind und nackt?« Steiger schniefte. »Vielleicht hat jemand durch dein Fenster geschaut.«
    »Und vielleicht solltest du dich auf den Fall konzentrieren, und deine Kommentare für dich behalten, Russ.«
    Megan rutschte vom Tisch, gerade als ihr Piepser losging. Sie knipste ihn vom Gürtel ab, drückte auf Wiedergabe und runzelte die Stirn.
    »Ich muß einen Anruf tätigen«, sie sah Mitch mit ihrem besten Pokergesicht an. »Chief, sind Sie bereit für die Unterredung mit den Kirkwoods?«
    Mitch nickte. Ihm gefiel ihr gestreßter Blick nicht. Sie mußte sicher DePalma anrufen. Auch wenn er sich einredete, sie würde aus einer Mücke einen Elefanten machen, wurde er bei dem Gedanken doch unruhig. Er wollte nicht, daß sie von dem Fall abgezogen wurde, wollte nicht, daß sie für etwas bestraft wurde, woran er ebenso beteiligt gewesen war – sogar mehr, wenn man es genau nahm. Megan hegte ihre Prinzipien im Umgang mit Cops; er war derjenige, der sie ins Wanken gebracht hatte.
    »Fünf Minuten«, sagte er. »Ich komm in Ihrem Büro vorbei.«

    Er sah ihr nach, wie sie durch die Tür verschwand und vergaß für einen Moment Steigers Anwesenheit. Ein Moment war auch alles, was Steiger ihm gestattete.
    »Und, wie ist sie?« fragte Steiger. Er stolzierte mit verschränkten Armen durch den Raum, ein wissendes Grinsen verzog seinen schmalen Mund. »Sie sieht ja nicht aus, als wär sie im Bett so’ne heiße Nummer, aber vielleicht kann sie mit dem Mund auch noch was Besseres als dauernd blöd daherreden.«
    Mitch reagierte rein instinktiv. Er holte aus und landete einen rechten Haken direkt auf Steigers Nase. Das laute Knacken brechender Knochen peitschte wie ein Schuß durch den Raum. Steiger fiel auf die Knie, und Blut schoß durch die Hände, die er sich vors Gesicht hielt.
    »Heiliger Schtrohschack. Du hascht mir die Nasche gebrochen!« schrie er. Das Blut strömte dick und rot durch seine Finger, troff in Rinnsalen über seine Handrücken und weiter auf den Teppich. Mitch schüttelte seine Hand, um den Schmerz zu lindern, dann beugt er sich mit funkelnden Augen über ihn. »Du bist billig weggekommen, Russ«, fauchte er. »Das war dafür, daß du Paige Price auf Megan angesetzt hast, daß du Informationen durchsickern hast lassen und weil du sowieso ein Arschloch bist. Eine lausige gebrochene Nase für das alles? Schön warst du doch sowieso noch nie!« »Und noch eine kleine Warnung, Russ«, fuhr er fort und hob den Finger. »Wenn ich heute abend die Zehn-Uhr-Nachrichten einschalte und höre, wie Paige Price William Blake zitiert, dann fahr ich raus zu dieser Blechdose, in der du wohnst, steck dir meine Pistole in den Hintern und blas dir den Schädel weg. Hast du das verstanden, Russ?«
    »Nfick disch«, blubberte Steiger und tastete in seiner Hosentasche nach einem Taschentuch.
    »Gut gesagt, Sheriff«, Mitch richtete sich auf und stampfte zur Tür.
    »Ein Meister des feinen Wortes, wie immer. Zu schade, daß du als Cop nicht im entferntesten halb so gut bist.«
     
    »Sie hat die Fakten verdreht«, sprach Megan in den Hörer. Sie lag mit den Ellbogen auf dem Schreibtisch, den Kopf in eine Hand gestützt.
    »Was sag ich denn? Sie hatte je nicht mal Fakten! Bruce …«
    »Nenn mich nicht Bruce,

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