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Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Titel: Deer Lake 01 - Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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konnte.
    DePalma stellte zwischendurch Fragen. »Kann diese Cooper den Mann identifizieren, mit dem sie gesprochen hat?«
    »Sie ist unsicher. Er war wegen der Kälte ziemlich eingemummt. Augenblicklich befindet sie sich bei dem Mann, der die Phantombilder zeichnet.«
    »War Blut auf der Jacke?«
    »Soweit ich sehen konnte, nicht. Sie ist im Labor.«
    »Was halten Sie von dieser Nachricht? Glauben Sie, sie besagt, er hätte den Jungen umgebracht?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Haben Sie die Möglichkeit in Betracht gezogen, daß Swains Komplize vielleicht jemand aus seiner Vergangenheit in Washington sein könnte?«
    »Nach allem, was wir bis jetzt gehört haben«, gab Megan Auskunft,
    »war er auch dort ein Einzelgänger. Den einzigen, den man irgendwie als Freund bezeichnen könnte, war der Cousin, dessen Ausweis er bei sich hatte; und dessen ganzer Kommentar beschränkte sich auf ›Mißgeburt‹. Ich wäre auch ein bißchen sauer, wenn mein Cousin meinen Führerschein gestohlen, in einem anderen Staat meine Identität angenommen und dann ein gemeines Verbrechen begangen hätte, das im ganzen Land Aufmerksamkeit erregte.«
    DePalma ignorierte ihren Sarkasmus. »Vielleicht brauchen Sie ein bißchen Hilfe«, schlug er vor.
    Megan spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufstellten. »Was soll das heißen?«
    »Sie kommen nicht weiter. Vielleicht brauchen Sie jemanden, der alles aus einer neuen Perspektive sieht.«
    »Ich werde allein mit diesem Fall fertig, Bruce«, fauchte sie.
    »Natürlich. Meiner Meinung nach kann, wenn nichts mehr vorwärtsgeht, ein Neubeauftragter vielleicht wieder etwas in Gang bringen.« Mich rausekeln , dachte Megan zornig. Der Spielplan war schmerzlich klar. DePalma würde einen anderen Agenten schicken, der sich still und heimlich ihre Autorität unter den Nagel riß, und wenn die Zügel dann in anderen Händen lagen, würde man sie in aller Stille ins Hauptquartier zurückberufen. Kein Aufruhr, keine Probleme, alles schön amtlich, genau wie es die Lamettaträger wollten.

    »Das wäre vermutlich ein Fehler.« Sie grapschte verzweifelt nach dem traurigen Resten ihrer Beherrschung. »Jeder, der neu hinzukommt, müßte sich durch alle Aussagen kämpfen, Zeugen neu vernehmen, sich mit den Familien vertraut machen – und offengestanden, brauchen die nicht noch mehr Aufruhr in ihrem Leben.« »Ich werde dran denken. Inzwischen, Megan, sorgen Sie dafür, daß es vorangeht! Verstehen Sie, was ich meine?« »Vollkommen.«
    Sie verabschiedete sich, legte den Hörer auf und streckte ihm die Zunge aus. »Und nenn mich nicht Megan, wenn ich sauer auf dich bin«, wiederholte sie ätzend. »Ja, Ma’am«, erwiderte Mitch, dessen Kopf gerade in der Tür klemmte.
    Megan sah hoch zu ihm, zu erschöpft und zu besorgt, um ein Lächeln zu mimen. »Auf dich bin ich nicht sauer.«
    Er schlenderte mit der Jacke über der Schulter in ihr Büro. »Was hast du denn mit deiner Hand gemacht?«
    Er verzog mißmutig den Mund, als er seine geschwollenen Handknöchel betrachtete. »Ich hatte das Bedürfnis, irgendwo dagegenzuhauen.«
    »Gegen was – eine Ziegelwand?«
    »Steigers Nase.«
    Sie zog erstaunt die Brauen hoch. »Schade, Chief, um das zu sehen, hätte ich Eintritt bezahlt!«
    »Besser ohne Zeugen«, sagte er mit einem Schulterzucken. »Steiger hat Paige Price Informationen zugeschanzt. Ich habe nur mein Mißfallen zum Ausdruck gebracht.«
    Ihr Zorn über die ungerechte Welt ließ ihre Zornesadern schwellen. »Sie fickt Steiger, um Informationen zu kriegen, und besitzt die Frechheit, bei einer Pressekonferenz aufzustehen und mit dem Finger auf mich zu zeigen. Ich hätte nichts dagegen, selbst mal zuzuhauen.«
    »Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, verlierst du mehr als deinen Job.« Mitch strich mit dem Finger über ihr Messingnamensschild. Er nahm es in die Hand und drehte es um: TAKE NO SHIT, MAKE NO EXCUSES. »Was hatte DePalma auf dem Herzen?«
    »Was er gesagt hat, oder was er gemeint hat? Offiziell geben sie wegen Gerüchten über einen Agenten keinen Kommentar ab. Sie werden ihr volles Vertrauen in mich so vage wie möglich ausdrücken. Offiziell schicken sie möglicherweise einen Agenten, ›der mir bei der
Ermittlung helfen soll‹. Wenn das passiert, wird er am Ende meinen Job haben, und ich werde in einem Keller im Hauptquartier versauern beim Papierkram für kleine Betrügereien.«
    Mitch folgte ihr erbost zum Ende des Schreibtischs, als sie sich zum Kleiderständer wandte. »Ich wünschte, du

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