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Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Deer Lake 01 - Sünden der Nacht

Titel: Deer Lake 01 - Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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das ist Ruth Cooper. Ihr Hund hat die Jacke gefunden.«
    Mitch nickte. »Mrs. Cooper.«
    Megan warf einen kurzen Blick auf den Sheriff, dann stellte sie sich vor. »Mrs. Cooper, ich bin Agent O’Malley vom BCA.«
    »O ja. Sehr erfreut? Caleb, sitz«, sagte die Frau und zog an der Leine. Caleb hatte den schlanken, muskulösen Körper eines jungen Hundes und wedelte mit hoffnungsvollen Blicken auf sein Frauchen.
    Unter ihrer dicken, beigen Strickmütze und einem voluminösen beige-violetten Anorak war Ruth Cooper eine kleine rundliche Frau um die sechzig. Ihre Stupsnase zeigte Spuren der langen Zeit, die sie jetzt schon in der extremen Kälte verbrachte; sie hatte denselben Rotton, den im Herbst die Rotwildjäger aufwiesen. Ihr Gewicht von einem Moonboot auf den anderen verlagernd, erzählte sie ihre Geschichte.
    »Ich war mit Caleb spazieren«, begann sie, und der Hund ließ begeistert seinen Schwanz wackeln, als er seinen Namen hörte. »Er darf frei rumlaufen, aber wir haben Angst, daß er auf Abenteuersuche geht, und deshalb begleiten entweder Stan oder ich ihn – sogar bei diesem Wetter. Und Stan, der kann jetzt nicht raus, wissen Sie, den hat diese furchtbare Grippe erwischt, die grassiert. Ich hab ihm gesagt, er soll sich im Herbst impfen lassen, aber er ist ja so stur. Auf jeden Fall sind wir um die Bucht rumgegangen, und Caleb, der scheucht gern die Vögel aus dem Schilf hoch, also ist er losgerannt und dann mit dem hier zurückgekommen.« Sie packte einen Ärmel von Joshs Jacke und hielt ihn hoch. »Ich hab’s sofort gewußt. Ich hab’s einfach gewußt. Der arme kleine Racker …«
    »Mrs. Cooper«, sagte Mitch. »Sie gehen jeden Tag hier mit Caleb spazieren?«
    »O ja. Er braucht seinen Auslauf, und Stan und ich halten nichts von Zwingern – nicht bei einem so großen Hund wie Caleb. Wir sind jeden Tag hier draußen. Das ist unser Haus da drüben, das so aussieht wie aus Cape Cod, das beige. Möchten Sie vielleicht auf einen Kaffee reinkommen? Es ist entsetzlich kalt diese Tage.«
    »Vielleicht in ein paar Minuten, Mrs. Cooper«, versprach Mitch. »Tut mir leid, wenn ich Sie bei dieser Kälte hier draußen aufhalte, aber wir müssen genau wissen, wo Caleb das Kleidungsstück aufgestöbert hat.«
    Ruth und Caleb gingen voran, mit Steiger direkt neben ihnen.

    Noggie ging mit Mitch, die beiden unterhielten sich leise. »Chief, ich war Freitag mit der Suchmannschaft hier unterwegs. Wir haben den Boden Zentimeter für Zentimeter abgesucht, aber keiner hat auch nur ein Kaugummipapier gefunden. Wir hatten auch einen Hund von der Rettungsstation, die Jacke lag da noch nicht hier.«
    Mitch runzelte die Stirn. »Wann haben Sie Caleb das letzte Mal hier frei laufen lassen, Mrs. Cooper?«
    »Wir waren gestern nachmittag genau an derselben Stelle.« Sie blieb am Ende des Sumpfes stehen und deutete umher.
    »Haben Sie im Zeitraum von gestern bis heute nachmittag irgend jemanden gesehen?« fragte Megan und öffnete nebenbei die Taschen des Anoraks, um den Inhalt zu überprüfen – ein zerknülltes Papiertaschentuch, ein Kaugummipapier.
    »Ab und zu sehe ich Leute hier draußen. Wir haben diesen schönen Weg, wissen Sie, für Snowmobile oder Spaziergänger oder Langläufer. Einige von diesen Fitneß-Leuten sind total verrückt, joggen oder was auch immer bei jedem Wetter«, sagte sie. »Heute ganz früh am Morgen war ein Mann hier. Ich hab in der Küche Wasser heiß gemacht für Stans Medizin und aus dem Fenster geschaut, und da ging er auf dem Weg entlang.«
    »Haben Sie ihn deutlich gesehen?« fragte Mitch.
    »Er ist direkt zum Haus raufgekommen, aber war ganz eingemummt, wissen Sie«, erläuterte sie. »Er hatte seinen Hund verloren. Wollte wissen, ob ich ihn gesehen habe. Ein großes haariges Ding – der Hund, nicht der Mann. Aber mir war nichts aufgefallen, und er hat mich gebeten, ein Auge offenzuhalten. Ich hab gesagt, klar. Wissen Sie, ich liebe Hunde. Natürlich halt ich Ausschau nach so einem armen Kerl, der in dieser Eiseskälte verlorengegangen ist.« Caleb wedelte mit dem Schwanz und verbeugte sich vor ihr.
    »Meine Männer haben dieses Gebiet bereits abgesucht«, sagte Steiger zu Mitch. Er hatte die Hände in seinen Taschen versenkt und sah so steif aus wie ein Totempfahl aus der Arktis. »Hier gibt’s nichts mehr zu holen. Ich würde sagen, wir nehmen Ruths Angebot mit dem Kaffee an.«
    »Ich will mich nur kurz umschauen.« Mitch machte sich daran, die Uferböschung hinunterzusteigen.
    »Der Hund von

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