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Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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dunkel.«
    »Ja, ja . . . Warum sollten wir annehmen, daß es Childs war? Daß dieser Einbruch auch nur das geringste mit den Entführungen zu tun hat? Wenn ihr mich fragt, ist das alles nur eine gigantische Zeitverschwendung. Es lenkt uns von dem ab, was wir eigentlich tun sollten, und alles nur, weil unser Truman Capote hier beschlossen hat, Dirty Harry zu spielen.«
    Jay zog eine Augenbraue hoch. »Das nenne ich einen wirklich guten Vergleich.«
    Der Sheriff warf ihm einen Blick zu. »Meine Männer haben eine Beschreibung des Wagens. Wenn sie ihn sehen, halten sie ihn an. Mehr werden wir nicht tun. Ich gehe nach Hause.«
    Jay versuchte, sich etwas aufzurichten, was er aber sofort bereute. »Sollten Sie nicht lieber eine Durchsuchung einleiten, Haus für Haus, Garage für Garage oder wie immer ihr das nennt? Was, wenn es tatsächlich euer Mann ist? Was, wenn er der ist, der den Holloman-Jungen entführt hat?«
    »Haben wirirgendeinen Grund, dasanzunehmen?Haben wir irgendeinen Grund zu glauben, daß es nicht bloß ein bekiffter Jugendlicher war, der versucht hat, ein paar Dollar zu klauen?«
    »Aber wenn es Childs war . . .«
    Steiger drehte ihm den Rücken zu und marschierte zur Tür. »Ich gehe ins Bett. Und keiner soll es wagen, mich noch mal anzurufen, wenn es nicht gerade um ein Kapitalverbrechen geht.«
    Ellen kam ein paar Schritte weiter ins Zimmer hinein.
    »Eins kann ich euch sagen«, sagte Wilhelm. »Mann, wenn die Erbsenzähler Wind von den Überstunden hier kriegen, verspeisen sie mich bei lebendigem Leibe.«
    Mitch warf ihm einen giftigen Blick zu. »Sag ihnen, sie sollen Eintrittskarten verkaufen. Dann sind sie im Nu wieder in den schwarzen Zahlen.«
    »Sehr komisch.«
    Wilhelm verschwand den Korridor hinunter, und Mitch sah zu Ellen. »Er hat wohl geglaubt, daß ich Witze mache?«
    Er schüttelte den Kopf und drehte sich zurück zu Jay. »Bis hierher und nicht weiter, Mister Brooks. Sie hätten uns das überlassen sollen. Wir sind die Cops, Sie der Schriftsteller«, sagte er in übertrieben gönnerhaftem Ton. »Merken Sie sich das ab sofort. Wir haben schon genug Probleme, ohne daß sich Zivilisten bei dem Versuch umbringen, unseren Job zu machen. Wenn dieser Deputy Sie nicht zufällig gesehen hätte, wären Sie inzwischen Eis am Stiel. Und wenn jemand in den Autos gesessen hätte, gegen die Sie geknallt sind, würde ich Ihren Arsch ins Gefängnis zerren. Mir ist scheißegal, wer Sie sind. So wie die Dinge liegen, kriegen Sie sowieso eine saftige Strafe.«
    »Ich bezahle den Schaden«, murmelte Jay. Er gab sich größte Mühe, ein bißchen Humor zu zeigen, und warf Ellen einen hoffnungsvollen Blick zu. »Vielleicht kann ich mich mit Charme aus der Sache rausreden.«
    Mitch lachte. »Ja, wenn die Schweine fliegen lernen. Versuchen Sie's doch hier, wo ein ganzes medizinisches Team bereitsteht, um Ihre Einzelteile zusammenzusuchen.« Er wandte sich zu Ellen. »Ich haue ab. Heute nacht können wir sowieso nichts mehr tun. Abwarten und schauen, was Wilhelms Leute ausgraben – aber, weißt du, Steiger könnte dieses eine Mal in seinem armseligen, gehirnamputierten Dasein recht haben – es muß gar nichts mit unserem Fall zu tun haben. Ich muß jetzt schlafen. Mittags hole ich Megan vom HCMC ab.« Ellen nickte. Als Mitch das Zimmer verließ, wurde ihr plötzlich klar, wie dumm es gewesen war herzukommen. Was hatte sie sich dabei gedacht? Sie hätte Cameron als ihren Vertreter schicken können, er hatte bereits einen Einsatz in dieser Nacht übernommen. Oder sie hätte bis zum Morgen warten können. Brooks hatte ihnen nichts von Bedeutung gesagt, es gab keine Beweise, nichts außer der Eingebung eines Autors, daß der Mann, den er verfolgt hatte, ihr Mann gewesen war.
    »Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?« fragte sie.
    »Ich wünschte, ich hätte den Leihwagen versichern lassen.«
    Sie starrte ihn nur an.
    »Und«, sagte er, »ist wieder mal die Zeit gekommen, mir vorzuwerfen, ich hätte das alles inszeniert, um das Interesse an meinem Buch zu steigern?«
    »Ich glaube nicht, daß du soweit gehen würdest, dein Leben zu riskieren. Das wäre doch wirklich übertrieben, oder? Trotzdem wimmelt es im Wartezimmer von Journalisten, die bereit sind, dich als Helden zu feiern.«
    Jay lachte barsch, was aber mit einem schmerzvollen Zischen endete. Er schwang sich mit zusammengebissenen Zähnen vom Tisch. Was ihm zu schaffen machte, war nicht die Tatsache, daß sie ihn für fähig hielt, das Ganze als

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